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Schwingen der Lust

Schwingen der Lust

Titel: Schwingen der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Riccarda Blake
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genügend Geld für ein Busticket hatte sie.
    Vorsichtig ließ sie die Kupplung kommen und fuhr nach einigem Ruckeln langsam los, um den Wagen behutsam an verbeulten Abfallcontainern und aufgerissenen Müllsäcken vorüber durch die enge und dunkle Gasse zu manövrieren. Da ...
    Ein gewaltiger Schlag!
    Blechernes Krachen!
    Etwas Großes, Dunkles knallte von oben herab mit voller Wucht auf die Motorhaube ihres Wagens.
    Maggie sprang erschrocken in ihrem Sitz hoch und stieß sich den Kopf am niedrigen Himmel des Mitsubishi. So schnell sie konnte, trat sie auf die Bremse.
    Weil sie vor Schreck vergessen hatte, dabei auch die Kupplung zu treten, würgte sie damit den Motor ab, und das Auto kam abrupt zum Stehen. Was immer es war, das ihr auf die Haube gefallen war, rollte nach vorne weg auf das schmutzige Kopfsteinpflaster ins Licht des einsamen Kegels ihres Scheinwerfers. Der andere schien durch den Aufprall den Geist aufgegeben zu haben.
    „Fuck!“, fluchte Maggie und versuchte über das stark verbeulte Metall hinweg zu erkennen, was da lag.
    Es sah zunächst aus wie ein Haufen schwarzes, poliertes Leder. Dann aber entdeckte sie an dem einen Ende Stiefel ... und an dem anderen schwarze Locken!
    Ein Mensch!
    „Fuck!“
    Wo war der denn hergekommen? Sie schaute, so gut sie konnte, durch die Windschutzscheibe nach oben. Er musste aus einem der Fenster über ihr gefallen sein. Der heftigen Wucht des Aufschlages nach zu urteilen, aus einem sehr hohen Fenster.
    Einem Instinkt folgend schnallte Maggie sich schnell ab und öffnete eilig die Wagentür, um auszusteigen und, falls nötig - oder überhaupt noch möglich -, Erste Hilfe zu leisten. Dann jedoch erinnerte sie sich daran, wo sie gerade war und kramte in ihrer Handtasche nach dem Pfefferspray und dem Handy.
    Danach erst kletterte sie aus dem Auto.
    „Haben Sie sich verletzt?“, fragte sie vorsichtig, noch im Schutze ihrer Wagentür.
    Statt einer Antwort hörte sie nur ein zunächst undefinierbares Geräusch. Dann wurde ihr klar: Es war ein schwaches Stöhnen.
    Trotzdem zögerte sie. New Yorks Diebe und Räuber waren berühmt und berüchtigt für ihren Trickreichtum. Die wenigsten Überfälle sahen anfänglich auch wie welche aus. Vielleicht sollte sie sicherheitshalber zurück ins Auto, von dort aus die Polizei rufen und warten.
    Aber was, wenn es doch kein Trick, sondern ein echter Unfall war und die Cops zu spät kämen?
    Maggie fluchte ein drittes Mal und ging dann um die Autotür herum zu dem Fremden.
    „Sind Sie verletzt?“, fragte sie noch einmal.
    Wieder nur ein Stöhnen.
    Das Pfefferspray in der Hand, beugte sie sich herab. Zum Glück konnte sie kein Blut auf dem Pflaster erkennen.
    Das Erste, das ihr an dem Mann auffiel, war seine Größe. Er war bestimmt zwei Meter groß, wenn nicht sogar mehr, und sie fühlte sich neben ihm, obwohl er am Boden lag, klein. Sie fasste ihn an der Schulter, um ihn so herumzudrehen, dass sie im Licht des Scheinwerfers sein Gesicht sehen konnte. Sie war sich nicht sicher, ob man das bei einem möglicherweise Schwerverletzten tun durfte, aber anders hätte sie nicht erkennen können, ob und wenn ja wie schwer er verwundet war.
    Noch ehe sie ihn ganz herumgedreht hatte, stockte ihr der Atem. Das Gesicht des Mannes war bei Weitem das schönste, das Maggie je gesehen hatte. Dunkel, ebenmäßig und dennoch markant. Es war umrahmt von langen, schwarzen Locken. Die dichten Augenbrauen fein geschwungen wie die Flügel eines Falken. Die Lippen voll und beinahe schon eine Nuance zu rot.
    Sie öffneten sich, und Maggie machte einen erschrockenen Satz nach hinten.
    „Alles in Ordnung“, sagte er leise.
    Maggie hatte nie eine tiefere, eine vollere Stimme gehört. Er schlug die Augen auf, und wieder vergaß Maggie zu atmen. Sie waren haselnussbraun ... mit goldenen und schwarzen Flecken ... und glühten so dunkel wie lebendig.
    Maggie merkte selbst, wie abstrus das war und schalt sich innerlich dafür - hier lag ein Mann auf dem Boden, der ihr von irgendwoher hoch oben auf die Motorhaube gefallen war, und das Erste, woran sie dachte, war, wie verdammt gut er doch aussah.
    Er war aber auch so attraktiv, dass es wirklich schwer war, an etwas anderes zu denken. Und das schon, obwohl er noch vor ihr auf dem Boden lag.
    Als er jetzt aufstand und sie anlächelte, wurde es nicht gerade leichter. Zwei Meter breitschultriger Mann mit einem bis fast zu den Fersen seiner Stiefel reichenden Ledermantel.
    Mit unglaublich eleganten Händen betastete

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