Schwingen der Lust
nicht zulassen, dass sie dir etwas antun“, sagte er leise mit einem Lächeln, und der sanftstarke Blick, mit dem seine Augen in die ihren tauchten, streichelte ihre Seele, ganz tief im Innern. „Aber deine Dankbarkeit ist wirklich nicht nötig. Mein Leben war nie in Gefahr.“
Er sagte das mit einer solchen Selbstverständlichkeit, dass sie instinktiv wusste, dass er die Wahrheit sprach. Als sie an den Kampf zurückdachte, erkannte sie, dass die vier Straßenköter zu keiner Sekunde auch nur den Hauch einer Chance gegen ihn gehabt hatten. Noch nie hatte sie sich so geborgen gefühlt. Und jetzt war er auch noch hier, hatte sie nach Hause gebracht und war geblieben, um sicherzugehen, dass es ihr auch wirklich gut ging.
Sie folgte einem Impuls und küsste seine Handfläche. „Nur weil dein Sieg für dich ein leichter war, bin ich kein bisschen weniger dankbar.“ Tief bewegt drehte sie seine Hand und küsste die Rücken und die Spitzen seiner Finger. „Und du nicht weniger ein Held. Ein Engel.“
Er schaute sie an. Sein Lächeln verschwand. Für einen kleinen Moment der Ewigkeit schien die Zeit still zu stehen. „Für dich aus dem Himmel gefallen.“
Ihr Herz machte einen kleinen Sprung.
„Komm her“, sagte er. Einfach so. Komm her. Maggie spürte den Zauber, der in diesen beiden Worten lag. Es fühlte sich an, als würde seine dunkle Stimme mit ihrer fordernden Note etwas tief in ihr berühren, ihren Körper steuern und sie dazu bringen, sich wie von selbst aufzurichten.
Er war so viel größer als sie, sodass, selbst nachdem sie sich neben ihm aufgesetzt hatte, ihre Stirn gerade einmal bis kurz unter seine breite Brust reichte.
Er nahm ihr Gesicht in seine große, sehnige Hand und hob es dem seinen entgegen, das jetzt nur noch wenige Zentimeter über ihr schwebte. Sie fühlte sich klein, aber alles andere als verloren. Er duftete noch leicht nach dem Leder seines Mantels und - auf eine Weise, die Maggie nicht genau beschreiben konnte - auch irgendwie nach Feuer und nach Wüstenwind. Exotisch und doch so vertraut. Ihr war, als würde das Bukett dieser wundervollen Aromen, gepaart mit dem ruhigen, feurigen Blick seiner Augen, eine Brücke zwischen ihnen bauen direkt in das Herz ihrer Sehnsüchte ... und sie einander dadurch erkennen lassen.
So fühlt es sich also an, wenn die Chemie stimmt, dachte Maggie, die dieses Gefühl zum allerersten Mal in ihrem Leben hatte. Ihre Bewegungen wurden weicher, nachgiebiger, als seine andere Hand über ihren nackten Rücken glitt und sie hielt, gestattete sie ihm, dass er sie zu sich hinzog, bis die Spitzen ihrer Brüste gegen den dünnen Stoff seines Hemdes drückten und sich durch die Berührung und seine sie mehr und mehr erregende Nähe zu kleinen, festen Perlen aufrichteten.
Maggie wunderte sich dennoch darüber, dass sie diese Intimität einem völlig Fremden gegenüber nicht nur überhaupt und so selbstverständlich zuließ, sondern tatsächlich intensiv herbeisehnte. Da war noch mehr als Chemie. Es waren die außergewöhnlichen Umstände ihrer Begegnung. Traum und Wirklichkeit schienen durch ihn und seine Ausstrahlung zu verschwimmen. Mit einem leisen Zittern presste sie sich noch dichter und enger gegen ihn und betrachtete unter vor Wohlbehagen schwer werdenden Lidern hervor fasziniert, wie sein wunderschönes Gesicht immer und immer näher kam ... bis schließlich ... endlich, endlich, endlich ... sein voller Mund den ihren berührte.
Sein Kuss war fleischgewordene Magie.
Maggie verschlug es den Atem. So hatte sie noch nie jemand geküsst. So männlich, so stark. Ganz ohne zaghafte Zurückhaltung und doch nicht aufdringlich. Er nahm sich diesen Kuss, als würde er ihm gehören. Als hätte er schon immer ihm gehört und in ihr nur auf ihn gewartet. Seit dem Anbeginn der Zeit. Und ebenso bereitwillig gab sie ihn ihm ... während seine warmen Lippen mehr und mehr über diesen Kuss hinaus auch von ihr Besitz ergriffen ... und sie mit jedem weiteren Schlag seines Herzens, das sie durch das Fleisch ihrer Brüste hindurch deutlich spürte, noch weicher und geschmeidiger werden ließen ... und sie bereiter machten ... für mehr.
Für viel mehr, wie sie sich mit durch das Spiel seiner harten Muskeln an ihrem nackten Leib wachsender Sehnsucht bewusst wurde ... für alles.
Sein unvergleichlicher Körper, seine beinahe schon unheimlich kraftvolle Nähe, seine fordernden und doch so sanften Berührungen schürten aus dieser Sehnsucht Verlangen. Der Funke in diesem
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