Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
Vom Netzwerk:
wichtig.
     »Und
wieso seid ihr hier? Ich meine, auf diesem neuen Planeten?«
     »Neu?«,
schaute Eros erst Lukas fragend an, dann die beiden Lockenköpfe hinter sich.
»Wieso neu?«
     »Dieser
Planet ist doch neu, dieser Kubus befindet sich im Bau, die Produktionsanlage
da hinten sieht alles andere als fertig aus!«
     »Das
hier ist nicht neu«, erwiderte Eros und schien nicht zu verstehen, was der
Schmetterling meinte und vor allem, wie er darauf kam.
     »Dies
gibt es schon ewig. Nr. 1 bastelte sogar an dem Aussehen seines Kubuses herum,
an der Beschaffenheit seiner Produktionshallen.
     Einfach
alles hier ist morgen anders, als es heute war.
     Das
hier ist der Planet,… auf dem Nummer Eins seine Erfindungen ausprobiert.«
     
    ******

31.
     
     D as Licht wurde schwächer – hier wurde es mythisch. Der
geheimnisvolle Mann saß hinter seinem Schreibtisch, die kleinen Racker hatten
vor ihm auf ihren Stühlchen Platz genommen. Neben ihm blinkten Lichterketten,
wie sie es nur aus magischen Wunderwelten gab – oder an kitschigen
Weihnachtsbäumen. Kleine pinke Kirmesherzchen neben Hasenfüßen für das richtige
Glück, beleuchtete Schneekugeln mit »I love U«-Sprüchen. Plüsch-Bulldogen,
funkelnde Gartenzwerge von Nostalgikern und vieles mehr hatten seine kleinen
Helfer herangeschafft. Alles, was sie bei den Menschen abgreifen und nach ihrem
Geschmack hierher bringen konnten.
     Dies
war der geheimnisvolle Ort, an dem die Erdenpolitik mithilfe der Schmetterlinge
neu geschrieben werden sollte.
     Dies
war nur eines der konspirativen Treffen, die der Revolution ihren Antrieb geben
sollte. Dies war Kuhtes neue Welt. Und sie fingen sofort an.
     »Und
dann habe ich gesehen, wie er die Meinung von drei Leuten einfach so verdreht
hat – und sie haben es gar nicht mitbekommen«, regte sich ein Schmetterling
auf. Der Politiker, den er verfolgt hatte, sei im unterirdischen System genau
zu einer Gruppe Menschen gegangen, die sich erst einige Tage über die Politiker
des Erdenrates aufgeregt hatten. Schnell hatte es sich unter den Menschen
herumgesprochen, dass sie die Erdenarmee doch nicht hinausschicken wollten. Dabei
wurmte und fuchste die normalen Menschen diese Entscheidung, ja, sie konnten
das nicht nachvollziehen. Auf einem Gang von hundert Menschen waren in
Wirklichkeit 95 dafür, drei wussten nicht, ob es gut war und zwei waren
dagegen. Aber die Menschen sprachen nicht unter- und miteinander, oder stimmten
zur Kontrolle untereinander ab. Das nutzten die Politiker sofort aus und
erzählten ihnen einfach eine ganz andere Geschichte. In der waren von hundert
Leuten 80 dagegen, 15 wussten nicht genau, was sie denken sollten, und lediglich
fünf seien dafür. Gerade diese drei Personen, die der Politiker gerade
bequatschte, gehörten zur letzteren Gruppe. Es sei ihm ja auch hoch anzurechnen,
dass er sich bei seiner knappen Zeit auch noch dieser Minderheit widmete. Der
Bürger könnte sich ja glücklich schätzen, dass er so viel Aufopferung an den
Tag legte und jedem zuhörte, der in seinen Wirkungsbereich fiel.
     »Und
sie haben ihm das nachher, nachdem er mit ihnen fertig war, auch geglaubt«,
schüttelte der Schmetterling ganz aufgeregt seinen Kopf und tippte sich mit dem
Finger ans Köpfchen.
     »Und
das ist ja auch eigentlich eine einfache Entscheidung«, stimmte ein anderer
Schmetterling seinem Vorredner zu. Dieser hatte fast dasselbe bei dem Politiker
mitbekommen, den er verfolgt hatte, und setzte noch einen drauf.
     »Bei
mir ging der nämlich noch hin und sagte, es wäre ja eine hochkomplexe Aufgabe,
die nur Fachleute verstehen könnten, und bei der sich der Bürger glücklich
schätzen sollte, dass es Männer wie ihn gibt, die das Ganze überblicken, in der
Materie drin seien, und mit bestem Gewissen das Beste für ihre Mitmenschen
herausholen würden.«
     Schockiert
blickten alle anderen Schmetterlinge drein. Alle waren so beschäftigt, dass sie
fast nicht mitbekamen, wie Sonja den Raum betrat. Sie war gerade wieder bei
Frau Feuerstiel gewesen.
     Hach,
war sie wunderschön, so mit rundem Bauch, schwärmte die Schmetterlingskriegerin
immer noch. Aber da war auch etwas Merkwürdiges gewesen. Frau Feuerstiel saß
eigentlich schon auf gepackten Sachen. Sie wartete nur noch, dass die Ritter
das endgültige »Okay« gaben, dass es bei ihr auch sicher war. Nicht, dass es
unsicher wäre, all die Zeit war ihr Haus von mindestens zwei Ritter-Wachen als
Ehrendienst geschützt worden. Aber sie wollten alle

Weitere Kostenlose Bücher