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Schneesturm und Mandelduft: Kriminalroman (German Edition)

Schneesturm und Mandelduft: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Schneesturm und Mandelduft: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Fassade schien nun ein wenig zu bröckeln, und Bernard fuhr sich mit der Hand über sein nach hinten gegeltes Haar.
    »Wenn ich also der Steuerfahndung sage, sich Ihr Unternehmen mal näher anzusehen, sobald ich wieder in Kontakt mit der Zivilisation komme, werden die Fahnder nichts Merkwürdiges finden?«
    Die Hand strich erneut über das Haar, und Martin verspürte tiefe Genugtuung, als er sah, dass Bernards Blick leicht flackerte.
    »Wie oft muss ich es noch wiederholen? Ich habe keine Ahnung, auf was mein Großvater angespielt hat«, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Sie behaupten also, dass Sie kein Motiv hatten, ihn zu ermorden. Was denken Sie über die anderen? Gibt es jemanden in der Familie, der zu solch einer Tat fähig wäre?«
    Jetzt hatte Bernard wieder zu seiner üblichen Selbstsicherheit zurückgefunden. Und er antwortete im Prinzip dasselbe wie seine Schwester. »Glauben Sie wirklich, dass ich Ihnen das sagen würde?«
    Martin sah ein, dass er im Augenblick mit Bernard nicht weiterkommen würde.
    »Okay, das reicht mir. Vorerst. Können Sie Mattias sagen, dass er zu mir kommen soll?«
    »Keiner sagt Mattias. Nur Matte. Aber ich werde meinem lieben Cousin Bescheid sagen.« Bernard schlenderte aus dem Zimmer. Martin blickte ihm irritiert nach. Dieser Mann hatte eine Art, die ihn auf die Palme brachte.
    »Du wolltest, dass ich komme.«
    Matte stand zögernd in der Türöffnung. Martin sah, dass seine Augen rotgerändert waren, und ihm war klar, dass seit dem gestrigen Abend wohl noch mehr Tränen geflossen waren.
    »Komm rein«, sagte er freundlich und deutete auf den Stuhl vor dem Schreibtisch.
    Matte setzte sich dankbar. »Ein beschissenes erstes Treffen mit der Familie«, sagte er und lächelte schwach.
    »Ja, das hier ist nur schwer zu überbieten«, lachte Martin.
    Dann wurde er ernst. »Wie geht es dir?«
    Matte schüttelte den Kopf. »Ich kann es nicht fassen, dass Großvater tot ist … Und dass alle so gar nicht … betroffen wirken …«
    »Ich verstehe, was du meinst«, sagte Martin. »Du bist bisher der Einzige hier, der über Ruben Liljecronas Tod geweint hat. Ich nehme an, dass ihr euch sehr nahestandet, du und dein Großvater?«
    »Wir hatten ein Ritual, Großvater und ich. Einmal pro Woche, jeden Freitagnachmittag, bin ich zum Teetrinken in seine Wohnung gefahren. Dabei redeten wir über Gott und die Welt. Großvater war einer der klügsten, kultiviertesten und weitsichtigsten Menschen, die ich kenne. Es war ein Privileg, ihn gekannt zu haben.«
    »Diese Einschätzung scheint der Rest der Familie nicht unbedingt zu teilen.«
    Matte schnaubte. »Die anderen hatten nur Dollarzeichen in den Augen, wenn sie an Großvater dachten. Sogar mein Vater. Sie interessierten sich nur dafür, wie sie noch mehr Geld aus ihm herausquetschen konnten. Keiner scherte sich darum zu erfahren, wer er eigentlich war.«
    »Die Sache mit der Wohnung, die Bernard angesprochen hat, ist also …«
    Matte seufzte müde. »Das war eine Vereinbarung zwischen Großvater und mir. Während meines Studiums durfte ich in einer seiner Wohnungen wohnen. Er hatte sie mir nicht überschrieben.«
    Martin schwieg kurz, dann sagte er leise:
    »Hast du irgendwie eine Ahnung, wer es getan haben könnte?«
    Es dauerte einen Augenblick, bis Matte überhaupt reagierte, dann schüttelte er den Kopf.
    »Nein … ich habe keine Ahnung.«
    Es schien, als wolle er noch etwas hinzufügen, daher fragte Martin erneut:
    »Bist du wirklich sicher? Du hast keinen Verdacht, wer deinen Großvater umgebracht haben könnte?«
    »Nein, überhaupt keinen«, sagte Matte, jetzt mit mehr Entschiedenheit. »Sie haben ihn zwar ausgenutzt, aber ihn deshalb gleich zu ermorden … Nein, ich kann mir das bei keinem vorstellen.«
    Nachdem Martin ihn eine Weile forschend gemustert hatte, sagte Martin:
    »Das war soweit alles.«
    »Keine weiteren Fragen?«, sagte Matte überrascht. »Aber es muss doch viel mehr geben, was …«
    »Doch, ich werde noch eine Reihe von Fragen an euch alle haben, bis wir dieser Sache auf den Grund gegangen sind. Aber einstweilen will ich mir in erster Linie ein grobes Bild von der Lage machen. Wir werden uns bestimmt noch einmal unterhalten.«
    Matte stand auf, verließ aber nicht gleich das Zimmer. Er blieb in der Türöffnung stehen, und einen Moment lang sah es so aus, als sei er im Begriff, etwas zu sagen. Martin wartete ab. Aber dann drehte Matte sich um und ging hinaus.
    Martin fragte sich, welche Fragen er noch hätte

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