Schlafen statt schreien

Junge waren eher ruhige Babys, die nur selten ein Weinen oder ein Schreien von sich gaben. Doch als ich die beiden Erziehungsansätze miteinander verglich, fragte ich mich, wie sich diese unterschiedlichen frühkindlichen Erfahrungen wohl auf die Leben der beiden auswirken würden. Coletons Tage waren voller Menschen, die ihm freundlich lachend, ihn herzend und ihn umarmend begegneten. Er stand von Anfang an mitten im Leben und machte nicht nur viele eigene Erfahrungen, sondern nahm auch an den Erfahrungen der anderen teil. Seine Nächte unterschieden sich nicht von den Tagen: Es war immer jemand da, der auf seine Bedürfnisse einging.
    Die ersten Monate des anderen Jungen hingegen spielten sich im Kinderwagen ab. Festgeschnallt in der Liegeschale, hörte er in der Entfernung Menschen, und nur ab und an bekam er ein Gesicht zu sehen, das sich zufällig zu ihm hinabbeugte. Seine Nächte waren lange Stunden der Einsamkeit, sein Weinen wurde nicht gehört.
    Coletons erste Lebensmonate waren von Kommunikation und Menschlichkeit bestimmt, und das wird ihn sicher prägen. Das andere Baby hat in seinen ersten Monaten Einsamkeit und Aufsich-gestellt-sein kennen gelernt. Beide waren vielleicht zufriedene Babys, aber zufrieden mit jeweils sehr unterschiedlichen Lebenswelten – mit einer sehr menschenzentrierten Umgebung zum einen und einer eher einsamen Umgebung zum anderen. Ich frage mich: Wie werden diese frühen Erfahrungen die Männer prägen, zu denen diese beiden Jungen heranwachsen? Während Sie die ersten Monate Ihres Babys begleiten, nehmen Sie sich bitte immer wieder die Zeit, um sich zu fragen, wie Ihr heutiges Handeln Ihr Kind auf lange Sicht prägen wird. Dieser wertvolle Prozess hilft Ihnen, schlechte Ratschläge schnell zu erkennen – auch schlechte Ratschläge in puncto Schlafen.
Geduld, Geduld und noch ein bisschen Geduld
    Atmen Sie tief durch und sagen Sie laut: „Auch das geht vorbei!“ Sie sind momentan in der Situation gefangen, und das kann schwierig sein. Doch schon bald wird Ihr Baby durchschlafen – und Sie auch! Und Ihre Gedanken werden schnell zur nächsten Phase dieser wunderbaren, anspruchsvollen und absolut lohnenswerten Erfahrungen, die wir Elternsein nennen, weiterwandern. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein Leben voller Glück und Liebe.

Widmung
    Dieses Buch ist meinem Mann Robert gewidmet – danke für alles, was du als Vater für unsere Kinder getan hast, für all die Dinge, die auf den ersten Blick belanglos erscheinen und doch Teil des Lebens sind, das ich in jenem speziellen Winkel meines Herzens trage, den nur du kennst.
    Dieses Buch widme ich dir dafür,
dass du Angela, unserer Ältesten, ihre erste Windel angelegt hast. Deine vorsichtigen, achtsamen und beschützenden Bewegungen zählen zu den schönsten Erinnerungen;
dass du Vanessa als Neugeborene im Tragetuch durch das Einkaufszentrum getragen und dabei deine Hand beim Laufen unter ihren winzigen Körper gebettet hast, dafür, dass du immer wieder hinab in ihr kleines Gesicht geblickt hast und dabei Liebe und Stolz in deinen Augen lagen;
dass du David mit all den lustigen Liedern zum Lachen gebracht hast. Und dafür, dass du diese albernen Lieder auch beim zehnten Mal mit so viel Gusto und Gefühl vorgetragen hast wie beim ersten Mal;
dass du den kleinen Coleton in den Schlaf gewiegt hast, selbst als deine Arme schon lange vor ihm eingeschlafen waren. Und dafür, dass du keinen Ruf deines Jüngsten nach „Daddy“ ignoriert hast, ganz gleich, wie eingespannt du auch warst;
dass du unsere Kinder und viele andere mit einem unendlich großen Herzen in Softball trainierst. Und für den Tag, als die gegnerische Werferin an der Abwurfstelle stürzte und in Tränen ausbrach: Niemals werde ich vergessen, wie du mit einer Packung Papiertaschentüchern in der Hand von der Trainerbank aufgespungen bist, das Mädchen tröstend in den Armgenommen und sie ermutigt hast, das Spiel zu Ende zu spielen;
dass du unsere Kinder mit einem perfekten Gleichgewicht aus Ernst und Humor durch ihre Schulzeit begleitest;
dass du immer ein offenes Haus für die Freunde unserer Kinder bietest. Und dafür, dass du dir die halbe Nacht um die Ohren schlägst, wenn du die ganze Softball-Mannschaft zum Übernachten einlädst, während ich schon im Bett liege;
dass du unseren Kindern die Bedeutung von Rücksicht, Fürsorge und