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Schurken machen Krawall

Schurken machen Krawall

Titel: Schurken machen Krawall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schmeisser
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Alles klar. Verstehe“, sagte sie und schlug sich seitlich in die Büsche, während ich geradewegs auf das Haus zuhielt. Ich öffnete das Tor zum Garten und marschierte den kleinen Weg hoch Richtung Veranda. Mein Magen rumorte, meine Knie wurden mit jedem Schritt weicher und ich begann zu zittern. Tausende blöder Gedanken zischten mir durch den Kopf: Das wird nichts. Hätten wir mal besser das Katapult gebaut. Gleich wirst du auch eingesperrt. Action-Bärbel ist nicht gut in Form. Die kann dich niemals retten. Das ist doch alles Wahnsinn! Und so weiter und so fort. Es war die reinste Kopfhölle.
    Auf einmal, ich wusste kaum, wie ich dorthin gekommen war, stand ich auf der Veranda. Wegen der blöden Sehschlitze brauchte ich eine halbe Ewigkeit, um die Klingel zu finden. Ich drückte drauf und nichts geschah. Die Klingel blieb stumm. Sie war so hinüber wie das ganze Haus.
    Ich drehte mich um und versuchte, Action-Bärbel zu entdecken. Vergeblich. Sie war nicht zu sehen. Dann atmete ich tief ein und aus, nahm meinen ganzen Mut zusammen und klopfte. Das Pochen meiner Hufe an der Tür war ohrenbetäubend. Blöde Hufe.
    Schlurfende Schritte näherten sich, und ich weiß nicht warum, aber blitzartig bekam ich eine absolut nicht heldenhafte Panikattacke. Ich raste wie ein Blöder von der Veranda, bog ab in den Garten und warf mich hinter eine Hecke. Ich hörte, wie die Tür geöffnet wurde. Ich bog mit beiden Hufen ein paar Zweige beiseite und linste durch das Loch. Licht fiel auf die Veranda. Der Kopf der bösen Oma erschien. Ihre schlohweißen Haare schimmerten wie Silber. Sie sah sich um, zuckte mit den Schultern, schloss die Tür und verschwand wieder im Haus. Ich keuchte. Das war knapp gewesen. Sauknapp. Und feige war es auch. Ich hatte unseren Plan zunichtegemacht. Und das Schlimmste war, dass ich nun Action-Bärbel sah, wie sie sich auf die Stelzen schwang und zum Dachfenster stelzte. Ich versuchte zu pfeifen. Aber mein Mund war zu trocken.
    Action-Bärbel blieb direkt unter dem Dachfenster stehen. Es war zu hoch. Sie reckte einen Arm nach oben und versuchte, das Fensterbrett zu erreichen. Es misslang. Sie taumelte ein Stück zurück, fing sich wieder und startete einen neuen Anlauf. Wieder streckte sie sich weit nach oben, stellte sich auf Zehenspitzen und es gelang ihr, mit einer Hand das Fensterbrett zu packen. Sie schwankte hin und her wie ein Boot auf unruhiger See. Mir stockte der Atem, als die erste Stelze zu Boden fiel. Mit nur noch einer Stelze und nur einer Hand am Fenster schaukelte sie hin und her. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich fühlte mich hilflos und war starr vor Entsetzen. Ich wollte ihr etwas zurufen. Ihr Mut machen. Aber ich konnte nur röcheln. Und dann fiel auch die zweite Stelze. Ich schloss vor Schreck die Augen und wartete auf die fürchterlichen Geräusche – Action-Bärbels Schrei und das Aufschlagen ihres Körpers auf dem Boden. Dumpf raschelnd kippte die Stelze vor mir in die Hecke.

Action-Bärbel in Action
    Ich öffnete die Augen wieder und suchte den Boden ab. Wo war Action-Bärbel? Ich rechnete mit dem Allerschlimmsten. Wohin war sie gestürzt? Dann hörte ich ein Kratzen.

    Ich sah nach oben. Action-Bärbel klammerte sich nun mit beiden Händen ans Fensterbrett. Sie hing gerade herunter, wie Bettwäsche, die man zum Auslüften aus dem Fenster gehängt hat. Dann begann sie zu strampeln. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Action-Bärbel pendelte von rechts nach links und wieder zurück. Dann warf sie ihr rechtes Bein nach oben. Es landete auf dem Fensterbrett. Sie zog ihre Arme an und wuchtete sich hoch. Nun hockte sie auf ihren Knien vor dem Fenster und kletterte hinein. Sie war tatsächlich drinnen! Sie war nicht gestürzt!
    Erschöpft und erleichtert ließ ich mich auf den Rücken plumpsen und begrub meinen Giraffenkopf unter den Hufen. Waren wir verrückt geworden? Hatten wir den Verstand verloren, so viel zu riskieren? Ich brauchte ein paar Minuten, bis ich mich beruhigt hatte und wieder klar denken konnte. Action-Bärbel war in Sicherheit. Oder etwa doch nicht?
    Die Oma war noch im Haus und wurde von mir kein bisschen abgelenkt. Wie sollte Action-Bärbel da wieder rauskommen? Durchs Fenster wohl kaum. Es war nun an mir, ein echter Superheld zu sein. Einer, auf den man sich verlassen konnte. Der seine Freundin nicht einfach im Stich ließ, während sie eine Geisel aus einem Horrorhaus befreite!
    Ich stand auf, ging zurück und schlug mit meinem Huf gegen die

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