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Schwarze Sonne

Schwarze Sonne

Titel: Schwarze Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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mir zeitlebens verwehrt blieb: Er konnte seinen Vater vergessen. Und ich habe nichts dafür getan, dass sich das änderte.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ob das richtig war, weiß ich nicht.«
    Für einige Augenblicke sagte niemand etwas. Cotta schrieb ein paar Notizen auf seinen Block und die drei ??? dachten nach. Schließlich fragte Peter: »Und wie hängt das jetzt alles mit Mr Follister zusammen?«
    »Elroy«, antwortete Mrs Hopkins, »lebte bei Seamur, weil seine Mutter bei seiner Geburt gestorben war. Und er lebte bei Stephen, der nach unserer Trennung in Seamurs Haus zog. Für Elroy waren die beiden gleichermaßen seine Väter. Er liebte den einen wie den anderen. Und deswegen führt er auch ihr Werk fort. Er verkauft nach und nach anonym Stephens Bilder, um damit die OBR zu finanzieren.«
    »Aber warum macht er das anonym?«, hakte Peter nach. »Warum diese Geheimnistuerei um seine Person?«
    Statt Mrs Hopkins antwortete Bob: »Weil er nicht riskieren kann, dass die Wahrheit herauskommt. Würde die Kunstwelt heute erfahren, dass Seamur Mendelstein nie ein Bild gemalt hat, sondern ein bis jetzt unbekannter Maler, könnten die Bilder schlagartig ihren Wert verlieren.«
    »Was die OBR ruinieren würde«, setzte Justus hinzu.
    Cotta nickte langsam. »Da könntet ihr recht haben. Der Kunstmarkt ist eine Welt mit ganz eigenen Gesetzen.«
    »Apropos Kunstmarkt«, sagte Justus. »Wenn wir nicht bald was unternehmen, sind die Bilder verkauft. Wir müssen jetzt schnell sein!«
    Der Polizist zögerte. »Und ihr seid euch bei der Sache mit dem grünen Huhn absolut sicher?«
    »Denken Sie auch an den Handschuh im Wald!«, erinnerte ihn Peter.
    »Klingt plausibel.« Cotta nickte. »Verrückt, aber plausibel. Nur – was machen wir? Lasst mich kurz nachdenken.«
    »Inspektor«, meldete sich Justus zu Wort. »Ich hätte da vielleicht schon eine Idee. Kam mir vorhin im Taxi.«
    Der Polizist lächelte. »Das ist ja mal ganz was Neues. Justus hat eine Idee. Dann lass mal hören.«

Schuss ins Blaue
    »Also habe ich das vorhin richtig verstanden?« Peter kaute und dachte einen Moment nach. Was sehr merkwürdig aussah, denn der riesige Kopfhörer auf seinen Ohren schaukelte dabei im Rhythmus seiner Kaubewegungen hin und her. »Follister brachte eines der Bilder mit der schwarzen Sonne erst vor Kurzem an die Öffentlichkeit. Und dann –«
    »Peter!« Justus deutete auf das Schaltbrett, vor dem der Zweite Detektiv saß. »Du bröselst alles voll! Musstest du denn unbedingt diesen Hotdog hier mit reinnehmen?«
    »Ich habe Hunger!«, protestierte Peter mit vollem Mund. »Ich habe seit Jahrhunderten nichts gegessen!«
    »Dann hätte ein Tag mehr oder weniger doch auch nichts mehr ausgemacht, oder?«, meinte Bob.
    Peter grinste. »Doch! Ich wäre gestorben.« Die Worte, die sich zwischen den Weißbrotbrocken, dem Ketchup und der Brühwurst hervorpressten, waren kaum zu verstehen.
    »Leute!« Der Polizist neben ihn, ein gewisser Sergeant Lovelyn, machte eine beschwichtigende Geste. »Könntet ihr mal etwas leiser sein? Es geht gleich los und wir würden gerne alles mitbekommen.«
    »Entschuldigung. Sicher«, sagte Justus.
    »’tschuldigung«, meinte auch Peter kleinlaut und spuckte dabei ein winziges Weißbrotkrümelchen auf den Bildschirm. Der Zweite Detektiv wischte es schnell weg.
    Die drei ??? saßen zusammen mit drei Beamten in einem Überwachungswagen der Polizei. Der Ford war mit allen möglichen elektronischen Apparaten ausgerüstet. Ein halbes Dutzend Monitore war in Regale eingelassen, Regler, Drehknöpfe und Schalter fanden sich zu hunderten auf Armaturen und Tastaturen, Kabel schlängelten sich am Boden und an der Decke entlang, überall blinkte, blitzte, piepte und klickte es.
    »Ist Cotta schon drin?«, wollte Bob wissen.
    »Chef?«, fragte ein anderer Beamter, Rosdale, in sein Bügelmikrofon.
    »Ich geh jetzt rein«, hörten die drei Jungen Cottas Stimme über ihre Kopfhörer. »Hört ihr mich noch immer einwandfrei?«
    »Alles in Ordnung«, erwiderte Rosdale, während der dritte Beamte, ein junger Schwarzer namens Thompson, an ein paar Reglern drehte.
    »Na, dann bin ich aber mal gespannt, ob deine Idee so funktioniert, wie du dir das vorgestellt hast«, flüsterte Peter. Der Blick, den er dabei Justus zuwarf, beinhaltete sowohl Hoffnung als auch Ungewissheit.
    Der Erste Detektiv nickte zuversichtlich. »Cotta muss nur seine Rolle überzeugend spielen. Außerdem«, Justus zuckte mit den Schultern, »irgendetwas

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