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Schattennächte: Thriller (German Edition)

Schattennächte: Thriller (German Edition)

Titel: Schattennächte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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schneller.
    Es würde eine lange Fahrt nach Hause werden.

40
    Keiner sagte etwas auf der Fahrt zur Sportanlage. Das Schweigen im Auto wurde nur unterbrochen von unverständlichem Gebrabbel aus dem Polizeifunkgerät und Leahs Schniefen, mit dem sie gegen die Tränen kämpfte.
    Laurens BMW war das einzige Auto, das noch auf dem Parkplatz stand. Schweigend hielt Mendez daneben. Schweigend stieg Lauren aus. Das Geräusch der zuknallenden Autotüren hallte in ihren Ohren wider. Statt sich neben ihre Mutter auf den Beifahrersitz zu setzen, rutschte Leah auf die Rückbank. Lauren ließ es geschehen.
    Mendez folgte ihnen vom Parkplatz, dann bog er ab und ließ sie allein weiterfahren. Lauren verließ das Stadtzentrum und fuhr in die Straße um Straße zunehmende Dunkelheit hinein. Das hübsche Haus am Ende der Old Mission Road wirkte riesig und bedrohlich, die Fenster wie schwarze Augenhöhlen in einem Totenschädel.
    Drinnen knipste Lauren rasch sämtliche Lichter an. Leah lief wortlos nach oben. Hilflos ließ Lauren sie gehen.
    Was sollte sie tun? Was sollte sie sagen? Sie konnte Leah nicht versprechen, dass ihr Leben in einem oder zwei oder zehn Tagen wieder normal sein würde. Sie konnte ihr nicht versprechen, dass Roland Ballencoa keine Bedrohung für sie oder ihre Freundinnen darstellte. Egal, was sie tat, es war falsch. Sie machte alles immer nur noch schlimmer, wenn sie versuchte, das Richtige zu tun.
    Sie schenkte sich einen Drink ein, ging damit zum Fenster und sah in die Nacht hinaus. Scheinwerfer tauchten auf, hielten auf das Tor zu. Das Licht der Lampe am Tor fiel auf das Wappen des Sheriffs auf der Fahrertür, als das Auto wendete und wieder wegfuhr.
    Fünf Minuten darauf kroch ein anderes Scheinwerferpaar die Straße herauf. Laurens Herz klopfte ein wenig schneller. Sie hielt kurz den Atem an.
    Ballencoa hatte das letzte Mal, als sie ihn gesehen hatte, lautstark ihre Verhaftung gefordert. Ob sie ihm im Büro des Sheriffs mitgeteilt hatten, dass sie nach Hause geschickt worden war? Sie hatte seinen Fotoapparat kaputt gemacht – mit dem er angeblich seinen Lebensunterhalt bestritt, wobei Lauren wusste, dass er mindestens im gleichen Maß von den Zahlungen der Behörden lebte wie von seinen Fähigkeiten als Fotograf.
    Sie vermutete, dass am meisten seine Würde gelitten hatte, falls er überhaupt so etwas besaß.
    Das Auto wurde langsamer und hielt vor dem Tor. Ein Personenauto, kein Kastenwagen. Die Scheinwerfer erloschen.
    Lauren ging zu ihrer Handtasche und holte die Walther heraus. Als sie die Haustür öffnete und auf die Veranda trat, verspürte sie keine Angst, eher so etwas wie Betäubung. Sie ließ die Tür offen. So konnte sie im Notfall schnell zurück ins Haus und die Polizei rufen. Ein Warnschuss würde ihr noch ein wenig mehr Zeit verschaffen.
    Die Fahrertür schwang auf, und Greg Hewitt trat in den Schein der Lampe am Tor.
    Lauren steckte die Waffe in die Tasche ihrer abgetragenen Leinenhose und ging zum Tor.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte er, als sie näher kam.
    »Wie du siehst, haben sie mich nicht ins Gefängnis gesteckt«, sagte sie und hob die Arme.
    Er seufzte und runzelte die Stirn. »Was hast du dir nur dabei gedacht, Lauren?«
    »Ich bin müde, Greg, und habe keine Lust, mich zu rechtfertigen. Gerade du solltest wissen, was ich mir denke. Er hat Fotos von meiner Tochter gemacht.«
    Er strich sich die sonnengebleichten Haare aus der Stirn und rieb sich über die angespannten Nackenmuskeln. »Wenn ich zwei Minuten eher dort gewesen wäre …«
    »Was hast du überhaupt dort gewollt?«
    »Ich bin ihm gefolgt. Ich hatte damit gerechnet, dass er wieder mal sein altes Spielchen spielt. Dann musste ich pinkeln und hab ihn aus den Augen verloren. Als ich schließlich bei der Sportanlage ankam, hab ich aus der Ferne das Gerangel gesehen.«
    Und dann war er da, zog sie von Ballencoa weg, stellte sich zwischen sie beide und hielt Ballencoa zurück, als der sich auf sie stürzen wollte.
    »Ich habe dich nicht um deine Hilfe gebeten«, sagte sie und dachte dabei: Mein Gott, ein bisschen dankbarer könntest du schon sein, Lauren.
    »Ja, schade. Kostet dich aber auch nichts«, erwiderte er. »Oder vielleicht doch, eigentlich könntest du mir einen Drink spendieren.«
    Sie hätte ihn fortschicken sollen. Es war erst wenige Stunden her, dass sie ihn ihres Grundstücks verwiesen hatte. Aber sie war erschöpft und fertig mit den Nerven. Er hatte ihr auf dem Tennisplatz geholfen, als hätte er

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