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Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Titel: Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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lebte? Entsetzlich.
    Zacharel gab keinen Widerspruch von sich. Und trotz der Tatsache, dass er selbst noch nie Begehren verspürt hatte, würde er sein Bestes geben, Paris davon zu heilen – damit der Krieger im Moment der unausweichlichen Trennung von seiner Frau nicht wieder in seine Wut verfiele.
    „Paris wird dagegen aufbegehren, sie wieder zu verlieren.“ Nach allem, was der Krieger bereits getan hatte, um sie zu finden und zu retten, und allem, was er in nächster Zukunft tun würde … Oh ja, er würde aufbegehren – mit seinen bluttriefenden Dolchen als zusätzliches Argument.
    „Du musst ihn davon überzeugen, dass er ohne sie besser dran ist“, erklärte Lysander.
    „Stimmt das denn?“
    „Natürlich.“ Kein Zögern in der Verkündung, nur der glühende Klang der Wahrheit. Ein unnötiger Unterton, denn Zacharel wusste, dass Lysander nicht lügen würde, ja, es gar nicht konnte.
    „Und wenn ich ihn nicht überzeugen kann?“ Er musste es wissen, musste die drohende Strafe schwer auf seinen Schultern spüren, um sich zum Erfolg zu treiben.
    Die erbarmungslos blauen Augen Lysanders schienen zu überfrieren und gaben den Blick auf den eisernen Kern des Kriegers frei. „Dann sind wir verloren, denn der gewaltigste Krieg, den die Welt je gesehen hat, steht kurz vor dem Ausbruch. Das Mädchen wird entweder uns zum Sieg führen – oder unsere Feinde zu ihrem. So einfach ist das.“
    Nun gut. Wenn die Zeit reif war, würde Zacharel sie hierherbringen. Egal, was das für Paris bedeutete.
    Paris würde ihn hassen – und vielleicht mehr tun als vor Wut rasen. Das war nicht zu vermeiden. Nicht, wenn so viel Dunkelheit in ihm tobte, Moder in seiner Seele brodelte, schlimmer als jedes spirituelle Gift. Doch das würde Zacharel nicht davon abhalten, seine Pflicht zu erfüllen.
    Nichts würde das tun.

1. KAPITEL
    P aris kippte drei Fingerbreit Glenlivet hinunter und winkte dem Barmann. Er wollte noch einmal das Doppelte, und er würde es kriegen, was auch immer er dafür tun müsste. Bloß dass er kurz nach dem Eingießen realisierte, dass auch das Doppelte nicht reichen würde. Wut und Frustration waren wie lebende Kreaturen in ihm, schäumend und rasend trotz der gerade erst gewonnenen Schlacht.
    „Lass die Flasche hier“, befahl er, als der Barmann sich einem anderen Gast zuwenden wollte. Verdammt, plötzlich bezweifelte Paris, dass sämtlicher Alkohol in einem Umkreis von zehn Meilen reichen würde, aber hey. Verzweifelte Situationen erforderten verzweifelte Maßnahmen.
    „Klar, sicher. Wie du meinst.“ Der Wunderknabe mit dem nackten Oberkörper stellte die Flasche ab und verzog sich.
    Was? Sah er so gefährlich aus? Also bitte. Das Blut hatte er schließlich abgewaschen, oder? Moment. Wirklich? Er blickte an sich herab. Scheiße. Hatte er nicht. Er war von Kopf bis Fuß rot besudelt.
    Egal. Er war nicht in einer menschlichen Bar, also würden ihm auch keine „Offiziellen“ blöd kommen. Er war auf dem Olymp, wobei das himmlische Königreich kürzlich in Titania umbenannt worden war. Einst war es nur Göttern und Göttinnen erlaubt gewesen, sich hier aufzuhalten, doch als Cronus das Reich zurückerobert hatte, war einiges geändert worden – und jetzt durften Vampire, gefallene Engel und andere Kreaturen der Dunkelheit auch zum Spielen kommen. Ein nettes kleines „Fick dich“ an den vorherigen König Zeus.
    Ruf den Barmann zurück , forderte Promiskuität . Ich will ihn.
    Promiskuität – der Dämon, der in seinem Inneren gefangen war und ihn ständig antrieb. Ihn nervte. Weißt du noch, als ich Treue wollte? Monogamie? erwiderte Paris im Geist. Tja, man kriegt nicht immer, was man will, stimmt’s?
    In seinem Kopf ertönte ein vertrautes Knurren.
    Wäh, wäh, schmoll, schmoll. Mit einem Schluck vernichtete er die zweite Ladung Alkohol und kippte gleich eine dritte hinterher. Beide brannten so gut, dass er sich eine vierte gönnte. Der starke Scotch schnitt durch seine Brust, brannte Löcher in seinen Bauch und strömte durch seine Adern. Sehr schön.
    Und trotzdem blieb seine Stimmung so düster wie eh und je, sein tief verwurzelter Zorn unbesänftigt. Seine Unfähigkeit, eine nicht ganz so unschuldige Frau zu retten, die er hassen sollte – hasste , wenigstens ein bisschen – und nach der er sich gleichzeitig mit Leib und Seele sehnte, ließ ihn nicht ruhen, peitschte ihn ständig voran.
    „Wenn ich dich bäte zu gehen, würdest du es tun?“, erklang eine monotone Stimme neben ihm. Eine

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