Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner
höchstem Niveau.«
»Sie haben ja keine Ahnung, wie absurd diese Auseinandersetzung teilweise war«, sagte Ackbar und wandte sich erneut vom Bildschirm ab und ging auf den Tisch zu. »Senator Cundertol hat sich tatsächlich mit der Begründung für Sie ausgesprochen – und ich zitiere den großen Mann jetzt wörtlich – ›er hat ja nichts anderes zu tun, oder?‹«
»Wirklich eine Empfehlung, bei der einem warm ums Herz wird«, sagte Han. »Erinnern Sie mich daran, dass ich mich bei dem Schwachkopf bedanke.« Er zog Ackbars Datapad zu sich heran und studierte die Liste der Flottenbewegungen. »Ich nehme an, im Augenblick ist es ein wenig spät, um noch in Erwägung zu ziehen, Waffenstillstandsverhandlungen zu führen.«
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Yevethaner auch nur in Betracht ziehen würden, uns als Gleichberechtigte zu betrachten«, sagte Leia.
»Nein, wahrscheinlich nicht«, bestätigte Han und schob das Datapad weg. »Weißt du, Leia, Schatz, eine Weile hatte ich mir tatsächlich eingebildet, wir würden eine Chance bekommen, das normale Leben zu führen, von dem du Luke immer vorgeschwärmt hast. Ich habe tatsächlich geglaubt, dass wir diese Dinge hinter uns hätten. Und ich muss dir sagen – mir hat es wirklich gut getan, die Uniform im Schrank zu lassen.«
Leia und Han wechselten betrübte Blicke. »Na schön – fangen wir eben wieder an wie bei Yavin«, meinte er dann. »Diesmal brauchst du mich nicht einmal zu überreden oder mich sonstwie auszutricksen, dass ich den Auftrag übernehme. Ehrlich gesagt, mich widern die Yevethaner an – und eine Heidenangst jagen sie mir auch ein. Wenn wir sie jetzt nicht unter Kontrolle bekommen, könnte das die schlimmsten Folgen haben. Also – ich übernehme den Job, weil es einfach notwendig ist.«
»Die schwierigsten Aufgaben sind gewöhnlich die, die auch notwendig sind«, sinnierte Ackbar.
»Schwierig ist das gar nicht«, sagte Han. »Diese Piloten, die in den Sternhaufen geflogen sind und ganz genau wussten, welche Chance sie hatten – das ist schwierig. Ich muss doch bloß solchen Männern einen Grund dafür liefern, in den Kampf zu ziehen. Wie sieht der Zeitplan aus, Admiral?«
»In fünfzehn Stunden startet ein Geschwader X-Flügler-Jagdaufklärer zur Fünften Flotte. Die werden Geleitschutz für Ihr Shuttle fliegen«, erklärte Ackbar. »Sie sollten nicht zu lange nach dem Eintreffen der Einsatztruppen der Vierten Flotte in Farlax dort eintreffen. Oh, und für die Dauer dieses Einsatzes stehen Sie im Rang eines Commodore.«
»Commodore, hm?« Er versuchte sich an einem fröhlichen Lächeln, aber Leia ließ sich davon ebenso wenig überzeugen wie er. »Bekommt man da eine Mütze?«
Obwohl sein Status formal gesehen nicht ganz eindeutig war – er war nicht ganz Vollmitglied des Senates, aber auch kein ehemaliger Senator –, behielt Tig Peramis von Walalla einige Privilegien seines Amtes. Behn-kihl-nahm hatte ihm das Rederecht in der Vollversammlung ebenso wie das Recht auf Stimmabgabe entzogen und ihn auch aus dem Verteidigungsrat entfernt. Aber mit Ausnahme der Ratsräume und der Geheimakten waren seine Schlüssel nicht gesperrt, und das bedeutete, dass er weiterhin Zugang zu den anderen Senatoren hatte, von denen er im Gespräch fast ebenso viel erfahren konnte, als wenn er eine Aktenabfrage gestartet hätte. Vor Monaten hatte er die Fünfte Flotte als eine Waffe der Eroberung und der Tyrannei hingestellt und den Verteidigungsrat vor dem Ehrgeiz der Tochter Darth Vaders gewarnt. Behn-kihl-nahm hatte ihn dafür getadelt, und Tolik Yar hatte sich über ihn lustig gemacht, aber die Ereignisse hatten seine schlimmsten Ängste bestätigt und ihn zum Propheten gemacht. Und die blitzschnelle Annexion – unter fadenscheinigsten Gründen – von achtzehn ehemals unabhängigen Welten in Farlax schien Peramis Vorbote einer dramatischen Eskalation zu sein.
Die nächtlichen Treffen in den Räumen des Verteidigungsrates, Leias Geheimtreffen mit dem Regierenden Rat, der »verpatzte« Blockadeversuch, die emotionsgeladenen Appelle für winzige Gruppen von Aliens und die offene und bewusste Provozierung der Yevethaner – für Peramis waren das alles Teile eines ausgefeilten Plans, der die Annexion von Koornacht selbst rechtfertigen sollte. Selbst die periodischen Ausbrüche von Kritik im Senat schienen ihm bestellt, da die Kritiker selbst mit so unvernünftigen Argumenten aufwarteten, dass sie damit ihre eigene Sache mehr in Misskredit
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