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SchattenGrab

SchattenGrab

Titel: SchattenGrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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Das war ja wie im Museum hier. Er konnte sich nicht zurückhalten, die Bahn in Gang zu setzen. Sie surrte also über die alten Gleise, als Thorsten Büthe den Dachboden betrat.
    Stelloh wurde rot, sagte aber nichts.
    „Irgendetwas Auffälliges hier?“, fragte Thorsten Büthe und ließ seinen Blick schweifen.
    „Bisher nicht“, antwortete Lars Stelloh, „Kinderspielzeug, alte Fotos, Kinderzeichnungen, ein Lederkoffer mit unmodernen Mädchenkleidern und ein paar Kleinmöbel.“
    „Gut, welche Räume fehlen euch noch?“
    „Auf jeden Fall die Küche, Sabrina ist gerade im Schlafzimmer und den Keller haben wir bisher nur einmal grob gesichtet. Ingo und Torben sind noch im Arbeitszimmer“, erklärte Lars.
    „Sabrina soll sich auch die Küche vornehmen. Du gehst dann bitte mit in den Keller, wenn die beiden im Arbeitszimmer fertig sind“, ordnete Thorsten an.
    „Okay“, sagte Lars.
    „Was ist mit dem Brunnen?“
    „Da wollten wir erst mal mit einer Teleskopkamera runter, bevor sich einer abseilt“, gab Lars Auskunft.
    „Ja, das ist sinnvoll“, stimmte Thorsten Büthe zu. „Bitte haltet mich auf dem Laufenden.“
    Lars Stelloh nickte und war froh, dass der Hauptkommissar kein Wort über seinen Spieltrieb verloren hatte.
    Während Thorsten Büthe die Treppe wieder hinabging, fing es in seinem Hirn an zu arbeiten. Etwas auf diesem Dachboden hatte ihn gestört und das war nicht der junge Kollege gewesen, der die Lok hatte fahren lassen. Es war der optische Eindruck. Das Gesamtbild passte nicht. Etwas war hier falsch. Er grübelte. Ihm kam es vor, als habe er ein Gemälde vor sich, in das etwas hineingezeichnet war, das dort nicht hingehörte, aber er wusste noch nicht, was es war.

Befragungen
    Detlefs Besuch im Bückeburger Krankenhaus war vor allem durch Warten bestimmt gewesen. Wenn er auch bei Frau Dr. von Bodenstein noch zügig vorankam, dauerte es bei ihrem Mann umso länger. Ein Kaiserschnitt ließ sich nicht einfach abbrechen.
    Detlef nutzte die Verschnaufpause, um sich von dem Gespräch mit Charlotte von Bodenstein zu erholen. Sie gehörte zu den Frauen, die er am liebsten nur mit der Kneifzange anfasste. Er nannte sie auch Haferziegen. Das waren diejenigen, bei denen man schon Zöpfe aus den Haaren flechten konnte, die ihnen auf den Zähnen wuchsen. So eine unangenehme und arrogante Frau. Seine Fragen hatte sie als Angriff auf ihre Person empfunden.
    Wo sie denn wohl morgens um halb acht gewesensein sollte, hatte sie ihn gefragt. Doch ihre Überheblichkeit prallte an Detlefs stoischer Ruhe ab. Er wiederholte seine Frage und erfuhr schließlich, dass sie um diese Uhrzeit im Keller ihre Schuhe angezogen und anschließend mit ihrem Mann in Richtung Krankenhaus gegangen war. Als er nach ihrer Beziehung zu Sophie fragte, zuckte sie nur mit den Schultern. Was ihn das denn anginge, hatte sie wissen wollen und weil er nicht darauf antwortete, hatte sie ihm widerwillig erklärt, dass sich nie wirklich eine hatte entwickeln können, weil Sophie so sehr auf ihre Mutter fixiert gewesen sei.
    Mit einem freundlichen und zuvorkommenden Lächeln hatte sich Detlef daraufhin für die gute Zusammenarbeit bedankt und die vor Wut schäumendeÄrztin auf ihrer Station zurückgelassen. Sie war nicht dumm und wusste genau, wie der Beamte das gemeint hatte.
    Danach saß er auf der Gynäkologie und wartete. Erst nach einer Dreiviertelstunde kam Dr. Clemens von Bodenstein schließlich verschwitzt den Gang hinunter und bat Detlef in sein Arztzimmer.
    „Bitte fassen Sie sich kurz“, bat er, „ich muss gleich wieder in den Kreißsaal.“
    „Gerne“, sagte Detlef, „ich möchte nur wissen, wo Sie an dem Morgen des Tages, als Dr. Friedhelm Görlitz tot aufgefunden wurde, so gegen halb acht waren.“
    „Sie verdächtigen mich?“, fragte er empört. „Das geht ja wohl zu weit.“
    „Bitte beantworten Sie einfach meine Frage.“
    „Muss ich das wirklich? Ich bin ein renommierter Mann! Ich habe einen guten Leumund.“
    „Ja, Sie müssen. Ich dachte, Sie hätten es eilig, aber wenn wir für eine einfache Frage schon so lange brauchen, dann wird jemand anders die nächste Geburt übernehmen müssen. Ich habe Zeit.“
    Dr. von Bodenstein seufzte. „Na, wo soll ich schon gewesen sein. Um diese Uhrzeit bin ich meist mit meiner Frau auf dem Weg ins Krankenhaus. Wir gehen immer zu Fuß.“
    „Auch an diesem Tag?“
    „Ja, auch an diesem Tag und jetzt entschuldigen Sie mich bitte.“
    „Eine Frage noch …“
    Von Bodenstein

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