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Schwaben-Gier

Schwaben-Gier

Titel: Schwaben-Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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sich dann einer nach dem anderen in ihrem Sitz zurückschoben.
    »Ist ja schon gut«, erklärte der Rothaarige, »was wollen Sie wissen?«
    Braig fragte nach den Namen, notierte sie samt Anschrift und Beruf. Roland Bergel und Norbert Reusch, beide aus Heilbronn, siebenundzwanzig und achtundzwanzig Jahre alt, Lagerarbeiter bei einer Spedition.
    »Was haben Sie gesehen, als Sie heute Morgen hierher kamen? Erzählen Sie es mir bitte so genau wie möglich.«
    Bergel, der bisher das Wort geführt hatte, wies auf seinen Kollegen. »Sag du es ihm, du hast mehr mitbekommen.«
    Reusch nickte, wischte die Hände an seiner Hose ab. Er hatte eine untersetzte Gestalt, trug eine Brille mit auffallend dicken Gläsern. »Wir sahen ein Auto. Genau dort, wo die Frau liegt. Jemand machte sich am Kofferraum zu schaffen.« Er wusste nicht weiter, sah Hilfe suchend zu Braig.
    »Wann war das?«
    »Kurz nach halb sechs heute Morgen.«
    »Sie sahen auf Ihre Uhr?«
    »Nein, das nicht.« Reusch schüttelte den Kopf, deutete auf seinen Kollegen. »Erst später, als wir vor der Frau standen und darüber nachdachten, ob sie noch lebt. Da holte Roland seine Uhr vor. Sie zeigte fünf Minuten nach halb sechs.«
    »Was sahen Sie genau? Ich meine, was machte der Mann am Kofferraum des Wagens?«
    »Ich weiß es nicht. Es war völlig dunkel, alles voller Nebel. Und es war verteufelt früh. Wir waren beide noch sehr müde, als wir die Treppe hoch kamen.«
    Bergel nickte zur Bestätigung der Worte seines Kollegen mit dem Kopf.
    »Die Treppe, an deren oberem Ende die Leiche abgelegt wurde?«
    »Nein. Die andere Treppe. Ungefähr zehn Meter davon entfernt.«
    Braig erinnerte sich an die Szenerie, konnte sich genau vorstellen, wovon der Mann sprach. »Trotzdem. Holte der Mann etwas aus dem Kofferraum? Die Leiche der Frau etwa?«
    Reusch ließ sich Zeit mit seiner Antwort. »Ich weiß es nicht. Es sah aus …« Er zögerte.
    »Ja?«
    »Er machte einen Schwenk vom Auto Richtung Treppe, bückte sich. Mehr kann ich nicht sagen.«
    »Das heißt, er kann die Leiche dabei abgelegt haben.«
    Reusch zuckte nur mit der Schulter.
    »Was meinen Sie?« Braig drehte sich zur Seite, richtete die Frage an den Kollegen des Mannes. »Kann es sein, dass der Mann die Leiche gerade auf die Straße warf, als Sie hier ankamen?«
    »Mich dürfen Sie nicht fragen«, antwortete Bergel, »ich lief mehrere Meter hinter Norbert und war schon ziemlich fertig. Vom Laufen, meine ich.« Er fuhr sich durch seine roten Haare, hob bedauernd seine Hände. »Tut mir Leid. Ich sah erst genau zu dem Kerl hin, als Norbert laut schimpfte. Was ist denn mit dem los, oder so ähnlich. Aber da war von dem nichts mehr zu sehen. Nur noch der Umriss eines Autos, das mit irrsinnigem Tempo auf die Brücke raste und im Nebel verschwand.«
    »Der Mann sprang in seinen Wagen, als Sie sich ihm näherten?«
    Reusch nickte. »Er muss uns gehört haben. Genau in dem Moment, als er sich zur Treppe hin beugte. Plötzlich drehte er sich um und starrte zu uns her. Dann rannte er auch schon zu seinem Auto und jagte davon.«
    »Und der Kofferraum?«
    »Der stand offen. Deswegen schimpfte ich doch so. Was ist mit dem los, habe ich wohl gesagt, wieso schließt der nicht seinen Kofferraum?«
    »Wie sah er aus?«
    »Der Kerl?« Reusch schaute ratlos zu Braig. »Um Gottes Willen, das dürfen Sie nicht fragen, ich sah nur seine Umrisse. Wie ein Gespenst im Nebel, mehr nicht.«
    »Groß, klein, dick, dünn, jung, alt?« Braig betrachtete seine Gesprächspartner, einen nach dem anderen. »Irgendwie müssen Sie ihn doch beschreiben können!«
    »Ich nahm nur die Umrisse wahr, sage ich Ihnen, sonst nichts. Ich weiß nicht, wie der Kerl aussah.«
    »Aber es handelte sich um einen Mann. Oder könnte es auch eine Frau gewesen sein?«
    Reusch starrte Braig mit großen Augen an. »Eine Frau?«
    Der Kommissar gab keine Antwort, ließ ihn überlegen.
    »Ich weiß es nicht.« Der Mann setzte seine Brille ab, hob ratlos seine Hände. Die Brille baumelte in seiner Rechten hin und her. »Wirklich. Ich weiß es nicht.«
    Braig atmete tief durch, fuhr sich überlegend durch die Haare. »Okay, lassen wir das. Es war dunkel und neblig und sehr früh am Tag. Niemand kann Ihnen einen Vorwurf machen, dass Sie die Person nicht beschreiben können. Wir wissen ja nicht einmal, ob es sich wirklich um den Mörder der Frau handelt.«
    »Aber warum soll er sonst mit offenem Kofferraum davon gerast sein – wie ein Verrückter?«
    »Vielleicht war er nur

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