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Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Titel: Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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waren, und rief seinen Bruder. Ken. Ich sitze tief in der Scheiße. Bist du da, Bruder?
    Schweigen beantwortete seinen Ruf. Einen entsetzlichen Moment lang geriet seine Entschlossenheit ins Wanken. Seine Eingeweide brodelten, und Furcht überflutete ihn – seine eigene Lage gab genug Anlass zur Furcht, und um seinen Bruder bangte er in einer Form, die schon an Grauen grenzte. Er streckte eine Hand aus, sah sie zittern, schüttelte den Kopf und zwang sich, derart destruktiven Gedanken keinen Raum mehr zu geben. Damit zerstörte er nur sich selbst. Seine Aufgabe war es, zu entkommen, zu überleben und sich nach Kinshasa durchzuschlagen.
    Die Soldaten liefen durch den Wald und benutzten Bajonette, um die dichten Sträucher und den Farn zu durchbohren. Sie stachen auf die Vegetation am Boden ein, liefen an den Ufern des Bachs entlang, der dem Fluss Wasser zuführte, gingen mit den Klingen auf den Bewuchs der feuchten Böschungen los. Der Jeep setzte sich langsam in Bewegung. Nur der Fahrer und einige der Soldaten waren angreifbar, als sie sich um das Wrack des ersten Fahrzeugs herum einen Weg ins Lager bahnten.
    Jack ließ das Gewehr sinken. Für die Soldaten würde es eine lange Nacht werden. In der Zwischenzeit musste er seinen Weg in die Freiheit planen. Er war westlich von Kinshasa. Wenn er erst einmal in der Stadt angelangt war, konnte er Jebediah finden und sich verstecken, bis sie eine Möglichkeit fanden, jemanden anzufordern, der ihn aus dem Land herausholte. Das klang einfach genug, aber er musste sehen, wie er durch die Feldlager der Rebellen zwischen Kinshasa und seinem derzeitigen Standort kam.
Und er wollte sich nichts vormachen: Er war in schlechter Verfassung. Mit so vielen offenen Wunden war eine Infektion nicht nur möglich, sondern nahezu gewiss.
    Ermattung beschlich ihn. Einsamkeit. Er hatte dieses Leben vor vielen Jahren gewählt, die einzige Wahl, die er zu dem Zeitpunkt gehabt hatte. Die meiste Zeit hatte er es nicht bereut. Aber manchmal, wenn er mit einem Gewehr in der Hand und von Tod umgeben mehrere Meter über dem Boden auf einem Baum saß, fragte er sich, wie es wäre, ein Zuhause und eine Familie zu haben. Eine Frau. Gelächter. Er konnte sich nicht an Gelächter erinnern, noch nicht einmal mit Ken, und Ken konnte in den unangebrachtesten Momenten amüsant sein.
    Es war zu spät für ihn. Er war hart und kalt, und jede Sanftmut, mit der er unter Umständen geboren worden war, war schon lange, bevor er ein Teenager war, aus ihm herausgeprügelt worden. Er sah die Menschen und die Welt um sich herum bar jeglicher Schönheit, sah nur das Hässliche. In dieser Welt hieß es töten oder getötet werden, und er war ein Überlebenskünstler. Er lehnte sich zurück und schloss die Augen, weil er dringend ein paar Minuten schlafen musste.
    Als er erwachte, hörte er Schreie. Dieses Geräusch verfolgte ihn oft in seinen Alpträumen, Schreie und Schüsse und der Anblick von Blut, das in dunklen Strömen floss. Seine Hände schlangen sich um das Gewehr, und seine Finger streichelten den Abzug, bevor seine Augen aufsprangen. Jack holte tief Atem und sah sich um. Aus der Richtung des Lagers kamen Explosionen. Etliche seiner Fallen waren zugeschnappt, und wieder einmal war im Lager der Rebellen Chaos ausgebrochen. Kugeln sprühten in den Dschungel, sausten durch Blätter und rissen Rinde
von Bäumen. Der Schatten im Regenwald hatte erneut zugeschlagen, und die Rebellen hatte die blanke Furcht gepackt.
    Im Lauf der nächsten Stunden ging immer wieder ein unseliger Soldat in eine seiner Fallen, wahrscheinlich bei dem Versuch, sie zu beseitigen, und im Lager brach die Hölle los. Verwirrung und Panik führten beinah zu einem offenen Aufstand. Die Soldaten wollten zum Basislager aufbrechen, und Biyoya weigerte sich und bestand glühend darauf, dass sie den Gefangenen wieder an sich brachten. Es machte seinen Führungsqualitäten alle Ehre, dass es ihm gelang, sie nach jedem Angriff wieder zur Ordnung zu rufen – oder es war ein Anzeichen für das Ausmaß seiner Grausamkeit. An Schlaf war nicht zu denken, und der Nebel kroch in den Wald, hüllte die Bäume ein und vermischte sich mit dem Rauch der ständig ausbrechenden Feuer.
    Durch die Schwaden sah Jack, wie das Lager in Bewegung geriet und die Soldaten ihre Posten aufgaben. Biyoya schrie seine Männer an und schwang drohend seine erhobene Faust, das erste echte Anzeichen dafür, dass die lange Nacht ihm einiges abverlangte. Er hatte mehr als die Hälfte

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