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Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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»Ich
fühle Schmerzen«, kam es aus dem Jungen raus. Seine Stimme veränderte sich
dabei und seine Augen wurden langsam wieder blau.   
      Seit
ein paar Wochen hatte er die blaue Farbe in den Augen verloren, sie kam immer
nur dann, wenn er seine Kräfte einsetzte.
      »Schmerzen
von Hunderten, Tausenden, Millionen«, quälte es sich aus Sebastian heraus.
Lukas flog vor Nervosität auf und ab.
    Seine
Stimme klang wie weit entfernt und wurde immer tiefer und trauriger.
      »Es
ist der Tod, der frühzeitig das Leben von unzähligen Lebewesen einfordert - zu
früh. Er weiß es selber, und er freut sich«, sagte Samis, der oberste der Ritter,
der Erste unter den Erwachten. Lukas fing an, zu weinen. Samis Körper umgab ein
bläulicher Schimmer.
      Und
dann war alles vorbei.
    Erschöpft
sackte Sebastian in sich zusammen.
      Nur
das Schluchzen von Lukas war noch zu hören.
     
    Garth
hatte es sich wieder auf dem Boden der Kabine gemütlich gemacht. Sebastian
hatte den Raum schon verlassen, er wollte ihn später suchen gehen. Jetzt hatte er
aber eine Idee und wollte diese mit einigen Schmetterlingen besprechen. Judith und
Oskar waren schon da.
      »Also,
ich habe mir überlegt, damit ich nicht immer mit jedem einzelnen Schmetterling
reden muss, sollten wir einen von euch bestimmen, der die wichtigsten
Nachrichten zu mir weitergibt. Und andersrum. Aber das ist, glaube ich, weniger
das Problem. Außerdem sollte er versuchen, mir möglichst die richtige
Geschichte zu erzählen«, sagte Garth zu den beiden anwesenden Schmetterlingen.
Judith und Oskar schauten Garth verdutzt an.
      »Wie
meinst du das mit ‚der richtigen Geschichte’?«, fragte Judith zweifelnd nach
und kratzte sich das Köpfchen
      »Na,
es wäre schön, wenn ihr mir ein Ereignis auch so erzählen könntet, wie es auch
stattgefunden hat«.
    Judith
und Garth schauten sich gegenseitig an.
      »Aber
das machen wir doch«, sagte Oskar mit einem Lächeln.
    Garth
hatte schon geahnt, dass es schwierig werden könnte.
    »Okay,
ich gebe euch jetzt ein Beispiel«, sagte Garth. »Wenn ein Apfel von einem Tisch
auf den Boden fällt, dann sagt mir, dass ein Apfel von einem Tisch gefallen ist«,
versuchte er, zu erklären.
      »Kann
es denn nicht auch eine Birne sein? Birnen sind hübscher als Äpfel«, kam ihm
Oskar mit einem breiten Lächeln entgegen.
      »Ja,
meinetwegen kann es auch eine Birne sein. Also, wenn eine Birne von einem Tisch
auf den Boden fällt, dann sagt mir, dass eine Birne von einem Tisch gefallen
ist, ja?«, fragte Garth jetzt in der vagen Hoffnung, die beiden hätten das
jetzt schon verstanden.
      »Aaaaaach…das
meinst du! Ja klar, das ist einfacher, als du denkst«, freute sich Judith.
      »Also,
wenn eine Birne, also kein Apfel, von einem Tisch gefallen ist, dann sagen wir
dir das demnächst. Das ist doch ganz einfach«, lächelte Judith ihn stolz an.
      »Nein,
nein. So meine ich das nicht. Mich interessiert nicht, ob ein Apfel oder eine
Birne von einem Tisch gefallen sind. Das ist doch nur ein Beispiel. Ich meine,
dass ihr mir eine Geschichte...«, Garth überlegte, »...sofort erzählt. Auf
schnellstem Weg. Direkt zu mir.   
      Ohne
euch mit einem anderen Schmetterling zu unterhalten. Ihr seht oder hört etwas und
kommt direkt zu mir. Verstanden?«, fragte er die beiden.
      »Ja,
ja. Nichts einfacher als das«, sagten beide fast einstimmig.
    »So…
und damit nicht alle wieder auf mich einstürmen und mir Dinge erzählen, die
nicht ganz so wichtig sind, solltet ihr einen oder mehrere Schmetterlinge bestimmen,
die eure erste Anlaufstation sind. Die entscheiden dann, ob es wichtig genug
ist und kommen damit dann zu mir«. »Hmmm«, sagte Oskar. »Wir sind ziemlich
viele«, aber es schien, als hätte er verstanden.
      »Ist
das jetzt eine Aufgabe für uns?«, fragte er nach. Schnell antwortete Garth:
»Ja, das ist eine Aufgabe für euch. Besprecht das mit den anderen, oder macht
euch eure eigenen Gedanken und kommt zu mir, wenn ihr wisst, wie ihr das machen
wollt. Ja?«, bestimmte Garth.   
      So
hatte er zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Erstens, wenn dabei was rauskam,
dann hatte er ein wenig Ordnung in dem Haufen Schmetterlingsgeplapper, und zweitens,
brauchte er sich keine Sorgen machen, dass sich die beiden langweilten.
     
    ******

9.
     
     S ie rannte, bis ihr die Lungenflügel brannten. Das
schmerzhafte Gefühl in ihren Beinen, welches sie nach den ersten Kilometern begleitet
hatte, war verflogen. Sie

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