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Schwarze Fluten - Roman

Schwarze Fluten - Roman

Titel: Schwarze Fluten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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geschaffene thermodynamische Energie umwandelte. Nun fragte ich mich, ob Tesla wohl so klug gewesen war, den Hauptschalter so zu konstruieren, dass er die Maschine nicht nur abschaltete, sondern sie anschließend auch mit ihrer aufgespeicherten Wärme zerstörte.
    »Wir müssen raus«, sagte ich. »Hier fliegt gleich alles in die Luft.«
    »Sorgen bringen nur noch mehr Sorgen hervor«, erinnerte mich Annamaria.
    »Ja, ja, ja, ja.« Ich scheuchte die beiden so um die Chronosphäre, dass sie nicht über die Leiche von Cloyce stolperten. Nachdem ich rasch das eingewickelte Geldbündel aufgehoben hatte, folgte ich ihnen durch die eingeschlagene Tür ins Treppenhaus.
    Die uns auf den Stufen entgegenkommenden Biester lösten sich in Luft auf, sobald wir uns ihnen näherten, und als wir aus dem Turm kamen, hoben ihre dort versammelten Artgenossen ihre Waffen, stimmten ein Geheul an und hätten uns sicher angegriffen, wenn nicht auch sie in der sich zurückziehenden Flut der verschobenen Zeit verschwunden wären.
    Im nächsten Augenblick rannten Raphael und Boo an uns vorbei, mit angelegten Ohren und eingezogenem Schwanz.
    Während wir den Plattenweg entlang durch das Eukalyptuswäldchen liefen, hörte ich, wie etwas hoch oben im Turm in sich zusammenbrach. Es war ein gewaltiges Krachen, das tönte wie ein unmelodisches Glockenspiel. Als ich mich umblickte, zerbarsten alle Fensterscheiben, und goldener Staub stob aus jedem Fenster. Die Wände erzitterten; Steine regneten zwischen den Bäumen herab.
    Unbeschadet entkamen wir aus dem Wäldchen und erreichten die lange Rasenfläche, die zum Haupthaus hinaufführte. Dort standen erstarrt die beiden Hunde. Ihre Nackenhaare sträubten sich. Sie starrten auf das langgestreckte grüne Rechteck an der Seite des Hauses, auf dem die Statue von Enkelados stand. Es war jedoch nicht das ferne Bild des Giganten, das Raphael und Boo die Zähne blecken ließ.
    Etwas bewegte sich im Schatten der Lebenseichen, die an der Westseite des Rechtecks standen. Zuerst war es nur eine enorme, bleiche Masse, die formlos durch die Bäume wogte, einige Äste abbrach, die sie behinderten, und die Bäume zum Schwanken brachte. Sie stieß den unheimlichen, von Kummer und Sehnsucht geprägten Schrei aus, der mich jeden Morgen geweckt hatte, den Schrei, der niemals der eines Seetauchers gewesen war. Dass ein derart schmerzliches Geräusch aus einer so riesigen Kreatur ertönte, war schauriger, als es nachts zu hören und nicht zu wissen, woher es stammte. Wäre das Ding, das ihn von sich gab, besser sichtbar gewesen, so hätte es vielleicht die Größe eines Elefanten gehabt, aber auf jeden Fall war es nichts, was jemals zuvor über die Erde gegangen war. Einen Moment lang ragte es am Rand der Baumgruppe auf, ein eklig weißer Koloss, dessen dicke, von Geschwüren bedeckte Fleischfalten extreme Missbildungen offenbarten. Es ähnelte genug einem Schwein, um mit den Biestern verwandt zu sein, sah jedoch noch bizarrer aus als seine übelst deformierten kleineren Artgenossen. Nach einigen Minuten wäre es womöglich ganz ins Sonnenlicht gewogt; vielleicht hätte es sich jedoch auch weiterhin im Schatten verborgen, so wie auch die schlimmsten Ungeheuer in unseren Albträumen nie vollständig sichtbar werden. Die Dinge, auf die wir in Träumen treffen, sind oft Aspekte von uns selbst, denen wir nicht direkt ins Auge blicken können. Vielleicht war auch dieser Koloss sich seiner grässlichen Natur bewusst und ertrug es nicht, sich vor sich selbst vollständig zu enthüllen, weshalb er den Schatten brauchte, wie jede schuldige Seele ihre Rechtfertigungen braucht.
    Während die zur Manipulation der Zeit geschaffene Maschinerie sich selbst zerstörte, zog sich die volle Flut von den Küsten unserer Zeit zurück. Die Kreatur unter den Bäumen verblasste in der Zukunft, wo der Himmel gelb und mit Strömen von Ruß durchzogen war.
    Rund um uns veränderte sich die Struktur der weiten Rasenflächen, weil die unterirdischen Räume und Gänge in sich zusammenbrachen. An allen Türen und Fenstern des Haupthauses zuckten die Stahlplatten hoch, während wir darauf zuliefen. Die Fensterscheiben zerbarsten und regneten glitzernd auf die Terrassen.
    Ein Stück vom Haupthaus entfernt stand das frühere Kutschenhaus, das man 1926 umgebaut hatte, als klar geworden war, wie rasch das Automobil sich durchsetzen würde. Die Schlüssel zu den verschiedenen Fahrzeugen hingen an einem altertümlichen Brett.
    Ich wählte eine luxuriöse

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