Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)
liebend gern vollstopfte. Von ihr hatte er sich nie genährt, dafür jedoch bei Paris damit begonnen. Damit nahm er dem Krieger immer mehr von dieser Dunkelheit, verringerte ihre Macht über Paris. Zacharel würde das nur gutheißen können.
Mit einem Seufzen beamte sie sich in Luciens Zimmer, um mit ihrem täglichen Check-up bei allen von Paris’ Freunden zu beginnen. Er und Anya waren im Bett und schliefen friedlich. Seine Verletzungen waren weniger schlimm als die von Paris, und heute Morgen war er sogar aus dem Bett gekrabbelt, nur um in den Unterhaltungsraum zu humpeln, sich Anya über die Schulter zu werfen und mit ihr zu verschwinden.
Auch Maddox und Ashlyn waren im Bett, säuselten jedoch auf ihre Babys ein, die in den Armen ihrer überglücklichen Eltern strampelten und gurrten. Maddox war ziemlich stark verbunden, blass und vom Kampf gezeichnet, doch er lächelte. Der kleine Junge, Urban, hielt Siennas Blick fest und zwinkerte.
Zwinkerte? Bestimmt nicht.
Strider und Kaia – hatten Sex. Oh, oh, uäh! Meine Augen . Hastig wechselte Sienna in den nächsten Raum.
Sabin und Gwen – Herr im Himmel, rette mich. Oh, das bin ja ich. Die beiden waren ebenfalls mittendrin. Was war nur mit den Leuten in diesem Schloss los? Hatte Paris’ Dämon irgendwie auf sie alle abgefärbt?
Gideon und Scarlet kuschelten und redeten. Und eine seltsamere Unterhaltung hatte Sienna noch nie gehört.
„Ich hasse dich.“
„Ich hasse dich mehr.“
„Ich hasse dich am meisten.“
Weiter.
In der Küche fand sie Amun und Haidee, die Kekse backten. Haidee hatte Mehl auf den Wangen und Handabdrücke auf den Brüsten und dem Hintern – ein freundlicher Gruß von Amuns geschickten Fingern.
Reyes und Danika waren in ihrem Schlafzimmer. Wie Paris schlief auch Reyes seine Verletzungen aus. Danika malte.
Sienna wusste, dass Danika das aktuelle Allsehende Auge war, und sah absichtlich nicht auf die farbenfrohe Szene, die auf ihrer Leinwand entstand. So wie Cronus wollte sie nicht enden, besessen von dem, was geschehen mochte und wie sie es verhindern könnte, während sie vollkommen vergaß, im Jetzt zu leben.
Alles, worauf sie sich eingelassen hatte, war, Danikas Aussage Gehör zu schenken, dass die Festung in Budapest bald zu gefährlich sein würde, um sich darin aufzuhalten, auch wenn sie nicht wusste, warum. Danikas Überzeugung nach musste die Truppe fürs Erste hierbleiben. Dazu hatte Sienna natürlich ihren Segen gegeben.
Cameo befand sich im Unterhaltungsraum und polierte ihre Dolche, während im Fernsehen eine Folge „1.000 Arten zu sterben“ lief. Ja, die Krieger hatten einen Weg gefunden, im Reich der Unsterblichen Satellitenempfang zu bekommen.
Aeron und Olivia – nicht schon wieder! Echt jetzt. Dieses Schloss glich einem Affenhaus. Zorn gurrte sein übliches Himmel-Hölle-Gesäusel, und in seinem Ton lag immernoch eine gewisse Sehnsucht, aber wenigstens winselte er nicht mehr.
Zufrieden, dass du bei mir bist? fragte Sienna den Dämon. Wenigstens ein bisschen?
Ganz so furchtbar bist du nicht.
Sie lachte. Mittlerweile sprach Zorn immer öfter mit ihr, und das auch noch in ganzen Sätzen – nicht bloß in einem Strom von wütenden Befehlen, die sich alle um das eine drehten. Auf dem Schlachtfeld hatte er ihr geholfen, sie angeleitet, aber nicht die Kontrolle an sich gerissen. Genau wie im Kampf gegen Fox, als er es ihr ermöglicht hatte, mit ihm zusammenzuarbeiten und zu tun, was nötig war. Sie hatte den Verdacht, dass er hoffte, auf diese Weise zu helfen, seinen Aeron und Olivia zu beschützen.
Legion befand sich ebenfalls in dem Zimmer, das sie für sie ausgesucht hatten, aber eines ihrer Handgelenke war an die Wand gekettet. Eine lange Kette erlaubte ihr, sich frei im Zimmer zu bewegen, doch das Metall um ihren Arm verhinderte, dass sie sich zu Galen beamte, um ihren Schwur einzuhalten.
Das werde ich in Ordnung bringen müssen, dachte Sienna.
Hoffnung wird bis zum Tod kämpfen, um sie zurückzugewinnen , warnte Zorn .
Tja. Wahrscheinlich. Aber mit diesem Problem würde sie sich später am Tag befassen.
Viola und ihr Prinzessinnen-Hunde-Ding waren bei Legion im Zimmer, und die Göttin ergötzte das angekettete Mädchen mit Geschichten über sich. Ein gefesseltes Publikum, wie es aussah. Aber … Arme Legion. Die Prinzessin leckte ihr die Füße.
Torin saß in seinem eigenen Zimmer vor einer Reihe von Monitoren. Auf seinem Gesicht lag ein vollkommen abwesender Blick, und sie fragte sich, worüber er
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