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Baccara Collection 186

Baccara Collection 186

Titel: Baccara Collection 186 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanna Simms , Patricia Thayer , Meg Lacey
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1. KAPITEL
    Die Frau war einfach umwerfend. Mathis Hazard stellte das Foto wieder auf den Schreibtisch. „Sie sieht sehr gut aus”, bemerkte er.
    „Desiree ist eine Schönheit”, bestätigte George Huxley. Er lehnte sich in seinen sündhaft teuren Ledersessel zurück und betrachtete nachdenklich das Bild auf seinem Schreibtisch. Es zeigte eine Frau, die an die junge Grace Kelly erinnerte - lange, schlanke Beine, aristokratische Gesichtszüge, makelloser Teint und schulterlanges blondes Haar.
    O ja, sie war wirklich umwerfend.
    „Sie ist eine vollkommene Schönheit”, räumte Mathis ein.
    „Das Foto wird Desiree nicht gerecht, um die Wahrheit zu sagen”, behauptete der frühere Botschafter Huxley und strich sich über das kantige Kinn. „Sie ist in jeder Hinsicht ein Vollblut.”
    „Ein Rassepferd?” fragte Mathis und schaffte es, dabei keine Miene zu verziehen.
    „In gewisser Weise. Desiree wurde in Boston geboren und erzogen”, erklärte George Huxley. „Sie hat die richtige Herkunft, bewegt sich in den richtigen Kreisen und reist immer an die richtigen Orte - Paris, Florenz, Venedig, Rom. Und natürlich hat sie auch die richtigen Fächer studiert.”
    „Natürlich”, wiederholte Mathis und fragte sich, welches wohl die richtigen Fächer für eine vornehme junge Dame aus Boston waren.
    Der ehemalige Botschafter konnte vermutlich Gedanken lesen. „Kunstgeschichte, Musikwissenschaften und Fremdsprachen.”
    Mathis beschränkte sich auf ein Kopfnicken.
    „Desiree wohnt an der richtigen Adresse”, fuhr George Huxley fort, „arbeitet am richtigen Ort und trägt die richtige Kleidung. Natürlich nichts, was ins Auge sticht. Das versteht sich von selbst. Vorwiegend Chanel und Armani.” Huxley, schätzungsweise Mitte sechzig, strich versonnen über den Schreibtisch mit der kunstvollen Einlegearbeit aus Palisanderholz und schüttelte seufzend den Kopf. „Sie macht einfach alles richtig.”
    „Was ist dann das Problem?”
    „Ihre Eltern haben sich an mich gewandt. Ihrer Meinung nach machte mein Patenkind alles richtig.”
    Mathis entging nicht, dass der ehemalige Botschafter zuletzt in der Vergangenheitsform gesprochen hatte. „Und worin besteht nun das Problem?”
    „Das Hotel Stratford.”
    „Das Hotel Stratford hier in Chicago?”
    „Genau das.”
    Mathis war erst seit einer Woche in der Stadt, hatte jedoch schon vom Stratford gehört. „Es ist ein steinernes Wahrzeichen von Chicago.”
    „Eher ein Mühlstein”, erwiderte Huxley. „Das Hotel wurde von Desirees Urgroßvater eröffnet, Colonel Jules Stratford von His Majesty’s Benga Lancers. Colonel Stratford leistete vor über einem halben Jahrhundert dem König und dem Land gute Dienste in Indien. Offenbar war der alte Herr der Meinung, wenn er ein Regiment kommandieren kann, könnte er auch ein Hotel führen. Er nahm seinen Abschied von der Truppe, kam in die Vereinigten Staaten, kaufte ein altes Hotel, richtete es neu ein und nannte es Stratford.”
    „Offenbar nach sich selbst?”
    „Genau. Nun, das Stratford war einst das angesehenste der kleineren Hotels von Chicago. Doch der Colonel wurde älter und baute ab, was uns allen nicht erspart bleibt. Das Hotel verfiel langsam. Vor etwa zwanzig Jahren starb der Colonel. Seine erste Frau hatte schon vor ihm das Zeitliche gesegnet.
    Seine zweite Frau machte weiter, doch mit jedem Jahr wurde es für sie schwieriger.” George Huxley legte eine kurze Pause ein. „Charlotte starb vor einigen Monaten, und Desiree hat das heruntergekommene Hotel Stratford geerbt, mit allem, was dazugehört, inklusive lebendem und totem Inventar.”
    Mathis schwieg geduldig und wartete. Abwarten gehörte zu seinen Stärken.
    „Desiree ist, eine erwachsene Frau, die über ihre Zeit und ihr Geld verfügen kann, wie es ihr beliebt”, beteuerte Botschafter Huxley. „Das ist ihr gutes Recht.”
    Dem konnte Mathis insgeheim nur zustimmen.
    „Ihre Eltern fürchten allerdings, dass sie sich diesmal von Gefühlen und nicht vom gesunden Menschenverstand leiten lässt. Ich habe die beiden daran erinnert, dass ihre Tochter nicht nur schön, sondern auch überaus intelligent ist. Schließlich hat sie in Harvard graduiert, meiner eigenen Alma Mater, summa cum laude.”
    Mathis zeigte sich gebührend beeindruckt.
    „Ich habe ihre Eltern auch darauf aufmerksam gemacht”, fuhr Huxley fort, „dass Desiree sich bisher ganz der Erhaltung von Dingen aus der Vergangenheit gewidmet hat. Mit Sicherheit ist Desiree deshalb so gut

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