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Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Titel: Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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erzählte sie, das den Lebenden Kraft zu entziehen trachtet. Gwaan stieß einen erstickten Schrei aus und stürzte zu Boden. Als Fackeln hereingetragen wurden (auf Cifs Befehl), war die Kammer leer, doch der Goldene Pfeil der Wahrheit war von seinem Platz gefallen und lag unter dem Fenster, die anderen Symbole standen leicht verschoben, als hätte jemand an ihnen herumgefingert, und auf dem Fußboden fanden sich, ähnlich Fußabdrücken, schmale Flecken eines stinkenden schwarzen Schlamms vom Meeresboden.«
    »Und das war alles?« fragte Fafhrd, nachdem sie verstummt war. Als sie die dünne Gestalt aus silbrigem Nebel zum ersten Mal erwähnt hatte, hatte ihn das an jemanden oder etwas erinnert, den oder das er kürzlich gesehen hatte, doch dann fiel in seinem Kopf ein schwarzer Vorhang und verhüllte diesen bestimmten Erinnerungsblitz.
    Afreyt nickte. »Alles, was von Bedeutung ist, denke ich. Gwaan kam nach einer Stunde wieder zu sich, erinnerte sich aber an nichts mehr, und sie haben ihn zu Bett gebracht, wo er sich noch immer befindet. Cif und Groniger werden das Gold der Reifinsel heute Nacht besonders bewachen.«
    Plötzlich langweilte Fafhrd diese ganze Geschichte mit Cifs Gespenst. Seine Gedanken weigerten sich, weiter in diese Richtung zu gehen. »Eure Ratsherren da, die denken auch nie an etwas anderes als ans Gold – das sind doch alles Geizhälse!« platzte er Afreyt gegenüber heraus.
    »Das ist gewiß richtig«, stimmte sie ihm zu, was Fafhrd aus irgendeinem Grund verärgerte. »Sie kreiden es Cif noch immer an, daß sie dem Mausling mit den anderen Geldern aus ihrer Obhut auch den Würfel anvertraut hat, und reden immer noch davon, sie anzuklagen und ihr den Hof zu nehmen – und vielleicht auch den meinen.«
    »Oh, die Undankbaren! Und Groniger ist einer der schlimmsten – er bedrängt mich jetzt schon wegen der letztwöchigen Miete für den Schlafraum der Männer, die gerade einmal zwei Tage überfällig ist.«
    Afreyt nickte. »Außerdem beklagt er sich, deine Berserker hätten letzte Woche in der Taverne, im Seewrack Ärger gemacht.«
    »Ach, wirklich?« fragte Fafhrd nun ruhiger.
    »Wie benehmen sich die Männer des Mauslings?« fragte sie.
    »Pshawri hält sie ganz gut im Zaum«, berichtete er. »Was nicht heißt, daß sie während der Abwesenheit des Grauen meine Aufsicht nicht brauchten.«
    »Die Seefalke ist ganz gewiß vor den Winterstürmen zurück«, meinte sie ruhig.
    »Ja«, erwiderte Fafhrd.
    Sie waren bei Afreyts Haus angelangt, und nun ging sie mit einem Abschiedslächeln hinein. Sie lud ihn nicht zum Abendessen ein, was ihn etwas störte, obgleich er die Einladung abgelehnt hätte; und obwohl sie ein oder zweimal einen Blick auf seinen Armstumpf geworfen hatte, hatte sie nicht gefragt, wie es darum stand – was zwar taktvoll war, ihn aber auch ein wenig störte.
    Es war jedoch nur eine vorübergehende Verärgerung, denn ihre Erwähnung des Seewrack hatte seinen Gedanken eine neue Richtung gegeben, und während er nun ein wenig schneller ausschritt, war er ganz mit ihnen beschäftigt. Die letzten Tage hatte er sich fast allen und jedem gegenüber unbehaglich gefühlt, hatte die Schwierigkeiten mit seiner Linken satt gehabt und eine ganz widersinnige Sehnsucht nach Lankhmar mit seinen Zauberern und seinem Verbrecherpack, seinem Dunst (so ganz anders als die erfrischende Seeluft des Nordens) und seinem schäbigen Glamour empfunden. Vorgestern abend war er herumgestreift und schließlich ins Seewrack gegangen, Salzhavens größte Taverne, seit der Salzhering abgebrannt war, und hatte einen gewissen Trost darin verspürt, die abwechslungsreiche Szenerie zu beobachten, während er ein oder zwei Glas dunkles Ale trank.
    Obwohl es von seinen Stammgästen das ›Wrack bis zum Ruin‹ genannt wurde (wie er gestern beim Aufbruch erfahren hatte), war die Taverne ihm doch als ruhiger und friedlicher Ort erschienen. Ganz gewiß hatte es keinen Aufruhr gegeben, schon gar nicht einen durch seine Berserker verursachten (doch das war letzte Woche gewesen, rief er sich in Erinnerung – falls es überhaupt stimmte), und es hatte ihm Vergnügen bereitet, den trägen Kellnerinnen bei der Arbeit zuzuschauen und den Fischern und Seeleuten zuzuhören, die ihr Seemannsgarn spannen; zudem hatte er zwei Huren beobachtet, die sich mit leiser Stimme unterhielten (an sich schon ein Wunder), und dann hatten noch ein paar Sonderlinge oder wenigstens schwer einzuordnende Gestalten seine Aufmerksamkeit erregt, wie

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