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Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei

Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei

Titel: Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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widerspenstige Ehemänner gewöhnlich von irgend etwas Gefrorenem verletzt oder erschlagen worden waren.
    Zugleich fochten aber auch Hexencliquen und einzelne Zauberinnen Machtkämpfe untereinander aus, bei denen die stärksten und kühnsten der Männer – sogar die Häuptlinge und Priester – nur unwichtige Zuschauer waren.
    Während des zweiwöchentlichen Marktes und der zwei Tage der Show war das Frauenzelt durchgehend von alten Frauen oder großen starken Mädchen bewacht, während das Innere erfüllt war von starken Düften, durchdringendem Gestank, Blitzen, flackerndem Licht bei Nacht, Klappern und Klimpern, Knistern und Gurgeln und beschwörenden Gesängen und Flüstersprüchen, die eigentlich niemals aufhörten.
    Der heutige Morgen schien völlig unter dem Einfluß des Zaubers zu stehen; es war windstill und bedeckt, und in der feuchten, gefrierenden Luft hingen Nebelschwaden, so daß sich auf allen Büschen und Ästen, an jeder Rute und Spitze, Eiskristalle bildeten – sogar an den Enden der Männerbärte und den Ohrenspitzen der gezähmten Luchse. Die Kristalle schimmerten so blau wie die Augen der Schneefrauen und schienen in ihrer Form, wenn man ein wenig Phantasie aufbrachte, den weißumhüllten Gestalten der Frauen zu ähneln, wuchsen doch viele von den Kristallen nach oben.
    Und heute morgen hatten die Schneefrauen zudem ein ganz vortreffliches Opfer gefangen – oder hatten es jedenfalls so gut wie sicher. Eines der Mädchen von der Show, entweder aus Unkenntnis oder Tollkühnheit, vielleicht beflügelt durch die relativ milde kristallbildende Luft, hatte die Geborgenheit der Darstellerzelte verlassen und war auf die krustige Schneefläche hinausgewandert, an der Gotteshalle vorbei zum Abhang hin und von dort zwischen zwei himmelstürmenden schneebeladenen Baumgruppen auf die schneebedeckte natürliche Felsbrücke hinaus.
    Diese Brücke war der Beginn der Alten Straße nach Gnampf Nar im Süden gewesen, bis vor etwa fünf Dutzend Jahren einige Manneslängen aus ihrer Mittelsektion herausgefallen waren.
    Wenige Schritte vor dem gefährlich hochgeneigten Abgrund hatte sie innegehalten und lange Zeit nach Süden geschaut – durch die Nebelschwaden, die in der Ferne so dünn wie langgezupfte Wollbäusche wurden. In der überhängenden Tiefe wirkten die schneebedeckten Pinien des Troll-Cañons wie die winzigen weißen Zelte einer Armee von Eis-Gnomen.
    Ihr Blick wanderte langsam den Troll-Cañon entlang – von seinem Anfang weit im Osten bis zu der Stelle, wo er, enger werdend, unter ihr entlang lief und dann, sich langsam erweiternd, nach Süden kurvte, bis der gegenüberliegende Steilhang mit seiner hervorstechenden Brückensektion den Blick nach Süden verbaute.
    Nun wandte sie sich um und folgte mit dem Blick der Neuen Straße, die auf der anderen Seite der Darstellerzelte abwärts führte und sich an den Hang des Cañons klammerte, bis sie nach mancherlei Biegung und Zurückwendung durch Nebenschluchten und Schründe – ganz im Gegensatz zu dem schnelleren, direkteren Abstieg der Alten Straße – inmitten der Pinien auf dem Boden des Cañons verschwand und sie nach Süden begleitete.
    Aufgrund des sehnsüchtigen Blickes hätte man das Mädchen für eine dumme heimwehkranke Soubrette halten können, die ihre eisige Nordtournee bereits bedauerte und sich nach einer heißen fliegenverseuchten Bühnengasse jenseits des Landes der Acht Städte und des Binnenmeeres sehnte. Dem entsprach aber nicht das ruhige Selbstvertrauen ihrer Bewegungen, das stolze Hochrecken ihrer Schultern und der gefährliche Aussichtspunkt, den sie gewählt hatte.
    Denn dieser Ort war nicht nur körperlich gefährlich, er lag auch dem Zelt der Schneefrauen ebenso nahe wie der Gotteshalle; darüber hinaus war die Stelle tabu, weil vor fünf Dutzend Jahren, als die Mitte des Felsbogens einbrach, ein Häuptling und seine Kinder zu Tode gekommen waren und weil die hölzerne Ersatzbrücke drei Dutzend Jahre später unter dem Gewicht des Brandykarrens eines Händlers ebenfalls eingestürzt war. Brandy von der stärksten Sorte, ein tragischer Verlust, der das strikteste Tabu rechtfertigte und auch den Befehl, daß die Brücke nicht wieder aufgebaut werden durfte.
    Und als reichten diese Tragödien noch nicht aus, um die eifersüchtigen Götter zu befriedigen und das Tabu absolut zu machen, hatte vor eben zwei Jahren der geschickteste Skifahrer, den der Clan seit Jahrzehnten hervorgebracht hatte, ein gewisser Skif, unter dem Einfluß

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