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Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Titel: Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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seiner Soldaten verloren, und sie waren gezwungen, sich dicht um ihn herum zu gruppieren, um ihn zu beschützen. Sie wirkten nicht allzu glücklich, aber sie marschierten stoisch auf der schlammigen, löchrigen Straße durch den Wald.
    Der Regen setzte wieder ein, anhaltender Nieselregen, der zu der Geschäftigkeit im Dschungel beitrug. Schimpansen nahmen ihre Nahrungssuche wieder auf, und Vögel flatterten von Baum zu Baum. Jack erhaschte einen Blick auf einen Eber, der sich durchs Unterholz bewegte.
Eine Stunde verging, und anschließend waren seine Haut und seine Kleidung klatschnass. Er rührte sich nicht von der Stelle und wartete mit einer Geduld, die einem von frühester Kindheit an genährten Überlebenswillen entsprang. Biyoya hatte mit Sicherheit seine besten Fährtenleser und Scharfschützen verborgen, und jetzt warteten sie nur noch darauf, dass er sich rührte. Major Biyoya wollte nicht zu General Ekabela zurückkehren und zugeben, dass er erfahrene Soldaten an seinen Gefangenen verloren hatte. Ein solcher Vorfall würde den Major seinen schwer verdienten Ruf kosten, den er sich durch seine Unbarmherzigkeit im Verhör erworben hatte.
    Jacks Augen unterschieden sich von denen anderer Menschen. Sie waren schon immer anders gewesen, und nachdem Whitney ihn genetisch weiterentwickelt hatte, war sein Sehvermögen wirklich verblüffend. Er verstand nicht, wie das bewerkstelligt worden war, aber er hatte Adleraugen. Eigentlich war ihm egal, woher das kam. Jedenfalls konnte er Entfernungen überblicken, die nur wenigen Menschen vorstellbar waren. Aus dem Augenwinkel nahm er eine Bewegung zu seiner Linken wahr, in Form von gelben und roten Bändern. Der Scharfschütze bewegte sich mit großer Vorsicht und hielt sich im dichteren Blattwerk, so dass Jack nur gelegentlich einen Blick auf ihn erhaschte. Sein Späher hielt sich links von ihm und gab dem Scharfschützen bei jedem Schritt Feuerschutz, während er den Boden und die umstehenden Bäume einer genauen Untersuchung unterzog.
    Jack begann sich langsam in eine bessere Position zu bewegen, hielt jedoch still, als er in der Ferne eine Frau schreien hörte und gleich darauf der verängstigte Schrei eines Kindes folgte. Jack riss den Kopf hoch. Sein Körper
erstarrte, und auf seiner Stirn brach Schweiß aus und rann ihm in die Augen. Wusste Biyoya, womit er ihn drankriegen konnte? Kannte er seine einzige Schwäche? Das war ausgeschlossen. Sein Mund wurde trocken, und das Herz hämmerte heftig in seiner Brust. Was wusste Biyoya über ihn? Ken war brutal gefoltert worden. Der Körper seines Zwillingsbruders wies keinen Quadratzentimeter Haut auf, die nicht in schmale Streifen geschnitten oder abgezogen worden war. Konnte das Verhör Ken gebrochen haben?
    Jack schüttelte den Kopf, wies den Gedanken von sich und wischte sich mit einer langsamen und sorgfältigen Bewegung den Schweiß aus dem Gesicht. Ken würde ihn niemals verraten, auch dann nicht, wenn man ihn folterte. Das wusste er mit Sicherheit; es war so selbstverständlich für ihn wie das Atmen. Wie auch immer Biyoya an seine Informationen gekommen war – er hatte ihm gerade die perfekte Falle gestellt. Jack musste reagieren, ob er wollte oder nicht. Seine Vergangenheit, die er tief in seinem Innern begraben hatte, damit er niemals einen Blick darauf warf, ließ nicht zu, dass er sich einfach abwandte. Ganz gleich, ob es eine Falle war oder nicht, er musste reagieren und Gegenmaßnahmen ergreifen. Seine Eingeweide verkrampften sich, und seine Lunge brannte. Er fluchte tonlos und hielt das Zielfernrohr wieder ans Auge, da er entschlossen war, Biyoyas Verstärkung aus dem Weg zu räumen.
    Die Frau schrie wieder, und diesmal war es ein Schmerzensschrei, der durch das Morgengrauen zu ihm drang. Seine Eingeweide verkrampften sich geradezu beängstigend. Ja. Biyoya wusste Bescheid, er hatte Informationen über ihn. Alles, was ihn betraf, unterlag strikter Geheimhaltung, und die Information, die Biyoya besaß, wurde in
einer Akte unter Verschluss gehalten, an die so gut wie niemand herankam, ohne sich akut verdächtig zu machen. Wer zum Teufel hat mich verraten? Jack rieb sich wieder die Augen, um den Schweiß herauszuwischen. Jemand, der ihnen nahestand, hatte die Brüder reingelegt. Eine andere Erklärung gab es nicht.
    Die Schreie wurden kräftiger und anhaltender. Das Kind schluchzte und flehte um Erbarmen. Jack riss innerlich fluchend seinen Kopf hoch und war wütend auf sich selbst, weil er nicht in der Lage

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