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PR TB 105 Signale Auf Kanal Acht

PR TB 105 Signale Auf Kanal Acht

Titel: PR TB 105 Signale Auf Kanal Acht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    In zwölf Kilometern Höhe öffnete sich das
Außenschott der Schleuse. Die gläserne Kugel, in der Orin
Ellsmere ruhte, fing an zu rollen, gewann rasch an Geschwindigkeit
und schoß durch die finstere Öffnung hinaus in die Nacht
der fremden Welt. Ellsmere krümmte sich unwillkürlich. Die
Kugel rotierte zunächst und warf ihn dabei hin und her.
Allmählich jedoch kam sie zur Ruhe. Von weither sah er Lichter.
Sie kamen rasch auf ihn zu. Die Kugel stürzte mit der
Geschwindigkeit eines soliden Steins. Ellsmere versuchte, sich
auszumalen, was geschehen würde, wenn Ker Vo-lee ihn betrogen
hatte. Wenn die Kugel in Wirklichkeit nicht aus thermoinstabiler
Plastik bestand und einfach weiterstürzte, bis sie auf dem Boden
zerschellte. Warum hatte er sich nicht eine andere Möglichkeit
aussuchen können, auf Xanthia zu landen? Warum mußte er
wie ein lebensmüder Akrobat in einer drei Meter hohen Kugel aus
Plastik aus der Schleuse eines Raumschiffs springen, das sich in
zwölf Kilometern Höhe befand?
    Er erinnerte sich an seine Anweisungen und die Dinge, die er über
Xanthin gelernt hatte. Niemand landete auf Xanthin, den die Xanther
nicht dort haben wollten. Absolut niemand. Seitdem Ker Volees Schiff
aus dem Linearraum aufgetaucht war, stand es unter dauernder
Überwachung. Ohne Volees Zutun war der Autopilot von den
Wachsatelliten nach dem Kodewort gefragt worden und hatte
geantwortet. Ohne daß Volee einen Finger gekrümmt hatte,
war sein Schiff langsam auf Xanthin zubugsiert, in einen
Landekorridor eingeschleust und vorsichtig in Richtung des Raumhafens
von Warpoq dirigiert worden. In dieser Sekunde erschien es auf mehr
als einem Dutzend von Bildschirmen, von zwei Dutzend Augenpaaren
ständig beobachtet. In dieser Sekunde, und in allen
vorhergegangenen
    und den nächsten tausend darauffolgenden, war eine winzige
Sektion des xanthischen Großrechners damit beschäftigt,
die Ortungsergebnisse auszuwerten, die ihm von den automatischen
Meßgeräten zugeleitet wurden.
    Nichts und niemand vermochte Ker Volees Raumschiff zu verlassen,
ohne bemerkt zu werden. Niemand - außer einem Mann, einem
einzigen, winzigen Mann, in einer Blase aus Thermosul. Thermosul war
für Meßgeräte und Augen so durchsichtig wie Luft, und
der Mann, in zwölf Kilometern Höhe, so klein, daß
sein Reflex von Störimpulsen nicht unterschieden werden konnte.
    Die Lichter unter Orin Ellsmere begannen zu flimmern und verliefen
zu Schlieren. Er atmete auf. Ker Volee hatte ihn nicht belogen. Unter
der Hitze, die die Luftreibung erzeugte, begann das Thermosul zu
schmelzen, Thermosul war sehr empfindlich gegen Hitze. Indem die
Wandung der Kugel sich auflöste, wurde sie immer dünner,
und aus dem ursprünglich schweren, soliden Gebilde wurde eine
Art Seifenblase, die sich, nur von dem Gewicht des Mannes belastet,
immer langsamer in die Tiefe senkte.
    Unmittelbar unter Ellsmere breitete sich, inmitten des
Lichtmeeres, ein finsterer Fleck aus. Der Warpoq-See. Volee hatte
nicht nur nicht gelogen, er hatte außerdem auch gut gezielt.
Einige der Lichter verschwanden hinter dem Horizont. Der dunkle Fleck
wurde größer.
    Der Aufprall war ziemlich wuchtig. Ellsmere wurde in die Höhe
geschleudert und federte auf der elastischen, hauchdünnen
Kugelwandung ein paarmal hin und her. Er zog das Messer und schnitt
mit raschen, gezielten Bewegungen eine große Öffnung in
die Plastikmasse. Sofort drang das Wasser ein. Orin Ellsmere verließ
seine eigenartige Behausung mit einem mächtigen Satz und begann
zu schwimmen. Zwei Minuten später landete er arn südlichen
Ufer. Nach seiner Berechnung mußte die Thermosulkugel sich
längst mit Wasser gefüllt haben und untergegangen sein. Das
war wichtig, denn niemand auf Xanthin sollte sich den Kopf darüber
zerbrechen müssen, was eine drei Meter große Plastikkugel
auf dem Warpoq-See zu suchen hatte.
    Es war warm. Seine Kleidung würde rasch trocknen.
    Im Süden hörte er die Geräusche des Raumhafens. Ker
Volees Schiff würde in diesen Augenblicken dort landen. Er stand
auf und schüttelte das Wasser von sich wie ein Hund. Es war ein
weiter Weg bis zur Stadt. Durch das schüttere Gehölz am
Rand des Sees sah er die Lichtbahnen der Straßen, die vom
Raumhafen nach Warpoq führten.
    Er machte sich auf den Weg, Er war müde, und Xant-hins
geringe Schwerkraft kam ihm zustatten. Er machte weite, fast mühelose
Schritte von zwei bis drei Metern Länge, Er blickte auf die
Leuchtuhr, die er Vo-lee abgekauft hatte, und stellte

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