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Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schmerzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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chaotische Schlampe wie ich.« Abbie rückte ihre Brille zurecht. »Sie baggert ihn schon seit Jahren an.«
    Um ein Haar wäre mir der Mund aufgeklappt. Abbie und Wally hatten drei fröhliche blonde Kinder miteinander und brachten sich immer noch gegenseitig zum Lachen. So viel Glück musste man erst mal haben.
    Über der Bühne hingen rote Lichterketten mit Lämpchen in Form von Chilischoten. Die Band spielte alten Pop-Rock, der in unserer Jugend modern gewesen war. Das Buffet wurde von einer Horde Menschen belagert, die ihre Teller mit Krautsalat und auf Ananas gespießten Würstchenscheiben beluden. Das hielt man also in der Wüste für kreative Küche. Es war so viel glänzendes Stretchmaterial zu sehen, dass man damit problemlos die Hindenburg hätte einpacken können.
    Plötzlich musste ich lächeln und war froh, wieder mal hier zu sein.
    China Lake ist das größte Waffentestzentrum der Navy in den Vereinigten Staaten. Ich war dreizehn, als mein Vater hierherversetzt wurde. Es war nicht gerade das Kalifornien meiner Träume. Stattdessen gab es kristallklaren Himmel, kreischende Kampfjets, Präriehasen und tonnenweise Sand. Als wir zum ersten Mal durch die Stadt fuhren, stockte meiner Mutter, die die Versetzung von Norfolk nach Washington, D.C., und von dort nach Pearl Harbor ertragen hatte, der Atem.
    Mein Vater, der den Ellbogen auf das geöffnete Seitenfenster gelegt hatte, lächelte und sagte: »Willkommen zu Hause, Angie. Mal wieder.«
    Meine Mutter strich sich das vom Wind zerzauste Haar aus dem Gesicht und warf einen Blick auf meinen Bruder und mich. Sie hatte ihr Pokergesicht aufgesetzt. So ist das eben. Wir sind eine Navy-Familie. Kopf hoch. Damals hatte ich Magenkrämpfe. Zwanzig Jahre später war dieser Ort mehr oder weniger zu meiner Heimatstadt geworden.
    Abbie wich mir nicht von der Seite. »Du meine Güte! Sieh dir Becky O’Keefe an. Und dann sag mir, dass mein Hintern nicht so groß ist.«
    »Nein, Abbie, der ist nicht mal halb so groß.«
    »Du bist eine lausige Lügnerin.«
    Ich blieb stehen. »Oh nein.«
    An der Wand hinter dem Buffet hingen einige Fotos, die auf Postergröße aufgeblasen worden waren. Jesse hatte seinen Rollstuhl davor geparkt und schüttelte den Kopf.
    »Großer Gott. Und ich dachte, ich hätte schon alles gesehen.«
    Eines der Fotos zeigte mich am letzten Spieltag in der Halbzeit auf dem Footballfeld. Ich trug eine falsche Hermelinstola und ein schief sitzendes Diadem mit Strasssteinen und klammerte mich an den Arm von Tommy Chang. Auf meinem Gesicht lag ein fassungsloser Ausdruck.
    Jesses Mund verzog sich zu einem schiefen Grinsen. »Evan Delaney, Ballkönigin.«
    »Kann ich mir was zu trinken holen, bevor du richtig loslegst?«
    »Das hast du mir aber verschwiegen. Die ganze Zeit habe ich dich für einen Wildfang gehalten, für eine Kurzstreckenläuferin, eine Außenseiterin …«
    Abbie nickte. »Motocross-Fahrerin, Schriftstellerin, weiblicher Gladiator …«
    »Fall mir nicht auch noch in den Rücken«, protestierte ich.
    »So viel zur erfolgreichen Tarnung«, erwiderte Jesse. »Haben eigentlich alle in China Lake ein Doppelleben geführt?«
    »Ja. So wie du.« Ich reckte eine Faust in die Höhe. »Wider das Establishment. Freiheit für Kanada.«
    Er musterte das Foto. »Wer ist denn das da im Hintergrund?«
    »Valerie Skinner.«
    »Deine Todfeindin?« Jesse beugte sich vor. »Warum ist sie so unscharf?«
    »Weil sie sich auf mich gestürzt und mir mein Krönchen runtergerissen hat.«
    »Sie sieht aus wie ein Rottweiler. War sie da immer noch sauer auf dich?«
    Abbie nahm sich ein Ananaswürstchen. »Und wie.« Ihr Blick schweifte zu den Bildern. »Schade, dass sie nicht das Foto aufgehängt haben, auf dem du dir gerade das Diadem zurückeroberst.«
    Jesse starrte mich an.
    »Ich hab sie zu Boden geworfen«, erklärte ich.
    »Du hast sie fertiggemacht«, grinste Abbie. »Es war toll«.
    Ich schaute mich um.
    »Mach dir keine Sorgen. Das letzte Mal hat sie sich bei der Abschlussfeier blicken lassen. Du bist hier sicher.« Abbie winkte einer stämmigen Frau auf der anderen Seite des Buffets zu. »Hallo, Becky.« Dann flüsterte sie mir zu: »Sie macht immer noch diese grauenhaften T-Shirts mit Applikationen.«
    Becky O’Keefe trug tatsächlich ein rosafarbenes T-Shirt mit Pompons und Glitzerapplikationen. Abbie ging zu ihr hinüber und umarmte sie.
    Jesse lehnte sich zurück und schüttelte den Kopf, während er das Foto anstarrte. »Die Königin sollte also vom Thron

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