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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Es war kein Krieger, den er persönlich kannte, doch er erkannte den grünen Irokesenschnitt wieder, die asiatischen Gesichtszüge, die leuchtend weiße Robe und, ach ja, die beeindruckenden weiß-goldenen Flügel, die sich über breite Schultern erhoben und bis auf den Boden reichten.
    „Wer bist du, und warum bist du hier?“ Kane mochte die Gesandten. Wirklich. Sie hatten seinem Freund Amun, dem Hüter der Geheimnisse , in der schlimmsten Stunde seines Lebens zur Seite gestanden. Sie bildeten Paris’ Ehefrau aus, die Titanen aus der Dunkelheit ans Licht zu führen. Sie hatten auch Aeron nicht umgebracht – zumindest nicht auf Dauer –, als er in ihre Familie eingeheiratet hatte. Doch dies war kein guter Zeitpunkt.
    „Äh, mit wem reden Sie da?“, wollte die Frau wissen.
    „Ich bin Malcolm“, erklärte der Krieger und tat, als wäre sie gar nicht da. „Ich bin hier, um nach dir zu sehen. Wir wussten, dass du in der Hölle warst, haben aber vor Kurzem gehört, du seist entkommen. Mir wurde befohlen, dich aufzuspüren und mich zu überzeugen, dass du tatsächlich am Leben bist und es dir gut geht.“
    „Ich bin am Leben.“ Von gut gehen konnte allerdings nicht die Rede sein. „Ist das alles?“
    „O-kay“, meldete sich die Frau erneut zu Wort. „Mir egal, ob Sie mich vor dem Ende der Welt retten können oder nicht. Ich verschwinde hier.“
    Es erklangen Schritte, doch Kane wandte seine Augen nicht eine Sekunde lang von dem Gesandten ab, der vor ihm stand.
    Malcolm verschränkte die Arme vor der breiten Brust. „Nein, das ist nicht alles. Sechs Dämonen haben die Gottheit getötet, unseren König, und diese Dämonen halten sich jetzt auf der Erde auf und unternehmen alles, um von so vielen Menschen wie möglich Besitz zu ergreifen. Wenn es dir gut geht, sollst du uns helfen, sie aufzuspüren.“
    Ach ja. Er hatte vom Tod ihres Königs gehört, und auch, dass es im Himmel einen Führungswechsel gegeben hatte. „Im Moment kann ich euch nicht helfen. Tut mir leid. Wenn du dich einmal umsiehst, wirst du feststellen, dass ich zu viele eigene Probleme habe.“
    Es entstand eine Pause. Dann sagte Malcolm: „Ich komme gerade aus dem Reich der Fae. Wo du geheiratet hast?“
    „Jep.“ Kane hob die Hand und wackelte mit seinem Ringfinger, spielte das Symbol, das er über alles schätzte, schändlich herunter. „Und?“
    „Und die Frau, die du gerade geküsst hast, war menschlich.“ Der Krieger ließ wie beiläufig den Blick weiterwandern, warf ihn dann jedoch urplötzlich wieder zurück auf den Ring. „Wo hast du den her?““ Ganz leise hatte er die Frage gestellt, und doch hatte sie scharf wie ein Peitschenschlag geklungen.
    Nervlich völlig aufgerieben herrschte Kane ihn an: „Was geht dich das an?“
    Etwas Dunkles glitt über die Züge des Mannes. „Was machst du hier draußenohne deine Frau?“, wollte er wissen, ohne auf die Frage zu reagieren.
    Ich zerstöre mein Leben. Für einen Moment schloss er die Augen und versuchte verzweifelt, der harten Realität dieser Worte zu entkommen. „Das werde ich so was von nicht mit dir besprechen.“
    Nachdenklich mahlte der Krieger die Kiefer aufeinander, während er den Ring betrachtete, dann Kane, dann wieder den Ring und schließlich wieder Kane. „Ich kann’s mir denken. Du trägst Katastrophe in dir, und du versuchst, der Bestie Nahrung zu geben, damit sie sich ruhig verhält.“
    So ungeschönt ausgesprochen verärgerten ihn die Worte. „Wenn du es sowieso wusstest, warum hast du dann erst gefragt?“
    „Ich wollte wissen, ob dir das bewusst ist.“
    „Tja, da wir das jetzt geklärt haben, kannst du ja verschwinden.“
    Malcolm neigte den Kopf zur Seite. „Hast du vor, den Dämon zu töten?“
    „Ja.“
    „Dann wirst du ebenfalls sterben.“
    „Vielleicht aber auch nicht. Aeron war früher der Hüter des Zorns , aber jetzt ist er dämonenlos und immer noch quicklebendig.“
    „Aeron wurde ein neuer Körper geschenkt.“
    „Dann hole ich mir eben auch einen neuen“, entgegnete Kane. Vielleicht gab es ja irgendwo ein Fachgeschäft.
    „So funktioniert das nicht.“
    „Jetzt hör mal gut zu. Der Dämon hat schon mal meinen Körper verlassen …“, als Tink ihn aus ihm herausgesaugt hatte, „… und mir ging’s prächtig.“
    „Du warst auch nur für kurze Zeit allein.“
    Und woher genau wusste er das? „Ja. Na und?“
    „Und die Abwesenheit der Kreatur hat eine Leere in dir hinterlassen. Irgendwann wärst du gestorben.“
    Ihm nicht

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