Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Titel: Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
Vom Netzwerk:
Nun drang er von hinten auf die anderen ein.
    Auf Skwees hastiges Zeichen wandten sich zwei Schwertratten und die beiden verbliebenen Pikenratten um, die mit ihren langen Waffen viel zu langsam waren. Fafhrd köpfte die Klinge einer Pike und dann auch ihren Träger, parierte den Stich der zweiten Pike und traf die Ratte in den Hals. Schließlich stellte sich Fafhrd den beiden Schwertratten, während Skwee und Hreest ihren Angriff auf den Mausling verstärkten. Die verzogenen Schnurrbarthaare, die entblößten Nagezähne, die langen schmalen Fellgesichter und die riesigen blauschwarzen Augen – dies alles war fast so erschreckend wie ihre schnellen Schwerter, während Fafhrd ähnliche Schwierigkeiten mit seinen Gegnern hatte.
    Als Fafhrd das Zimmer betrat, hatte Glipkerio leise gesagt: »Nein, ich ertrag's nicht länger«, war auf die Veranda gelaufen, die Leiter emporgerast und in das spindelförmige graue Gebilde gesprungen. Sein Gewicht hatte es sofort aus dem Gleichgewicht gebracht, so daß es sich langsam in die Kupferrutsche neigte. Etwas lauter rief er: »Welt, adieu! Nehwon, leb wohl! Ich suche mir ein glücklicheres Universum! Oh, ich werde dir fehlen, Lankhmar! Weine, o Stadt!« Im nächsten Augenblick glitt das kleine graue Gebilde mit zunehmender Geschwindigkeit die Rutsche hinab. Glipkerio knallte das kleine Türchen zu. Mit leisem Aufklatschen versank die Spindel im dunklen, mondglitzernden Wasser.
    Nur Elakeria und Frix, denen nichts entging, hatten Glipkerios Abschied bemerkt.
    Als hätten sie es verabredet, stießen Skwee und Hreest nun einen schweren Tisch um, der zwischen ihnen und dem Mausling stand – in der Hoffnung, den kleinen Mann an der Wand festzunageln. Noch rechtzeitig sprang der Mausling in die Höhe, wich Skwees Stoß aus, parierte Hreests Hieb und führte Skalpell mit glücklicher Hand in Hreests rechtes Auge und von dort in das Gehirn und riß sein Schwert gerade rechtzeitig wieder heraus, um Skwees nächsten Schlag abzulenken.
    Skwee wich hastig zurück. Seine weit auseinanderstehenden Augen zeigten ihm, daß Fafhrd soeben die zweite Schwertratte erledigte, ohne selbst verwundet zu sein.
    Da wandte sich Skwee zur Flucht. Der Mausling sprang vom Tisch hinunter und huschte hinter ihm her. In der Mitte des Raumes stürzte plötzlich etwas Blaues von der Decke. Hisvet, die geduckt an der Wand stand, hatte die Schnüre durchgeschnitten, die die Mittelvorhänge an der Decke festhielten. Skwee huschte geduckt unter dem Stoff dahin, doch der Mausling stolperte fast darüber und konnte sich nur im letzten Augenblick in Sicherheit bringen, als Skwees Rapier plötzlich heraufstach.
    Im nächsten Augenblick entdeckten Fafhrd und der Mausling die Mitteltrennung des Vorhangs und rissen ihn mit den Schwertspitzen auseinander, wobei sie vor Rapierspitzen und Dolchen auf der Hut waren.
    Doch da standen Hisvin, Hisvet und Skwee vor der Audienzcouch – klein wie Ratten! Hisvin riß eben eine kachelgroße Falltür auf, und die drei Gestalten verschwanden in dem Loch. Skwee, der als letzter in die Dunkelheit tauchte, wandte sich noch einmal um und twitterte aufgebracht und schwenkte sein winziges Rapier, ehe er die Kacheltür über sich zufallen ließ.
    Der Mausling fluchte und brach dann in Gelächter aus. Fafhrd tat es ihm nach, doch ihre Augen waren wachsam auf Frix gerichtet, die in normaler Größe hinter der Couch stand. Auch beobachteten sie Elakeria auf der Couch, die mit schreckgeweiteten Augen unter ihrer Decke hervorstarrte, und dabei ein schlankes nacktes Bein sehen ließ.
    Lachend eilte der Mausling an Fafhrds Seite, legte ihm einen Arm um die Schultern, boxte ihn freundschaftlich vor die Brust und fragte: »Warum hast du dich hier sehen lassen, du Lümmel? Ich wollte gerade den Heldentod sterben oder auf einen Streich die sieben besten Schwertratten des Unteren Lankhmar vernichten! Du hast mir die Schau gestohlen!«
    Ohne den Blick von Frix zu wenden, versetzte Fafhrd seinem Freund einen leichten Klaps auf das Kinn und einen Ellenbogenstoß, der dem anderen den Atem raubte. »Ich galoppiere zwei Nächte und einen Tag lang fast um das ganze Binnenmeer herum, um dein winziges Fell zu retten – und ich tu's! Und muß mir dann sagen lassen, ich wäre ein Lümmel!«
    Der Mausling kicherte atemlos: »Du weißt nicht, wie winzig mein Fell war! Fast ums Binnenmeer, sagst du ... und hast deinen Auftritt trotzdem so genau hinbekommen? Also, du bist wirklich der größte Schauspieler auf der

Weitere Kostenlose Bücher