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Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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schmollend.
     »KnirschKnirschKnirsch«,
kams von hinten.
     Stephanus
bog um die erste Türe und ging den Geräuschen hinterher. Eigentlich könnte das
nur Wansul sein, der einzige, dem er, sagen wir es freundlich, den Zugang zu
seiner Bibliothek gestattete – und auch zu seinen Privaträumen.
     Aber,
wenn er sich nicht täuschte, waren das Schritte von Menschenfüßen!
     Ach
du meine Güte!!! Ja, das waren eindeutig die Geräusche... von einem barfüßigen
Menschen.
     Stephanus
verharrte. Hatte er eine Waffe? Würde er sich verteidigen müssen?
     »Verflixt,
verdaddelt und zugeknüpft«, fluchte diese Stimme.
     Diese
Stimme... die Stephanus kannte. Aber... aber... aber warum?
     Vorsichtig
näherte sich Stephanus auf dem alten Steinboden der Türe, die einer seiner
Bibliotheksräume gehörte. Diese Stimme bedeutete Probleme.
     Nicht
unbedingt für ihn – sondern für das Universum.
     Es
reichte schon, dass er selber nach Calderian fliegen sollte, um dem Rat der
Gilde der Chronisten eine Erklärung abzuliefern… für Geschehnisse, die ihnen
merkwürdig erschienen. Das Schreiben, das er vorhin in der Hand hatte und
welches er schon mehrere Male gelesen hatte, war die Einladung.
    Nett
formuliert von ihnen.
     Das
war ein Befehl.
     Sie
hatten auch nicht gesagt, dass sie ihn des Einmischens in das Geschehen der
Zeit bezichtigten, er sollte nur eine Stellungnahme darüber abliefern, wie die
Ritter so schnell ihre Schwerter finden konnten. Was aber hieß: Sie hatten
Lunte gerochen, konnten es ihm aber nicht beweisen.
     Aber
wenn kein Schmetterling plauderte, dann wäre diese Sache niemals passiert.
     »Ist
es denn des Dingens Ding?«, schallte es nun wieder zu ihm und riss Stephanus
wieder hierhin, auf den Boden der Tatsachen.
     Er
ging an den Türbogen und blickte vorsichtig um die Ecke.
     Und
da stand er: der Weißhaarige, in seiner dunkelblauen Samtrobe, mit
silberfarbenen Stickereien, umgeben von kleinen goldleuchtenden
Sternenkristallen und Kugeln, die tanzten, kicherten, spielten, sich jagten und
um ihn vollständig herumschwirrten und ihn umgaben.
     Es
waren…junge Sterne! Kleine Baby-Sterne. Die Planeten der Zukunft!
     Ein
ganzer Berg von ihnen schlummerte gemütlich in seiner schweren Kapuze, einige
flogen wieder zu ihm zurück, legten sich nieder zu ihren Brüdern und Schwestern
und schliefen sofort ein. Andere hingegen wurden wach, gähnten kurz und sahen
dann ihre Geschwister herumtollen… und mischten in dem fröhlichen Treiben
sofort mit.
     Seine
magischen Kinder liebten ihn, er liebte sie.
     Sie
waren unzertrennlich, na ja, fast immer. Wenn sie groß waren und sich einen
Platz im Universum ausgesucht hatten, dann blieben sie für immer an diesem Ort.
     Die
Erde war eines seiner Lieblinge gewesen, der Crox-Planet einer seiner
eifrigsten, die Heimat der Lan-Dan, einer der schönsten – aber daher auch der
eingebildetsten. Der Erdenmond hatte zu viel Mist gebaut.
     Der
Mann stand vor Stephanus... der Mann, der...
     Erst
jetzt wurde dem Chronisten alles bewusst, die Tragweite seines Erscheinens. Es
fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Stephanus musste schlucken!
     SO
schlimm stand es um das Universum, dass er kam???
     Oh
Gott! Nur zwei, drei Mal in der Geschichte aller Zeiten war er hier so
reingeplatzt.
     Es
gab da ein, zwei Jahrhunderte, da war er normal zum Plausch hier erschienen. Doch
immer, wenn er einfach nur so reinkam, jetzt auch noch mit solch einer
entschlossenen Wildheit und die Ordnung in seinen kunstvoll gefertigten
Zedernholzregalen durcheinander brachte, dann stand es um die Menschen nicht
gut.
     Nicht
unbedingt hier auf der Erde, aber bei den Gefahren, die er bekämpfte, da würde
die Konsequenzen ALLE betreffen.
     Stephanus
musste schlucken. Aufhalten konnte er ihn nicht. Er machte, was er wollte und
auch in seiner anderen Form war er etwas... verwirrt... und alt. Sehr alt. Das
konnte er niemals vergessen zu betonen.
     »Hizzeldizzelfizzelwizzel«,
murmelte der Greis blätternd und lesend in einer Sprache, die ebenfalls nur
noch wenige beherrschten. Sie entstammte einer Zeit der ritterlichen Hochblüte,
hier auf der Erde.  Aus der wahren Sicht der Geschichte, nicht aus der der
Menschen.  Seine Haare waren länger geworden, fast bis zu seinen Hüften.
     Oh
Gott, was machte er da?
     Überall
lagen seine Chroniken herum, wedelten Blätter durch die Luft. Er zerrte hier
ein Buch und dort eines raus, warf sie genervt auf den Boden und fluchte dabei.
Die

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