Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
Gesandter war bei mir …“
    „Gesandter? Und bleib ja, wo du bist!“
    Er erstarrte und verzog leicht den Mund. „Himmelsgesandte sind geflügelte Krieger, deren Aufgabe es ist, das Böse zu bekämpfen, genau wie Engel, nur … eben nicht. Er hat mir geraten, den Dämon auszuhungern, was auch immer Katastrophe anstellt, und dann wirst du irgendwann in Sicherheit sein.“
    „Oh, aber sicher werde ich in Sicherheit sein“, entgegnete sie leise. „Und zwar, wenn ich von dir wegkomme.“
    „Tink.“ Wieder ging er einen Schritt auf sie zu.
    „Ich hab gesagt, du sollst stehen bleiben!“
    Doch das tat er nicht. Stattdessen beschleunigte er seinen Gang. Da übernahm ihr Instinkt das Steuer, und plötzlich drückte sie mit dem Zeigefinger den Abzug. Pop . Die Pistole schlug aus, und aus dem Lauf qualmte Rauch. Pures Entsetzen ergriff Besitz von ihr.
    In der nächsten Sekunde war Kane vor ihr, nahm ihr die Waffe ab und warf Josephina aufs Bett. Noch bevor sie aufhörte, auf und ab zu wippen, traf sie sein Gewicht und drückte sie auf die Matratze.
    „An deiner Treffsicherheit müssen wir noch arbeiten. Später.“
    „Lass mich los!“ Mit aller Macht setzte Josephina sich gegen ihn zur Wehr, schlug mit den Fäusten auf sein Gesicht ein, auf seine Brust, versuchte mit ganzem Körpereinsatz, ihn abzuwerfen. Nicht ein einziges Mal versuchte er, ihre Schläge abzuwehren.
    „Es tut mir leid“, brachte er heiser heraus. „Es tut mir so leid. Ich wollte das nicht tun. Ich hab mich selbst dafür gehasst. Hab’s gehasst, dort zu sein. Ich hab diese Frau gehasst. Mir war richtig schlecht. Ich hab einfach keine andere Möglichkeit gesehen, aber trotzdem hätte ich etwas anderes tun sollen, egal was.“
    „Runter von mir! Lass mich los!“
    „Ich kann nicht. Ich kann dich nicht loslassen. Ich weiß nicht, wie viel gemeinsame Zeit uns noch bleibt, und ich will jede Sekunde davon auskosten.“
    Sie hielt lange genug still, um ihn zornig anzufunkeln und atemlos zu fragen: „Hast du auch nur die geringste Vorstellung davon, wie es sich anfühlt, seinen Ehemann eine andere Frau küssen zu sehen?“
    Schamerfülltes Schweigen.
    Ein Schweigen, das sie nur noch wütender machte. Sie rastete aus, schlug auf ihn ein, bis ihre Hände pochten und ihre Lungen von ihrem heftigen Keuchen brannten … bis sie nur noch auf der Matratze zusammenbrechen und um das Vertrauen bitterlich weinen konnte, das er in Fetzen gerissen hatte.
    Kane rollte sich auf die Seite und zog sie an seine Brust. Sanft und tröstend redete er auf sie ein, strich ihr das Haar aus dem Gesicht. Sie spürte seinen Atem über ihre Wange streichen, und sie hasste das Gefühl – weil sie es liebte.
    Endlich ließ das Schluchzen nach. Ihre Augen waren beinahe zugeschwollen und ihre Nase vollkommen verstopft. Jedes Fünkchen Energie hatte sie verlassen, undtrotzdem versuchte sie sich aufzusetzen. „Ich will nicht …“
    „Lass mich dich einfach nur halten“, bat er sie eindringlich. „Bitte.“
    Sie ließ sich gegen ihn sinken, weil ihr keine andere Wahl blieb. Benommenheit hatte sich in ihr breitgemacht und weigerte sich zu weichen.
    Dann legte er ihr die Hände in den Nacken und massierte sie, und sie meinte … ein Zittern zu spüren? „Ich habe dich verletzt und entehrt, und das tut mir so leid, Tink. Es tut mir so unglaublich leid. Ich war so dumm.“
    Darauf würde sie nicht antworten. Würde sie nicht. Doch dann hielt sie es nicht mehr aus. „Warum hast du dir gerade die ausgesucht?“, fragte sie und verzog dabei das Gesicht. Die Frau war das genaue Gegenteil von Josephina gewesen: blond und so zart wie die königliche Familie der Fae, mit weichen Händen und blasser Haut.
    Er verbarg das Gesicht an Josephinas Halskuhle. „Nicht ich. Das war Katastrophe .“
    Dadurch hätte sie sich nicht besser fühlen sollen. Nichts hätte ihr helfen sollen, sich besser zu fühlen. Doch … das tat es, wurde ihr bewusst.
    „Ich weiß, dass es dir leidtut, Kane. Wirklich. Ich glaube dir, dass du nicht aus Begierde gehandelt hast. Aber ich kann das einfach nicht. Ich kann nicht so leben, mit der ständigen Ungewissheit, was du mit anderen Frauen tun musst, um deinen Dämon zu befriedigen.“
    „Ich werde den Dämon aushungern. Nie wieder werde ich irgendetwas tun, um ihm Befriedigung zu verschaffen.“
    „Das sagst du jetzt. Aber was passiert, wenn sein Hunger unerträglich wird? Wie soll ich dir vertrauen?“
    „Was willst du damit sagen?“, fragte er leise.
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher