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Schurken machen Krawall

Schurken machen Krawall

Titel: Schurken machen Krawall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schmeisser
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abgestellt hatte, stand ich auch schon mit meinem Koffer in der Hand vor Schwemmes Auffahrt. Mutter brüllte noch: „Benimm dich!“, und brauste hupend davon. Ich kam noch nicht mal dazu, ihr hinterherzuwinken, so schnell war sie weg. Der Abschiedsschmerz hatte sie wohl endgültig übermannt.
    Als ich gerade die Klingel am Tor suchte, stand Barbara schon vor mir. Sie grinste bis über beide Ohren. Neben ihr saß ein Rottweiler, der überhaupt nicht grinste, sondern seine Zähne fletschte und gefährlich knurrte.
    „Keine Sorge. Der macht nichts“, beruhigte mich Barbara.
    „Ach, will der nur spielen?“, fragte ich zweifelnd.
    Barbara sah zu ihrem Hund runter.
    „Nö. Der will dich beißen. Aber das darf er nicht“, erklärte sie und öffnete das Tor.
    „Weiß der Hund, dass er das nicht darf?“, fragte ich sicherheitshalber noch mal nach.
    „Klar. Mach sitz, Prinzessin.“
    „Der heißt Prinzessin?“
    „Eigentlich heißt er Hasso-Prinzessin. Der war als Welpe total schüchtern und sensibel. Deshalb haben wir ihn auch Prinzessin genannt“, antwortete Barbara, während Prinzessin aus lauter Vorfreude auf einen leckeren Happen Sebastian der Sabber aus den Mundwinkeln tropfte. Seine Schüchternheit hatte der Hund wohl überwunden. Schön für ihn. Schlecht für mich.
    „Jetzt ist er aber nicht mehr schüchtern, was?“, fragte ich.
    „Nö, gar nicht mehr“, sagte Barbara, ging in die Knie und umarmte den Killerhund. „Dem Martin hast du eben auch ganz schön Angst eingejagt, was, Prinzessin?“
    Oje, der arme Martin! Der konnte mit Hunden gar nichts anfangen. Egal wie klein und brav sie auch sein mochten.
    Die Koslowskis hatten nämlich früher selber einen Hund. Aber Martin traute ihm nicht. Zwar kläffte der tagsüber alle Fremden weg, aber kaum dass es dunkel wurde, ließ er nahezu alle schrägen Typen ins Haus. Den Weihnachtsmann, den Osterhasen und sogar die Zahnfee. Die fand Martin ganz besonders zweifelhaft. „Die sammelt Zähne von Kindern, das ist doch total irre!“, schimpfte er immerzu.
    „Hast du Martin Angst gemacht, Hasso-Prinzessin? Hm? Du bist ein Lieber. Ein lieber Hund bist du.“ Barbara knuddelte ihren Hund so heftig, dass der Sabber in feinen Fäden durch die Gegend flog. „Warte, ich bring Prinzessin mal eben weg“, sagte Barbara und verschwand mit dem Mörderhund um die Ecke.
    Ich bin zwar ein tipptopp Superheld und tipptopp Superhelden haben ja bekanntlich vor nichts Angst, aber trotzdem war ich heilfroh, als die knurrende Prinzessin verschwunden war. Wer will schon von einer Prinzessin auf einen Baum gejagt oder in den Allerwertesten gebissen werden?
    Nach zwei Minuten war Barbara wieder zurück und wir gingen zum Haus. Das heißt, ich ging und Barbara hopste.
    „Martin wartet oben“, sagte Barbara und sprang aufgeregt vor meinen Füßen hin und her. „Los, wir bringen deinen Koffer rein und dann zeig ich dir was!“
    Als wir das Haus betraten, stockte mir wieder der Atem. Der Eingangsbereich war so hoch wie eine Kirche. Die Böden waren komplett und die Wände bis in Kopfhöhe gekachelt. Ich kam mir ein bisschen vor wie in einem Schwimmbad, aus dem jemand ein Museum gemacht hatte. Große Gemälde von irgendwelchen Katzen, die glücklich auf Katzenklos saßen oder in Katzenstreu wühlten, hingen in goldenen Rahmen an den Wänden. Und riesige Katzenstatuen standen dreist im Weg rum. Wahrscheinlich weil die Schwemmes ihr Geld mit der Erfindung der Katzenstreu gemacht haben.
    Am hinteren Ende der Halle wand sich eine breite Treppe hinauf in den ersten Stock. Und über graue, saudicke Teppiche kam man in die Flure, die links und rechts von der Eingangshalle abzweigten. Barbara bog nach links ab und sauste davon. Ich hinterher.
    Mein Koffer geriet in jeder Kurve heftig ins Schleudern und hopste scheppernd über die Kacheln. Mit Barbara Schritt zu halten, ist ja schon schwierig, wenn man keinen Rollkoffer hinter sich herziehen muss.
    Nach wenigen Sekunden hatte ich Barbara aus den Augen verloren. Dieses Haus war aber auch riesig! Ich hechelte weiter, bog ein paarmal ab und bremste erst, als ich in einer Sackgasse landete. Der Flur war zu Ende. Ich stand vor einer Tür.
    „Barbara?“, rief ich. Und: „Hallo! Ist hier jemand?“ Keine Antwort.
    Vorsichtig klopfte ich an. Niemand bat mich rein. Ganz langsam und lautlos öffnete ich die Tür.
    „Hallo?“
    Nichts. Das Zimmer war menschenleer. Was mich beim Anblick des Zimmers nicht überraschte. Es war ganz furchtbar

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