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Schwarze Orchideen Kommissar Morry

Schwarze Orchideen Kommissar Morry

Titel: Schwarze Orchideen Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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ich weiß nicht, ob Sie so tüchtig sind, wie die Zeitungen behaupten, aber wenn Sie mir meine Tochter herbeischaffen, bin ich bereit, Ihnen jede gewünschte Summe zu zahlen.“
    „Ich arbeite nicht auf Honorarbasis.“
    „Nicht auf Honorarbasis?“ wiederholte Carson verwirrt. Ach ja, ich erinnere mich! Sie sind so eine Art von Hobby-Detektiv, nicht wahr? — Arbeiten Sie nicht mit einem Freund zusammen?“
    „Ja, aber er ist im Moment unabkömmlich.“
    „Glauben Sie, daß Sie es allein schaffen werden?“
    „Allein? Schließlich ist der Sheriff da...“
    „Ach der!“ meinte Carson und machte eine ärgerliche, wegwerfende Handbewegung.,, Hat er bis jetzt etwas erreicht?“ Er schnippte mit den Fingern und fügte hinzu: „Nicht soviel!“
    „Es gibt eine Menge Morde, die nicht einmal die ausgekochtesten Experten aufzuklären vermochten“, erinnerte ich ihn. „Und Bill kann bei aller Tüchtigkeit keine Erfahrungen im Umgang mit Mördern nachweisen. Ich nehme an, die beiden Morde sind die ersten Verbrechen während seiner Amtsführung — oder?“
    „Die ersten in Drumola überhaupt!“ sagte Carson. „So etwas hat es in dieser Stadt noch nie gegeben. Noch nie!“
    Bill fügte hinzu: „Anfangs glaubten wir, ein Fremder müßte die Verbrechen begangen haben, irgendein Zugereister, vielleicht auch ein Besucher, ein Vertreter, oder ein Landstreicher. Inzwischen sind wir nach reiflicher Überlegung von dieser Theorie wieder abgekommen.“
    „Warum?“ fragte ich.
    Bill zuckte die Schultern. „Alles weist darauf hin, daß die Mädchen den Mörder kannten. Wären sie sonst mit ihm in der Dämmerung spazieren gegangen?“
    „Wer behauptet, daß sie spazieren gingen?“
    „Darüber liegen uns zwei Aussagen vor.“
    „Von Augenzeugen?“
    „Ja. Leider konnten sie keine konkrete Beschreibung des Mannes geben. Die Aussagen gehen ziemlich weit auseinander. Der eine Zeuge schwört darauf, daß der Mann schon älter gewesen sein müßte — so zwischen vierzig und fünfzig — während der zweite Zeuge behauptet, der Unbekannte wäre höchstens fünfundzwanzig oder dreißig gewesen.“
    „Damit ist nicht viel zu beginnen“, sagte ich.
    „Die Zeugen haben die Paare jeweils nur aus größerer Entfernung gesehen — zu einem Zeitpunkt, als es bereits dunkelte“, sagte Bill entschuldigend.
    „Ich kann die Theorie nicht akzeptieren, daß die Mädchen den Mörder gekannt haben müssen“, sagte ich. „Du weißt, wie junge Mädchen sind. Oft reizt es sie, gerade das Angebot eines Fremden zu akzeptieren.“
    „Mag sein“, meinte Bill. „Wir haben jedenfalls nachgeprüft, wer sich in der Stadt aufhielt, als Joan Barrod ermordet wurde, und wir haben die gleiche Untersuchung gemacht, als Judy Gemmick sterben mußte. Wir fanden nur einen einzigen Fremden, der sich an beiden Tagen in der Stadt aufgehalten hat, einen gewissen Humphrey Sheppard, einen Kurzwarenvertreter. Er war in der Lage, für die Tatzeiten ein Alibi vorzuweisen.“
    „Das mag Mr. Sheppard entlasten, aber im übrigen besagt es nicht viel. Angenommen ein junger Mann aus der Nachbargemeinde, oder auch aus einem weiter entfernten Ort taucht hier auf, um ein Mädchen anzusprechen — hätte er nicht die Chance, dabei zum Zug zu kommen?“
    „Unsere Mädchen lassen sich nicht einfach von einem Fremden anquasseln!“ sagte Mr. Carson. „Das käme auf einen Versuch an.“
    „Ich werde sofort alles Erforderliche in die Wege leiten“, versprach Bill.
    „Das erwarte ich!“ sagte Mr. Carson. „Und, mein Freund — das schwöre ich Ihnen — wenn Sie nicht endlich zeigen, daß Drumola kein Tummelplatz für Verbrecher ist, können Sie sich nach einem neuen Job umsehen!“
    „Mr. Carson —.“
    „Keine Worte mehr!“ meinte Mr. Carson und stampfte zur Tür. „Ich will endlich Taten sehen!“
     
    *
     
    „Da hast du‘s“, sagte Bill seufzend, nachdem Carson die Tür hinter sich ins Schloß geschlagen hatte.
    „Was willst du unternehmen?“
    „Das Übliche. Wir werden eine Suche veranstalten. Da mir nicht genügend Beamte zur Verfügung stehen, werde ich die Boy Scouts einsetzen, vielleicht fordere ich auch Verstärkung aus dem Nachbarort an. Ich selbst werde mit Mrs. Carson sprechen und mich bemühen, möglichst viele Einzelheiten in Erfahrung zu bringen.“ Dann schaute er mich an. „Hast du Lust, mich zu den Carsons zu begleiten?“
    „Was sind das für Leute?“
    „Sie gehören zu den vier führenden Familien der Stadt. Carson ist einer von

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