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Schattennächte: Thriller (German Edition)

Schattennächte: Thriller (German Edition)

Titel: Schattennächte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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abgekriegt.«
    »Ich kann mir vorstellen, dass Ihrem Chef das nicht besonders gefallen hat.«
    »Da haben Sie recht. Jetzt bin ich vom Dienst suspendiert.«
    »Undank ist der Welten Lohn. Wie wär’s, wenn Sie mich zum Frühstück einladen, Sie Ärmster?«, fragte sie mit einem breiten Lächeln. »Es war ein langer Weg über die Berge. Ich brauche etwas Fettes und Süßes, und Sie sehen aus, als bräuchten Sie einen großen Becher Kaffee.«
    »Gott steh mir bei, wenn die Fahrt Sie hungrig gemacht hat«, sagte Mendez und hielt ihr die Tür auf. »Ich krieg schon zwei Tage kein Geld mehr.«
    Er hatte sie am Abend zuvor noch spät angerufen, um sie zu fragen, wann sie mit der Sichtung der Einbruchsdelikte in ihrem Bezirk zu der Zeit, als Roland Ballencoa dort gewohnt hat, fertig sein würde, und damit gerechnet, dass sie noch ein, zwei Tage bräuchte. Aber sie hatte sich die Akten, gleich nachdem er gefahren war, vorgenommen und sie bis zum Abend durchgesehen. Sie hatte ihm angeboten, nach Oak Knoll zu kommen, sodass sie gemeinsam den nächsten Schritt überlegen konnten.
    »Wie sind Sie denn Ihren charmanten Partner losgeworden?«, fragte Mendez auf dem Weg zu seinem Auto.
    »Heute ist mein freier Tag«, sagte sie. »Ich hoffe, Sie wissen das zu schätzen.«
    Er ging zur Beifahrertür, um sie zu öffnen, aber sie war schneller.
    »Das wollte ich machen«, sagte er.
    Sie sah ihn verwirrt an. »Was wollten Sie machen?«
    »Ihnen die Tür öffnen.«
    Sie lachte. »Herrje, ich hab ganz vergessen, dass Sie ja auf diese Kavaliersnummer stehen! Daran muss ich mich erst noch gewöhnen.«
    Auf der Fahrt berichtete er ihr von der Auseinandersetzung am Abend zuvor. Sie hörte schweigend zu und runzelte die Stirn, als er ihr erzählte, dass Ballencoa bei den Tennisplätzen gewesen war und Leah und Wendy fotografiert hatte.
    »Dieses widerliche Schwein«, sagte sie. »Genau das hat er auch in Santa Barbara gemacht. Aber das muss man ihm zugestehen, die Tarnung ist perfekt. Er macht Fotos – und zwar unterschiedslos: Mädchen, Jungen, alte Leute, kleine Kinder. Wenn man sich die Abzüge und Negative ansieht, käme man nicht auf die Idee, dass er es ausschließlich auf junge Mädchen abgesehen hat. Genialer Trick. Und er verdient auch noch Geld damit. Das macht mich richtig sauer. Dass er auch noch Geld damit verdient. Er ist ein guter Fotograf.«
    »Heute wird er nichts verdienen«, sagte Mendez. »Der Fotoapparat ist Schrott.«
    Tanner lachte hämisch. »Sehr gut. Ich wette, Roland hat einen Anfall bekommen. Er kann es nicht leiden, wenn man seine Sachen anfasst. Damit können Sie ihn sofort auf die Palme bringen: Wenn Sie seine Sachen anfassen, sie bewegen, in die Hand nehmen. Das kann er auf den Tod nicht ausstehen. Er geht sofort an die Decke.«
    »Mein Partner und ich waren in dem Haus, das er in San Luis gemietet hat. Es macht einen völlig unbewohnten Eindruck.«
    »Ja, das sieht ihm ähnlich. Ein Ordnungs- und Sauberkeitsfanatiker. Es ist das reinste Wunder, dass wir in seinem Kastenwagen einen Blutfleck gefunden haben. Irgendwann werden wir ihn damit festnageln können.«
    »Das dauert mir zu lange«, sagte Mendez und bog auf den Parkplatz vor dem Diner auf der La Quinta ein. Hierher kamen viele Angestellte des Krankenhauses, Sanitäter und Polizisten. Mexikanisches Essen mit Jalapenos und schwarzen Bohnen war ihm lieber, aber wenn man Appetit auf die guten alten amerikanischen Dickmacher hatte, war das genau das richtige Lokal.
    »Ich riech es schon!«, rief Tanner, als sie aus dem Auto stieg. Sie steuerte auf das Lokal zu wie ein Bluthund, der die Fährte aufgenommen hatte.
    Mendez folgte ihr, und in dem Moment entdeckte er den Kastenwagen, der in der hintersten Ecke des Parkplatzes neben dem Müllcontainer stand. Unvermittelt blieb er stehen.
    »Moment mal.«
    »Was denn?«, rief Tanner ungeduldig. »Ich hab Hunger!«
    Sie drehte den Kopf ihm zu, lief aber weiter auf den Eingang zu.
    »Dahinten in der Ecke steht Ballencoas Kastenwagen«, sagte er. »Ich hab mir das Kennzeichen gemerkt.«
    Tanner blieb stehen und ging dann langsam auf den Kastenwagen zu. »Kein Scheiß? Na ja, wahrscheinlich mögen auch Perverse Pancakes.«
    Mendez folgte ihr und behielt mit einem Auge das Diner im Blick.
    »Wahrscheinlich ist nichts drin«, murmelte Tanner und stellte sich auf die Zehenspitzen, als könnte sie dadurch besser in den Kastenwagen blicken. »Er geht kein Risiko ein. Wahrscheinlich wischt er jedes Mal, wenn er das Auto

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