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Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Titel: Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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verschiedene Verwandte des ehemaligen Oberherrn, und um den stillen Radomix Kistomerces-Nill und seine Katzen, die nun einzeln hereingetragen wurden von Edelleuten, die sich beim Thronanwärter einschmeicheln wollten.
    Doch nicht nur Menschen drängten sich in den Saal; mit lautem Hufgetrappel kam auch Fafhrds Mingolmähre hereingestürmt. Einen Zügel hatte sie durchgebissen. Sie blieb neben Fafhrd stehen und sah ihn mit blutunterlaufenen Augen an, als wollte sie sagen: »So leicht wirst du mich nicht los!«
    Kreeshka klopfte dem Tier auf die Nase und sagte zu Fafhrd: »Du scheinst mir ein Mann zu sein, der in anderen loyale Gefühle weckt. Ich hoffe, du selbst verfügst auch über diese Eigenschaft!«
    »Darauf kannst du dich verlassen!« erwiderte Fafhrd ernsthaft.
    Zu den Zurückkehrenden gehörte auch Reetha, die seltsam zufrieden wirkte – wie eine Katze, die an der Schlagsahne gewesen ist, oder wie ein Panther, der eine etwas andere Flüssigkeit genossen hat. Sie war nackt wie zuvor, bis auf drei breite schwarze Lederschlingen, die sich um ihre Hüfte zogen. Sie warf sich dem Mausling in die Arme. »Du bist wieder groß!« rief sie. »Und du hast sie alle geschafft!«
    Der Mausling ließ den Ansturm über sich ergehen, doch verzog er dann das Gesicht und sagte düster: »Hübsch hast du mir geholfen – du und deine nackte Armee! Ihr seid davongestürmt, als ich dringend Hilfe brauchte. Ich hoffe wenigstens, ihr habt es Samanda heimgezahlt.«
    »O ja!« grinste Reetha. »Wie sie gebrutzelt hat! Schau, mein Schatz, ihr Gürtel geht mir dreimal herum! O ja, wir trieben sie in der Küche in die Enge, und dann nahm jeder von uns eine Nadel ...«
    »Bitte erspare mir die Einzelheiten, Liebling«, unterbrach sie der Mausling. »Ich bin heute schon neun Stunden lang eine Ratte gewesen und habe all die bösen Gefühle kennengelernt, die eine Ratte so hat, und das reicht mir. Komm mit, meine Kleine, wir müssen noch etwas erledigen, ehe der Saal hier zu voll wird.«
    Als sie nach wenigen Minuten zurückkehrten, trug der Mausling eine Schachtel in seinen Umhang eingeschlagen, während Reetha in einen violetten Umhang gekleidet war, um den sie – natürlich! – Samandas schwarzen Gürtel geschlungen hatte. Und der Saal hatte sich tatsächlich gefüllt. Radomix Kistomerces-Nill war bereits vorläufig zum Oberherrn von Lankhmar ernannt und saß und ein wenig verwundert auf der goldenen Audienzcouch, zusammen mit seinen siebzehn Katzen und der lächelnden Elakeria, die die Decke wie einen Sari um ihre schlanke Gestalt geschlungen hatte.
    Der Mausling nahm Fafhrd beiseite. »Das ist ja ein tolles Mädchen!« sagte er und nickte in Kreeshkas Richtung.
    »Ja, nicht wahr?« erwiderte Fafhrd.
    »Du hättest mal meine sehen sollen«, prahlte der Mausling. »Ich meine nicht Reetha hier, nein, meine verrückte Freundin von vorhin. Sie hatte ...«
    »Laß Kreeshka nur nicht dieses Wort hören«, zischte Fafhrd besorgt.
    »Na, jedenfalls brauche ich, wenn ich sie wiedersehen will, nur den Inhalt dieser Flasche zu trinken«, fuhr der Mausling verschwörerisch fort. »Dann ...«
    »Ich nehme sie mal an mich«, sagte Reetha scharf und riß ihm das Fläschchen von hinten aus der Hand. Nach einem kurzen Blick darauf warf sie es aus dem Fenster.
    Kreeshka bewegte ihre schwarze Robe hin und her, um sich etwas Kühlung zuzufächeln, und sagte zu Fafhrd: »Stell mich bitte deinen Freunden vor, mein Schatz.«
    Inzwischen verstärkte sich das Gedränge um die goldene Couch noch mehr – Kuriere, Edelleute, Ratsherrn und Offiziere kamen und gingen in ständigem Wechsel. Neue Titel wurden dutzendweise vergeben an diejenigen, die zuerst kamen. Hisvin und andere Verschwörer wurden in Abwesenheit auf Lebenszeit verbannt. Es wurde gemeldet, daß alle Feuer gelöscht und die Ratten aus den Straßen verschwunden wären. Pläne wurden beraten, die gesamte Rattenmetropole zu vernichten – komplizierte, geschickte Pläne, die dem Mausling trotzdem nicht sehr praktisch vorkamen. Es wurde schnell deutlich, daß unter Radomix Kistomerces Lankhmar erneut einer Periode unsinniger Phantastereien und haltloser Gier entgegensteuerte. In solchen Augenblicken ließ sich wohl verstehen, warum die Götter von Lankhmar auf ihre Stadt so schlecht zu sprechen waren.
    Fafhrd und der Graue Mausling bekamen mehrere freundliche Danksagungen zu hören, obwohl den meisten Neuankömmlingen ganz und gar nicht klar zu sein schien, welche Rolle die beiden Helden bei dem Sieg

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