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Die drei ??? und die flüsternde Mumie

Die drei ??? und die flüsternde Mumie

Titel: Die drei ??? und die flüsternde Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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Aufregung per Post
    »Hilfe! Rettet mich!«, schrie eine gellende Stimme in äußerstem Entsetzen. »Zu Hilfe!«
    Die drei Detektive – Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews – hörten es, kümmerten sich aber nicht darum und arbeiteten weiter. Der Schreihals war ihr Maskottchen, der abgerichtete Rabe Blacky. Er lernte mit erstaunlicher Leichtigkeit Wörter und ganze Sätze und probierte sie dann begeistert aus.
    »Justus!« Mathilda Jonas, Justs Tante, warf einen flüchtigen Blick auf Blackys Käfig, der im Lagerhof an einem Balken hing. »Du hast den Vogel zu viel fernsehen lassen. Er redet ja wie im Krimi!«
    »Ganz recht, Tante Mathilda«, sagte Justus. Keuchend vor Anstrengung hob er eine alte Haustür vom Boden auf. »Wo soll ich die hintun?«
    »Zu den anderen Türen. Los, ihr Burschen, steht nicht herum! Wir haben viel zu tun, und die Zeit wird knapp!«
    Den drei Detektiven wurde die Zeit eher lang. Unter Tante Mathildas Leitung waren sie mit einer Untersuchung beschäftigt, auf die sie ganz gern verzichtet hätten: Sie fanden heraus, was drei Jungen an einem heißen Tag alles schaffen können. Mrs Jonas, eine wohlbeleibte Frau, war in Wahrheit der Chef. Justs Onkel Titus kümmerte sich nur um den Einkauf und war die meiste Zeit unterwegs. Heute hatte Tante Mathilda einen ihrer häufigen Anfälle von Ordnungswut. Wenn es dazu kam, wurden Justus und – soweit greifbar – auch seine Freunde unbarmherzig herangezogen.
    Während die drei Jungen schufteten – sie stapelten Baumaterial und räumten überall auf –, zog es sie mit Macht zur Zentrale, dem versteckten Campinganhänger, und zur Aufklärung eines neuen Falles. Der letzte Erfolg hatte ihr Vertrauen in ihre detektivischen Fähigkeiten sehr gestärkt – vielleicht mehr, als gut war.
    Aber die Erlösung nahte erst mit dem Postboten, der einen Packen Briefe in den altertümlichen eisernen Briefkasten an der Tür fallen ließ. »Lieber Himmel!«, rief Mathilda Jonas. »Da hab ich doch glatt den Einschreibebrief für Onkel Titus vergessen, der heute noch zur Post sollte!«
    Aus ihrer geräumigen Tasche fischte sie einen leicht zerknitterten Umschlag, strich ihn glatt und gab ihn Justus. »Fahr jetzt gleich zur Post und gib ihn auf. Da hast du Geld. Sieh zu, dass er möglichst morgen früh zugestellt wird.«
    »Wird gemacht, Tante Mathilda«, versprach der stämmige Junge. »Peter und Bob werden mich so lange vertreten. Sie haben sich schon darüber beklagt, dass sie nicht richtig zum Zuge kommen.«
    Während Bob und Peter lauthals protestierten, schwang sich Justus auf sein Rad und flitzte durchs Tor auf die Straße stadteinwärts.
    Mrs Jonas lachte. »Na gut, ihr beiden«, sagte sie. »Für heute seid ihr entlassen. Ihr könnt jetzt Kriegsrat halten oder basteln oder hinter dem Krempel da drüben sonst was treiben.« Sie wies auf die Stapel von Altmaterial und Gerümpel, die Justs Werkstatt und die Zentrale (von der sie nichts ahnte) den Blicken entzogen. Dann wandte sie sich zum Büro. »Ich werde mir mal die Post ansehen. Vielleicht ist etwas für Justus dabei. Er hat sich in letzter Zeit so merkwürdige Mustersendungen bestellt.«
    Die Jungen folgten ihr, froh, die Schufterei hinter sich zu haben. Mrs Jonas nahm die Post aus dem Kasten und blätterte sie durch. »Eine Einladung zu einer Versteigerung. Eine Rechnung. Ein Scheck für den alten Dampfkessel. Hmmm.« Sie klemmte sich einen Brief unter den Arm und machte weiter. »Noch eine Rechnung. Eine Postkarte von meiner Schwester Susanne. Und eine Reklame – Grundbesitz in Florida!« Sie musste lachen. Dann sah sie sich den nächsten Brief an, sagte wieder »Hmm« und steckte ihn ebenfalls weg.
    Es gab noch ein paar Briefe für Titus Jonas – wahrscheinlich Anfragen nach speziellen Artikeln. Die Firma »Gebrauchtwarenzentrum T. Jonas« war weithin bekannt als der Ort, an dem man alles mögliche Ungebräuchliche oder schwer Aufzutreibende finden konnte. Unter anderem hatte Titus eine alte Orgel am Lager. Abends ging er manchmal in den Hof und spielte Seemannslieder. Patrick und Kenneth, die muskelstarken Brüder aus Irland, die die Schwerarbeit machten und die beiden Lastwagen des Unternehmens fuhren, gesellten sich dann zu ihm und sangen ganz ergriffen mit.
    Als Mrs Jonas mit der Post fertig war, schüttelte sie den Kopf. »Nein, nichts für Justus.« Doch sie zwinkerte dabei heftig mit den Augen. »Allerdings sind zwei Briefe an ›die drei Detektive‹ dabei. Das ist doch euer neuer Klub,

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