SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)
wie Alex und ich nicht selber für unser bescheidenes Auskommen sorgen konnten. So dachte ich. Und erweiterte mein Portfolio um Escort – also Besuche außer Haus und bizarre Begleitung.
Dann erreichte mich folgende Anfrage über meine Homepage:
Sehr geehrte Lady Ariana, ich habe gelesen, dass Sie auch Hausbesuche machen. Ich möchte meine Freundin gerne mit dem Besuch einer Domina in einem Friseursalon überraschen. Was würde das für circa eine Stunde kosten und wann hätten Sie Zeit, zu uns zu kommen? Vielen Dank für Ihre Antwort, freundliche Grüße, Günther.
Aus dieser Anfrage ging eigentlich nichts hervor … Im Friseursalon … Was ich da wohl sollte? Haare schneiden? Mit dieser Vermutung lag ich verhältnismäßig richtig, aber das konnte ich zu diesem Zeitpunkt ja nicht wissen. Ich fragte also erst einmal schriftlich nach, was denn so gewünscht sei – und vor allem von wem, von der Freundin oder vom Schreiber selbst? Von beiden? Mit Paaren spielte ich eher selten, zumindest beruflich. Die Antwort verlangte eigentlich nichts Dolles von mir: ein bisschen Fesseln, ein bisschen Haue, ein bisschen hier, ein bisschen da. Ich beschloss, meine Zusage vom Honorar abhängig zu machen, und ging relativ hoch ran. Die Antwort kam prompt: Das sei ein angemessener Preis und man freue sich auf mein Erscheinen. Ein Zeichen? Der Termin war schneller vereinbart, als die Gefährtin warnend zur Sadistin durchdringen konnte. So stand erst nur der Jubel der Sadistin im Vordergrund, die von dem Honorar zwar nicht die Heizung reparieren lassen, wohl aber schon mal etwas zu diesem Zweck beiseitelegen konnte. Erst auf meine verbindliche Zusage hin kamen die Zweifel auch im Kopf an. Ich würde am frühen Abend in eine nicht ganz so nahe gelegene Großstadt fahren und dort einen Stadtteil aufsuchen, in dem ich mich gar nicht auskannte. Und ich würde allein dorthin fahren, weil ausgerechnet an diesem Tag niemand von den Eingeweihten Zeit hatte, mich zu begleiten. Ich wollte das Geld, so viel stand fest. Also beschloss ich, die Bedenken abzuschütteln und mich zu meiner Sicherheit covern zu lassen. Covern bedeutet, dass man eine Person seines Vertrauens in einen möglicherweise gefährlichen Termin einweiht. Man meldet sich bei diesem Menschen, wenn man am Treffpunkt eintrifft, und vereinbart einen exakten Zeitpunkt, zu dem man sich wieder meldet, also nach der Session, um zu entwarnen.
Alexander wurde in meinen Augen von Tag zu Tag unzuverlässiger, deshalb ließ ich ihn außen vor und rief stattdessen meine Freundin Babsi an, die von Anfang an über meine neue Leidenschaft Bescheid wusste und diese auch tolerierte. Als ich sie jedoch über mein Vorhaben informierte, war sie alles andere als begeistert.
»Anna, du kennst die Leute doch überhaupt nicht. Und du willst ganz alleine dahin gehen, das ist doch gefährlich!«
»Ich weiß nicht … Ich habe kein schlechtes Gefühl bei der Sache, und außerdem ist das ein sehr willkommener kleiner Geldsegen für mich.«
»Das geht doch auch anders. Wenn du Geld brauchst, ich leihe dir gerne etwas. Ich weiß doch, dass ich es wiederbekomme, wenn es dir finanziell besser geht.«
Ich wusste nicht, wann das sein würde, und deshalb kam es für mich auch nicht infrage. Außerdem fand ich die Location reizvoll und wollte diese Session ganz einfach machen. Babsis Bedenken blieben bestehen, aber schließlich erklärte sie sich bereit, mich zu covern . Wir vereinbarten, dass ich Babsi bei meiner Ankunft vor dem Friseurgeschäft anrufen und dann das Handy in meine Jackentasche stecken würde. So könnte sie mithören, was drinnen vor sich ging. Die Flatrate machte es möglich. Für den Notfall vereinbarten wir noch ein Codeword: Sagte ich jetzt mal langsam, würde Babsi sofort die Polizei anrufen und zum Laden schicken. Nun konnte ich nur hoffen, dass mir die drei Worte nicht versehentlich über die Lippen kamen. Dieser Gedanke brachte mich auf dem Weg zu meinem Bestimmungsort zum Lachen. Ich hatte aber auch richtiggehend Angst, weil ich mich meinen Gästen in ihrem Umfeld regelrecht auslieferte. Außerdem fragte ich mich, was das wohl für ein Ladenlokal sein würde: Die Friseurgeschäfte, die ich kannte, hatten alle mehr oder weniger große Fensterfronten. Selbst wenn es draußen dunkel war – wir hatten uns natürlich für abends nach Geschäftsschluss verabredet –, würden wir drinnen wohl wenigstens ein gewisses Maß an Licht brauchen.
Nachdem ich einen Parkplatz
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