Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
links lang, ihr Zweibeiner rechts rum!«, flutschte es aus Lukas…der sofort selber erschrocken dreinschaute. Hatte er das gerade gesagt?
Die Na’Ean-Schmetterlinge blickten verwundert auf, aber Sebastian war gar nicht so sonderlich entsetzt. Sie hatten verdammt wenig Zeit. Wenn hier ein Teleporter-Spiegel war und er bereits aktiviert sein sollte, dann würde es zusätzlich zu den bereits gelegten Bomben von ihnen noch eine weitere Gefahr geben, die ihnen bei ihrer Mission in die Quere kommen könnte. Sebastian drehte sich um, blickte seine Krieger an, deren Schmetterlinge brannten, wie immer, dann fällte er seine Entscheidung.
»Schmetterlinge links entlang, wir rechts!«, sagte er ohne einen Zweifel daran, die fliegende Sondereinheit könnte ihre Aufgabe nicht bewältigen.
»Wenn ihr was findet, holt uns!«
Dann rannten die Na’Ean-Krieger mit Sebastian los…und ließen die flatternden Schmetterlinge zurück. Die bewegten sich erstmal wie Kolibris auf der Stelle. Aber nur für ein paar Sekunden…und ruckzuck waren sie auf ihrer Mission. Lukas vorne, verstand sich von selbst. Einen Gang rechts, einen Gang immer geradeaus, dann wieder einen links. Alles sah hier so gleich aus. Bei der nächsten Abbiegung kamen sie an einen Raum, in den sie kurz reinschauten, dann aber wieder auf den Gang zurückkehrten und weiterflogen. Es hatte sich ihrer Ansicht nach lediglich um eine Werkstatt oder etwas Ähnliches gehandelt. Was es wirklich war, das war dann auch egal. So etwas suchten sie nicht. Schnell zischte der Schmetterlingssondertrupp weiter, blieb dann aber abrupt stehen. Geräusche! Lukas legte sich cool den Zeigefinger auf die Lippen und schaute so seine Krieger-Kollegen an. Keine Reaktion. Er war schließlich das einzige Plappermaul hier unten. Laaangsam, sehr langsam flog er an den Rahmen des Einganges. Aus dem Raum kamen die Laute. Ein Kraxeln…und wieder eines. Lukas presste sich gegen die Wand und schaute mit seinem Köpfchen herein. Es war ein Androide mit drei Beinen, der an der Wand eine Platte montierte. »Valdorian V - Erfolg« stand da drauf. Wenn Lukas hätte lesen können, dann hätte er das erkannt. Der Androide machte allerdings den Eindruck, – er sah Lukas noch nicht, er hatte ihnen noch den Rücken zugewandt – dass er diese Platte verstecken wollte. So wie ein Kind, das eine Medaille gewonnen hatte, sie aber zuhause würde abgenommen bekommen. Der Androide schaute, ob die Platte in den Spalt reinpasste. Als er sich sicher war, dass es funktionierte, schob er seine Erinnerung hinein, griff an die Seitenwand, zog an einem Kabel, so dass es etwas länger wurde und presste es so an den Schlitz, dass es aussah, als würde es dahin gehören. Sein Versteck war getarnt. Als er fertig war, drehte er sich um…und entdeckte einen neugierigen Schmetterlingskopf. Der Androide erschrak. Lukas entsetzt, riss die Äuglein auf…und stürmte auf ihn los. Da schalteten auch die Na’Ean-Schmetterlinge, schossen los und attackierten den Androiden so, dass er binnen weniger Sekunden nur noch eine arg lädierte Maschine war, die kurz vor dem Totalausfall flüchten konnte. Er zog eine Spur von Hydraulik-Flüssigkeit hinter sich her. Doch die Schmetterlinge hielten inne. Deswegen waren sie schließlich nicht hier.
»Feigling«, zischte Lukas und flog dem Trupp voran. Wieder ging es mal rechts lang, mal links rum. Dann sogar etwas hoch und wieder runter. Es wunderte die Schmetterlinge eigentlich überhaupt nicht, dass sie auf gar keinen Androiden mehr stießen…bis sie an einen Gang kamen, dessen Wände recht dünn waren. Bereits hier konnten sie erkennen, dass sich dahinter etwas verbarg – mit dem sie nicht gerechnet hatten. Lukas wurde nervös. Mist, eigentlich hatte er gehofft, dass Sebastian etwas finden würde, zu dem er sie rufen müsste – als andersrum. Denn bereits jetzt erahnte er, sagte ihm sein kleines Schmetterlingsherz, dass dort etwas auf sie wartete, das entdeckt werden wollte. Alles hier unterschied sich bereits zu den Abschnitten, die sie bisher gesehen hatten. Der Puls von Lukas ging schneller. Schweiß bildete sich auf der Stirn. DAS war auf jeden Fall anders. Sie waren nur gut zehn Meter den Gang weiter, da öffnete sich den Schmetterlingen ein Durchgang. Und hier war ihnen noch mehr klar: Dort befand sich etwas sehr, sehr Großes. Ganz eng an der Kabel-Rohrwand schlich sich das Schmetterlingssonderkommando nach vorne, um dann vorsichtig, gaaaanz vorsichtig einen Blick um
Weitere Kostenlose Bücher