Schnee auf Mallorca - Kommissar Kugelblitz ; 26
Er ahnt, wohin die Pfanne verschwunden ist.
„Sie ist unersetzlich!“, jammert der Koch. „Im Griff ist eine Widmung an mich von Meisterkoch Witzigmann eingraviert, bei dem ich gelernt habe.“
„Das find ich gar nicht witzig, Mann!“, sagt der Käpten und wird langsam böse. „Lass mich mit deiner blöden Pfanne in Ruhe! Ich hab jetzt andere Probleme!“
Ärgerlich wendet er sich ab.
Dann lässt er sich vom Funker mit XXL verbinden und sagt: „Die Schäfchen sind im Trockenen!“
„Alles klar“, antwortet XXL. „Wir sagen dem Schäfer Bescheid!“
Die Organisation reagiert schnell und flexibel. Im Morgengrauen startet die Barracuda zum Tauchgang an der Boje. Diesmal sind keine Touristen an Bord, sondern Manolo, Modesto und Antonio, ein gut ausgebildeter Taucher der Bande, der in der Tauchschule Barracuda arbeitet.
„Was ist eigentlich mit Maja passiert?“, erkundigt sich Antonio bei Manolo, der am Steuerrad steht.
„Die arbeitet jetzt in einer Ferienanlage in Casablanca“, antwortet Manolo.
„Freiwillig?“, wundert sich Antonio.
„So würde ich es nicht direkt nennen“, grinst Manolo. „XXL selbst hat sich um die Sache gekümmert. Die Frau war ein Risiko, seit sie sich in den Schnüffler mit den großen Füßen verguckt hatte.“
„Gleich sind wir da!“, ruft jetzt Modesto, der in der Kajüte den Kurs des Bootes auf der Seekarte verfolgt. Er kommt an Deck.
„Diese Boje muss es sein!“, sagt er und deutet auf ein großes rotes Schiffszeichen, das vor ihnen im Frühnebel im Wasser dümpelt. Modesto kontrolliert das Kennzeichen der Boje mit dem Fernglas.
„Antonio: Klar zum Tauchgang!“, ruft er dem Froschmann zu.
„Klar zum Tauchgang“, bestätigt Antonio. Er setzt die Taucherbrille auf und lässt sich rückwärts ins Wasser plumpsen.
Nach einer Weile kommt er wieder an die Wasseroberfläche und schwenkt eine Bratpfanne. Er bindet sie an die Leine, die Modesto von der Reling auf die Wasserfläche herunterlässt.
Vom Bratpfannen-Ballast befreit taucht jetzt nach und nach das Schmuggelgut an der Oberfläche auf. Der Taucher schlingt ein Tau um das Netz-Bündel und verknotet es. Vorsichtig hieven Manolo und Modesto den Fang an Bord.
„So viel war es noch nie!“, sagt Manolo. Er reibt sich die Hände. „Das wird ein gutes Geschäft!“
„Die Bratpfanne ist für mich“, grinst Antonio, als er wieder an Bord klettert und seine Ausrüstung ablegt.
„Riesengroß und aus Gusseisen. Ideal für Paella!“
„Jetzt kommt Teil zwei der Aktion, Freunde!“, brummt Manolo. Er lässt den Motor an und stellt sich wieder ans Ruder. Als er in Sichtweite zur Küste ist, gibt er ein Lichtzeichen mit den Scheinwerfern als Signal, dass alles in Ordnung ist: lang-lang-lang und lang-kurz-lang.
Vom Leuchtturm über den Klippen kommt das gleiche Zeichen zurück. Es ist nur schwach zu erkennen, weil es immer noch neblig ist.
„Wir werden erwartet!“, sagt Manolo zufrieden.
Eine Viertelstunde später machen sie am Bootssteg unterhalb des alten Leuchtturmes fest. Der Strand ist menschenleer. Es ist ja auch erst 5 Uhr morgens und außerdem Sonntag.
„Hier geht's lang“, ruft der alte Geronimo, der plötzlich aus dem Nebel auftaucht. Er hat eine Laterne dabei und eine große Plane. Gemeinsam hieven sie das Schmuggelgut auf die Plane und ziehen sie bis zu den Klippen.
„Du bringst das Schiff zurück zur Tauchschule!“, befiehlt Manolo dem Taucher. „Wir bringen inzwischen die Ware in Sicherheit.“
„Jetzt müssen wir leider ein bisschen klettern!“, grinst Geronimo, als der Taucher sie verlassen hat. Er führt sie zu einem Geheimgang, der auf halber Höhe nahezu perfekt hinter Gestrüpp verborgen ist.
Die drei Männer teilen die Last auf drei große Säcke auf, die Geronimo mitgebracht hat. Gebückt folgen sie einem schmalen Gang, der bergauf führt und sich schließlich zur Höhle erweitert.
„Das Schlimmste ist geschafft“, sagt Geronimo, als sie dort einen Augenblick verschnaufen. Manolo sieht sich staunend um.
„Wer hätte das gedacht!“, sagt Modesto und staunt ebenfalls.
„Das ist der geheime Fluchtweg aus dem Turm. Seit hunderten von Jahren“, lächelt Geronimo.
In der Ferne hört man jemanden jammern und stöhnen.
„Ruft da jemand um Hilfe?“, erkundigt sich Manolo beunruhigt.
„Das ist der neugierige Bulle, für den ihr mir gestern die Lebensmittel gebracht habt! El Lobo würde ihn am liebsten in einen seiner Brunnen werfen. Aber ich warte lieber ab,
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