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0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

Titel: 0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Teufel ist gut…«
    »Was sagst du?«
    Corkys Kumpan lachte. Er hieß Konnex und trug ebenfalls eine gefütterte Lederjacke. Er warnte den alten Mann. »Halt lieber dein Maul, Penner, sonst müssen wir sauer werden.«
    Der Mann gab nicht auf. »Ihr wollt einfach nicht hören. Dabei meine ich es nur gut.«
    Corky und Konnex schauten sich an. Corky seufzte dabei. Dann schlug er zu. Überraschend für den alten Mann, der nicht mal den Hauch einer Chance bekam, dem Hieb auszuweichen. Er traf ihn dicht über der Gürtelschnalle und schleuderte ihn zurück. Mit dem Rücken fiel er gegen die Türkante, blieb dort für einen Moment mit zittrigen Beinen stehen und schnappte nach Luft. Er preßte seine Hände auf den Leib. Speichel floß aus seinem Mund. Dennoch gab er nicht auf. »Habe - euch - gewarnt«, ächzte er. »Habe - euch - gewarnt. Dieses Haus ist gefährlich, es ist tödlich…«
    Corky nickte und räumte den alten Mann aus dem Weg. Er taumelte zur Seite und fiel neben der Tür zu Boden. Er landete im Schmutz, blieb auf der Seite liegen und schaute zu, wie Corky den Kanister wieder anhob. »Hau lieber ab, Penner, sonst kann es dir passieren, daß du hier noch geröstet wirst.«
    Er lachte und betrat das Haus.
    Konnex ging hinter ihm, und beide Männer hatten das Gefühl, eine Höhle zu betreten. Sie blieben in einem dunklen Flur stehen, schauten sich dort um und mußten erkennen, daß sie ohne Licht kaum weiterkamen.
    Es gab die Treppe noch, aber die Wände und der Fußboden waren beschmiert oder mit Unrat übersät. Dieses Haus war als Müllkippe zweckentfremdet worden, aber es übte noch immer einen gewissen Reiz auf die Obdachlosen aus, die hier in den kalten Wintertagen lebten und sich unter ihre Decken verkrochen. Der Wind pfiff durch die scheibenlosen Fenster. Hier an der Küste wehte er fast ständig.
    Das Haus gehörte zu einem Komplex von Bauten, die es nicht mehr wert waren, renoviert zu werden. Das jedenfalls hatte eine Baufirma zusammen mit einer Finanzierungsgesellschaft gemeint und versucht, die Häuser aufzukaufen. Bei einigen war es ihnen gelungen, da hatten die Besitzer freiwillig zugestimmt, bei anderen nicht, und da wurden eben Leute wie Corky und Konnex losgeschickt, um nachzuhelfen. Sie sollten die Häuser abfackeln!
    Corky blieb stehen. Er rümpfte die Nase. »Hier stinkt es!« kommentierte er.
    »Hast du etwas anderes erwartet?«
    »Die Penner sind Schweine. Scheißen in jede Ecke.«
    Konnex kicherte. »Bald wird es nach anderen Dingen riechen«, flüsterte er. »Einen Kanister Benzin ausschütten, anzünden - und puff!« Er riß die Arme hoch. »Das Feuer lodert, die Flammen tanzen…«
    »Halts Maul und komm mit!«
    »Schon gut. Man kann sich doch mal freuen.«
    »Deine Freude ist schon pervers.«
    Konnex kicherte. Es bereitete ihm tatsächlich Spaß, Feuer zu legen.
    Corky probierte die Treppe aus. Die Stufen hielten. Bei jeder Bewegung gluckerte die Flüssigkeit im Kanister. Sie würden wie immer vorgehen und den Brand in der ersten Etage legen.
    Von dort konnte er sich dann ausbreiten.
    Erst als sie die erste Etage erreicht hatten, sprachen sie wieder miteinander. Es gab keine Türen mehr in den Wohnungen. Vor ihnen gähnten vier Löcher. Da die Fensterscheiben eingeschlagen waren, zog es ihnen um die Ohren. Aus der Ferne war sogar das Rauschen des Meeres zu hören.
    »Was hat der Penner gemeint?« fragte Konnex und schaute sich um.
    »Wie meinst du das?«
    »Hier soll was nicht stimmen.«
    Corky stellte den Kanister wieder ab. »Okay, hier stimmt einiges nicht. Siehst du denn, was nicht stimmt?«
    »Nein.«
    »Eben.«
    »Er war der letzte.«
    »Bitte?«
    »Der letzte Penner«, sagte Konnex. »Und das wundert mich. So eine Bude ist doch bei den Typen im Winter beliebt. Ich wundere mich, daß wir niemanden gesehen oder gehört haben.«
    Corky grinste. »Vielleicht hat es sich herumgesprochen, daß wir beide unterwegs sind.«
    »Quatsch, dann wüßten es auch die Bullen.« Konnex fingerte nach seiner Taschenlampe und verzog das Gesicht. »Soll ich dir sagen, daß ich mich unwohl fühle?«
    »Ist dir kalt?«
    »Nein.«
    »Sonst hätte ich dir gleich schon eingeheizt, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Ich verzichte gern.« Konnex hatte die Lampe endlich unter der Jacke hervorgeholt und leuchtete in die Runde. Er ließ den Strahl schließlich über die schmutzigen Stufen hinabgleiten, ohne jedoch auf der Treppe etwas Verdächtiges sehen zu können.
    »Was willst du denn?«
    Konnex hob

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