Schwimmtraining Triathlon

bewusst im Kopf zu steuern. Nicht jeder kann in seiner Triathlonkarriere auf eine exzellente Schwimmausbildung zurückgreifen. Jeder kann aber aus seinen individuellen Fähigkeiten eine für sich selbst optimale Schwimmleistung entwickeln, wenn er dafür den richtigen Zugang findet. Günther Ahlemann und Jochen Meyer liefern mit diesem Buch den Zugang. Einsteigern, ambitionierten Vereinssportlern und Profis wird ein professionelles Material an die Hand gegeben, in dem jeder auf seinem Niveau Hilfe finden kann.
    Mir war es deshalb eine besondere Freude, mit meinen Trainings- und Wettkampferfahrungen zum Gelingen des Buches beitragen zu dürfen.
    â€žFirst out of water“, Ironman in future – das wünsche ich allen, die sich in Triathlonrennen quälen und danach ihre Leistung genießen. Das vorliegende Buch wird dabei helfen!
    Jan Sibbersen
    Triathlonprofi, Coach und Ausrüster (Gründer der Triathlonmarke sailfish)

Einführung
    Die Erfinder des Ironmans auf Hawaii wollten wissen, wer der fitteste Ausdauersportler ist.
    Sind es die Champions des „Waikiki Rough Water-Schwimmens“ oder die des „Around Oahu Radrennens“ oder aber die vom „Honululu-Marathon“? Keine leichte Frage, jeder meldete seinen Anspruch an. Die Lösung war der Triathlon, drei Wettkämpfe hintereinander, komplette Streckenlängen und ohne Pause - der erste Ironmanwettkampf. Jeder der 15 Teilnehmer kalkulierte bewusst Nachteile in ein oder zwei Sportarten, die er durch den Vorteil in „seiner“ Sportart ausgleichen wollte. 1978 eine Bieridee, ein Spaß.
    Die Elite heute hat diesen Spaß neutralisiert, durch jahrelanges Training in allen drei Disziplinen und die eingebetteten Wechsel. Wenn sich heute Eltern dafür entscheiden, ihr Kind in einem Triathlonverein anzumelden, dann wird ein langfristiger Leistungsaufbau in drei Disziplinen erfolgen. Das Handicap der Erfinder spielt keine Rolle mehr, weil für die komplexe Zielleistung über Jahre in allen Dimensionen ausgefeilt geübt wird. Im Ergebnis mit exzellenten Schwimm-, Rad- und Lauftechniken, gepaart mit für jede Wettkampflänge optimalen konditionellen Fähigkeiten.
    Für die heutige Elite und für Sportler, die auf dem Weg zur zukünftigen Elite sind, können unsere Hinweise in der Kategorie PROFIWISSEN hilfreich sein: zur Unterstützung der Trainingsgestaltung im langfristigen Leistungsaufbau, zur Übersicht bei den Methoden, Inhalten und bei der Trainingssteuerung.
    Die überwiegende Mehrheit der Triathleten weltweit, die diesen Sport regelmäßig trainiert und sich mehr oder weniger häufig an Wettbewerben beteiligt, ist den Erfindern von Hawaii jedoch noch sehr nahe. Sie gehen mit Nachteilen in einer oder zwei Sportarten ins Rennen und nutzen die Wechsel (wenn auch nur heimlich) als kleine Erholungsphase. Für diese ambitionierten Athleten haben wir einiges in unserer Kategorie SPEZIALWIS SEN auf Lager. Insbesondere, wenn das Schwimmen nicht ihre sportliche Heimat gewesen ist. Die Technikübungen sowie das mentale und physische Herangehen sind neben der Trainingsplanung der Fundus, aus dem die Sportler und Trainer hier schöpfen können.
    In unserer Kategorie BASISWISSEN finden alle Athleten und Betreuer das, was wir für allgemein wissenswert, teils als Grundlage und teils als Wegweiser für das Schwimmtraining im Triathlon, halten.
    Mit den Kategorien, die an den farbigen Seitenstreifen zu erkennen sind, wollen wir eine Orientierungshilfe zum trainingstheoretischen Anspruchgeben, wobei der Kompass immer die eigene sportpraktische Zielsetzung und die Neugier jedes Lesers sein sollte.
    Die Trainingsgestaltung ist in vielen Beispieltabellen so dargestellt, dass jeder seine persönlichen Parameter einsetzen kann und nur dem Prinzip der dazugehörigen Werte folgen muss, um für sich einen individuell ausgewogenen Plan zu erstellen.
    Wir wählten dabei „obere“ Beispiele, die das Training der deutschen Spitzenathleten um die Jahrtausendwende reflektieren. Von diesen Werten, wie Trainingsumfänge, Streckenlängen, Konditionsbereiche, Pausengestaltung etc., haben wir dann „nach unten“ gerechnet und Vergleichswerte für Fitnesssportler und Quereinsteiger dargestellt.
    Wem unsere „unteren“ Ausgangswerte noch zu hoch erscheinen, der sollte einfach weiter reduzieren und so die gesamte Trainingsgestaltung auf sich persönlich