SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)
mich neu orientierte.
So weit zur Anschauung das sadomasochistische Leben eines Gastes, der seine Phantasien aufgrund seiner finanziellen Möglichkeiten regelmäßig und zudem auch noch mit zwei Frauen realisieren konnte und der sich privat leidlich damit arrangiert hatte. Vielleicht hatte Printe es aber auch deshalb einfacher als mein Kontrastbeispiel, weil er nicht in seinem kompletten Denken von SM durchsetzt war und sich zu weniger Heimlichkeit gezwungen sah als Zero.
Zero erhielt seinen Namen von mir, und er ist ja so gut wie selbsterklärend: Er war absolut devot veranlagt, fühlte sich zum Dienen geboren und war glücklich, wenn er als Sklave seiner Herrin agieren durfte – egal, wie und mit was. Finanziell war er nicht wirklich gesegnet, weshalb er seine Anwesenheit im Studio fast immer auf eine halbe Stunde begrenzte, und auch das nur alle zwei Monate, weil mehr einfach nicht drin war. Zudem lebte er in einer Ehe, für die SM das sofortige Aus bedeutet hätte. Nachdem Zero mich im Düsseldorfer Studio für sich entdeckt hatte, ging er zu keiner anderen Domina mehr: Zero war angekommen. So bestanden unsere Sessions auch weniger aus einer Aneinanderreihung kreativer Höhepunkte als vielmehr aus dem vertrauensvollen Machtgefälle zwischen Domina und Sklaven.
Schon bald wünschte Zero sich ein optisches Zeichen, das ihn als meinen Sklaven ausweisen würde. Ich ging nicht weiter darauf ein, aber eines Tages kam er zu mir, kniete vor mir nieder und zeigte mir, dass er sich ein Ohrloch für einen Ring hatte stechen lassen. Dieser Ring, so teilte er mir mit, sei von nun an das Zeichen, dass er mir gehöre. Damit hatte er mich vor vollendete Tatsachen gestellt und mir keine eigene Auswahlmöglichkeit gelassen – aber ich reagierte nicht ärgerlich, sondern lobte ihn für sein Engagement.
»Du bist ein guter Sklave«, flüsterte ich ihm ins Ohr. »Aber ich bedauere es, dass du mich nur so selten besuchen kannst.«
Zero seufzte lustvoll. Ich befahl ihm aufzustehen und biss leicht mit meinen Zähnen an seinen Nippeln herum. Er reagierte heftig. Vielleicht auch, weil meine Hand seine Hoden fest im Griff hatte und sie spielerisch hin und her gleiten ließ.
Er stöhnte.
»Ich würde alles für Sie tun, Herrin!«
Zur Belohnung ließ ich dem guten Mann eine Handentspannung angedeihen, die sich sehen lassen konnte. Zero kam voll auf seine Kosten, und unsere gemeinsame halbe Stunde war um.
Danach tauchte Zero nicht mehr im Studio auf.
Zwei Monate später rief er mich plötzlich an. Als Stammgast genoss er das Privileg, meine Handynummer zu kennen.
»Zero – was rufst du mich an?!«, fragte ich ihn.
»Ich … ich wollte der Herrin nur etwas sagen«, stammelte er.
»Und warum kommst du dann nicht ins Studio?«
»Weil ich kein Geld mehr habe, um Sie zu besuchen.«
Zero klang traurig.
»Okay, dann erzähl. Du hast zwei Minuten«, bot ich gnädig an.
»Erst wollte ich im Studio anrufen«, sprudelte es aus ihm hervor, »aber das machte ja auch keinen Sinn, weil man mich sowieso nicht mit Ihnen verbunden hätte. Ich hätte bloß einen Termin vereinbaren können, wie früher, aber das ging ja nicht, weil ich keine Kohle habe. Ich musste Sie aber dringend sprechen … Bitte, Herrin … ich vermisse Sie so …«
»Zero, ich verdiene meinen Lebensunterhalt damit, dass ich Domina bin. Ich arbeite nicht ehrenamtlich.«
»Ich weiß, Herrin«, stöhnte Zero niedergeschlagen, »aber ich hatte gedacht … vielmehr gehofft …«
»Du hast gehofft, ich würde Gratis-Sessions mit dir machen, weil du so ein netter Kerl bist?«, fragte ich süffisant.
»Nein!« Zero war richtig entrüstet. »Ich hatte mir gedacht, ich könnte vielleicht Besorgungen für die Herrin machen, Einkaufen und so, und dafür könnten Sie vielleicht …?«
»Dafür könnte ich vielleicht was, Zero?«
Ich hörte ihn schlucken. Es fiel ihm sichtlich schwer, seine Idee vorzutragen. Ich war neugierig geworden und wollte es von ihm hören.
»Also, ich dachte, wenn ich Dinge für Sie erledige und ich mache das nicht richtig, dann könnten Sie mich vielleicht dafür bestrafen? Nur ein bisschen …«
»Warum soll ich dir Aufgaben übertragen, wenn ich vorher schon weiß, dass du absichtlich Fehler machen wirst?«
»Das habe ich bereits zu Hause«, ergänzte ich im Stillen.
»Nein, Herrin, so habe ich das nicht gemeint!«, beteuerte Zero. »Ich würde mir wahnsinnig viel Mühe geben, der Herrin wie ein guter Sklave zu dienen.«
Ich hatte
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