Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)
schwächer. Paris verengte die Augen, nahm sein Ziel ins Visier und kämpfte sich vorwärts. Noch mehr Jäger strömten auf ihn zu, doch er hielt den Blick auf seinen Preis gerichtet und stach auf jeden ein, der sich ihm in den Weg stellte. Dann geschah es.
Galen warf sie zu Boden, setzte an zum Todesstoß.
„Wo ist Legion?“, schrie der Hüter der Hoffnung . Er ließ sich auf die Knie fallen und hielt damit ihre Schultern durch sein Gewicht an Ort und Stelle.
„Das verrate ich … niemals …“ Keine Spur von Zorn lag mehr in ihrer Stimme. Was bedeutete, dass sie gerade ohne die Führung des Dämons handelte. Sie hatte die Kontrolle. Sie würde jede Verletzung spüren.
Beeil dich! Geh zu ihr! Paris stolperte, fing sich, lief weiter. Näher … immer noch nicht nah genug … so verdammt weit weg.
Noch ein Mensch, achtlos beiseitegeworfen.
„Wo ist sie?“ Galen.
„Da, wo du sie niemals finden wirst.“
Hinter ihnen parierte Cronus den nächsten Schlag von Rhea mit solcher Macht, dass ihr das Schwert aus der Hand fiel. Der König schnellte vor, packte sie bei den Haaren und zwang sie in die Knie. Und sie konnte nichts dagegen tun, unbewaffnet, wie sie jetzt war.
Mit der freien Hand zog Cronus eine dünne silberne Kette aus einer Tasche und fesselte ihr die Hände hinter dem Rücken. Unaufhörlich wehrte sie sich, überhäufte ihn mit Flüchen. Er wand die Kette um ihre Fußknöchel. Die perfekte Art, sie bewegungsunfähig zu machen. Die Königin würde nirgendwohin gehen, solange er sie nicht ließ.
Zwischen seinen Schulterblättern flammte scharfer Schmerz auf. Irgendjemand hatte ihm gerade ein Messer in den Rücken gejagt, begriff Paris benommen. Und wieder brach er in die Knie. Diesmal konnte er nicht wieder aufstehen. Stumm befahl er seinem Kristalldolch, sich zu verlängern, stieß damit hinter sich und traf denjenigen, der ihn niedergestochen hatte. Dann begann er zu kriechen. Er würde Sienna erreichen. Das würde er, auch wenn er auf jedem Zentimeter eine breite Blutspur hinterließ. Ehrlich gesagt hatte er bereits so viel Blut verloren, dass er nicht wusste, warum er überhaupt noch bei Bewusstsein war.
Galen erhob sich, befreite Sienna von seinem Gewicht, doch sie blieb, wo sie war. Hilflos, reglos.
Was hatte der Bastard mit ihr gemacht? „Nein. Nein .“ Auf Händen und Knien schleppte Paris sich in ihre Richtung. „Halt durch, Baby, ich komme.“
Jetzt umkreisten Cronus und Galen einander. Beide hatten unzählige Schnitte und bluteten stark. Beide humpelten.
„Nun gut. Unser Showdown, endlich“, kommentierte der König. Er hustete und spuckte einen Zahn aus. In seinen Händen waren keine Waffen mehr, denn er hatte beide Schwerter fallen lassen, als er seine Frau gefesselt hatte.
Er konnte sich anscheinend nicht wegbeamen. Vielleicht war er zu schwer verletzt.
Galen hob sein Schwert. „Gut ist das in der Tat. Du hast mir nicht gebracht, was du mir versprochen hast, und jetzt bist du wehrlos.“
„Bin ich das? Ich glaube nicht. Wenn du deine Frau haben willst“, fuhr der König fort, „wirst du jetzt verschwinden. Ich werde sie zu dir bringen, und du wirst sie behalten dürfen. Aber niemals mehr darfst du dich mir widersetzen. Also verschwinde. Jetzt .“
Sienna zuckte. Zuckte noch einmal. Erleichterung durchströmte Paris. Fast war er bei ihr, fast … Langsam erhob sie sich, schüttelte den Kopf und nahm stumm die Szene in sich auf, die sich vor ihr abspielte. Offensichtlich stand sie doch immer noch unter Zorns Einfluss. Cronus hatte ihr den Rücken zugewandt, ihm gegenüber stand Galen, doch der beachtete sie nicht.
Der Kristalldolch in ihrer Hand glomm im Licht auf. Dann verlängerte er sich, wie der von Paris es gerade getan hatte, wurde breiter, bildete am oberen Ende einen Bogen, wurde zu einer Sense. Er verwandelte sich in die einzige Waffe, mit der man den Mann töten konnte, der vom Thron der Titanen aus regierte. Paris begriff, was nun geschehen würde, und erstarrte.
Oh, verdammt. Jeder, der hinter Galen stand – was derPerspektive auf Danikas Gemälde von diesem Moment entsprach –, konnte nur Cronus sehen. Die schlanke Frau hinter ihm blieb verborgen. Die Frau, die mit ihrer nächsten Tat die Welt verändern würde.
„Ich werde mich dir niemals beugen“, fauchte Galen. „Und ich werde mir meine Frau selbst holen.“
„Dann bekommst du sie erst, nachdem ich sie getötet habe.“
Galen brüllte auf, die Waffe in seiner Hand bebte.
„Eigentlich“,
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