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Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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sich nicht von dem abbringen zu lassen, was sie los werden wollte.
    „ Ich berichtete Fabio von dem toten Mädchen. Er versprach mir, eine Lösung zu finden, die für alle gut ist.«
    „ Die hat er ja auch gefunden. Er hat seinen ehemaligen Freund umgebracht!«, zischte Anke.
    Werd ruhiger. Sie sah selbst ein, dass es wenig sinnvoll war, sich jetzt mit dem Wrack Laura anzulegen.
    „ Aber ...«, entgegnete Laura, „mein Bruder behauptet fest, es nicht getan zu haben. Er glaubt, jemand anders sei ihm zuvor gekommen, weil Klaus einfach so verschwunden ist.«
    „ Waren Sie dieser jemand, Laura?«
    Die Augen der Frau weiteten sich. „Ich könnte niemanden umbringen.«
    Außer dich selbst.
    „ Vielleicht war es jemand vom Clan«, schaltete Wolf sich das erste Mal ein.
    „ Clan?« Anke zuckte die Schultern. „Möglich, Klaus Nett schien ja gewusst zu haben, dass er beseitigt werden sollte.«
    Ohne lange zu überlegen, entschloss sich Anke, Laura von dem Brief zu berichten. Sie bemerkte bereits während ihrer abgekürzten Version, dass Laura nicht mehr aufnahmefähig zu sein schien. Ständig schloss sie die Augen und ließ die Schultern ein wenige mehr hängen. In jeder anderen Situation wäre Anke ihr beigestanden. Aber die Tatsache, dass ausgerechnet Laura, die sie ins Herz geschlossen hatte, die jungen Mädchen ins Unglück und eine sogar in den Tod geschickt hatte, war für Anke noch immer unfassbar. Wozu Mütter in der Lage sind, um ihre eigene Brut zu schützen? Macht man so was als Mutter?
    Wolf schien Lauras Verfall bemerkt zu haben, eilte zu ihr und stützte sie.
    „ Was machen wir mit ihr?«, fragte er ein wenig unbeholfen, obwohl er es doch genau wissen musste.
    „ Die Polizei benachrichtigen«, erklärte Anke ungerührt und wunderte sich über sich selbst.
    Jetzt sei nicht so hartherzig.
    Laura fing zu weinen.
    „ Sie brauchen keine Sorge haben, im Gefängnis zu landen«, gab ihr Anke zu verstehen. „Sie kommen da hin, wo Ihr Bruder Sie ständig herausgeholt hat. Dort erhalten Sie Hilfe und sind am besten aufgehoben.«
     
    Noch während der Nacht tippte Anke ihren Artikel, jetzt mit der schockierenden Wahrheit, und schickte ihn per Email in die Redaktion. Sie informierte die Online-Redaktion, holte anschließend mit einem Anruf Trenck aus dem Schlaf, der dafür sorgte, dass die bisher vorgesehene Titelstory auf Seite zwei verbannt wurde.
    Nachdem sie das alles erledigt hatte, kroch sie zu Wolf ins Himmelbett und weinte in seinen Armen ihren Kummer über Laura aus.
    „ Sie ist krank«, tröstete er sie.
    „ Trotzdem«, schniefte Anke.

38
    An Ankes Verletzung erinnerte nur noch ein Pflaster. Unbehindert konnte sie seit längerer Zeit wieder ihren Wagen lenken. Alles schien auf einem guten Weg. Hauff würde bald entlassen und Birgit hatte für die nächste Woche einen Tisch gebucht, um das zweite Leben ihres Ehemannes zu begrüßen und ordentlich zu feiern. Eigentlich ist doch alles gut. Was ist nur mit mir? Diese Verbrechen an den Mädchen waren ohne ihr unmittelbares Dazutun aufgeklärt worden. Anke tröstete sich damit, dass sie immerhin auf der richtigen Spur gewesen war und es letztendlich doch egal sei, nicht aktiv in der Aufklärung involviert gewesen zu sein. Dennoch konnte sie kein befriedigendes Gefühl in sich feststellen. Im Gegenteil, sie war auf merkwürdige Weise traurig, beinahe wehmütig. Sie trauerte. Um Laura? Heute Morgen, Wolf und sie wechselten sich ab, hatte Anke sie in der Psychiatrie besucht.
    „ Ein guter Anwalt ist die halbe Miete«, hatte Wolf bemerkt, und so einer war ihr vom Clan auch, wie Anke glaubte, gestellt worden. Die Fäden werden in Italien gezogen.
    Laura war ihr stabil erschienen und sah der Anklage gelassen entgegen.
    „ Ich habe mich schuldig gemacht, ein Menschenleben auf dem Gewissen, und dafür werde ich mich verantworten«, hatte sie Anke mit Gelassenheit versichert. Jedoch auf die Frage nach ihrer Familie hüllte sich Laura in Schweigen. Anke vermutete, dass der Anwalt längst darauf angesetzt war, etwas für seine Klientin in Erfahrung zu bringen.
     
    Weil sie direkt vor der Beratungsstelle einen Parkplatz ergatterte, stieß Anke ein kurzes Danke aus. Alle hatte sie zusammengetrommelt. Bereits im Flur strömte ihr der erwartete Kaffeeduft in die Nase. Den Kuchen trug Anke in ihrem Korb vorsichtig die fünf Stufen bis zur Eingangstür hinauf.
    „ Hallo«, kam ihr Sandra entgegen und nahm ihr den Korb ab. „Jede Menge Kalorien, da wett ich

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