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Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Titel: Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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erfaßten und auf jede beliebige Vergrößerung einzustellen waren, porträtierten Sterne in allen Abstufungen der Leuchtkraft, die sich nur vorstellen ließ, und in den überraschend unterschiedlichen Farben, die sie außerhalb einer Atmosphäre haben. Aber jeder einzelne war fremd. Nur zwei Konstellationen, die man von der Erde aus sehen konnte, waren wiederzuerkennen, und sie waren zusammengeschrumpft und verzerrt. Die Milchstraße schien irgendwie von der Stelle gerückt zu sein. Aber alle diese Merkwürdigkeiten waren nichts, verglichen mit dem Bild auf den Bugschirmen.
Voraus lag ein weites, weites Nebelfeld. Es leuchtete. Es schien unbeweglich zu sein. Lange Zeit verging, bis man anhand der Bildschirme bemerkte, daß man ihm näher kam, obwohl der Tachometer bewies, daß das Schiff mit unglaublicher Geschwindigkeit vorwärtsschoß. Der Nebel war der Krabbennebel, sechs Lichtjahre lang, dreieinhalb Lichtjahre breit, mit nach außen reichenden Gliedern, die ihm in den Teleskopen der Erde Ähnlichkeit mit dem Geschöpf verliehen, nach dem es benannt worden war. Er war eine Wolke aus ganz fein verteiltem Gas, die den eineinhalbfachen Raum der Entfernung zwischen Sol und ihrer nächsten Nachbarsonne einnahm. Tief in ihrem Inneren brannten zwei Sterne; ein Doppelstern, der eine in dem vertrauten Gelb der irdischen Sonne, der andere in einem unheimlichen Weiß. Tommy Dort fragte nachdenklich:
„Wir halten auf eine Tiefe zu, nicht wahr, Sir?“
Der Kapitän studierte die beiden letzten von Tommy belichteten Platten und legte sie zur Seite. Er widmete sich wieder der Betrachtung der Bildschirme, und er machte sich Sorgen. Die Llanvabon bremste mit voller Kraft. Sie war nicht weiter als ein halbes Lichtjahr von dem Nebel entfernt. Tommys Aufgabe war es gewesen, den Kurs des Schiffes zu bestimmen, aber die Arbeit war jetzt getan. Solange sich das Erkundungsschiff in dem Nebel aufhielt, konnte Tommy Dort faulenzen. Doch er hatte sich schon jetzt sein Geld mehr als verdient.
Er hatte soeben eine einmalige Fotoserie beendet – eine vollständige Dokumentation über die Bewegungen eines Nebels während einer Zeitdauer von viertausend Jahren, aufgenommen von ein und demselben Menschen und mit demselben Apparat. Dazu kamen Kontrollaufnahmen, durch die jeder systematische Fehler sofort aufgedeckt worden wäre. Schon das allein wäre die Reise von der Erde wert gewesen. Aber zusätzlich hatte Tommy auch noch viertausend Jahre der Geschichte des Doppelsterns fotografiert und viertausend Jahre der Geschichte eines Sterns, der zu einem weißen Zwerg degenerierte.
Nicht etwa, daß Tommy Dort viertausend Jahre alt gewesen wäre. Er war in den Zwanzigern. Aber der Krabbennebel ist viertausend Lichtjahre von der Erde entfernt, und die beiden letzten Fotos waren mit einem Licht aufgenommen worden, das die Erde nicht vor dem 6. Jahrtausend nach Christi Geburt erreichen würde. Auf dem Weg nach hier – bei einer Geschwindigkeit, die ein unglaublich Vielfaches der des Lichts betrug – hatte Tommy Dort jeden Aspekt des Nebels mit immer jüngerem Licht im Bild festgehalten, angefangen von den Strahlen, die den Krabbennebel vor viertausend Jahren verlassen hatten bis zu jenen, die kaum sechs Monate unterwegs waren.
Die Llanvabon pflügte durch den Raum. Langsam, langsam, langsam kroch der leuchtende Nebel über die Bildschirme. Er verdeckte die Sicht auf das halbe Universum. Vor dem Schiff lag leuchtender Dunst, und hinter ihm lag mit Sternen besetzte Leere. Der Nebel löschte drei Viertel aller Sterne aus. Nur die hellsten schimmerten nahe seinem Rand durch ihn hindurch, aber es waren wenige. Dann war achtern nur noch ein unregelmäßig geformter Fleck Dunkelheit, vor dem nicht glitzernde Sterne schienen. Die Llanvabon tauchte in den Nebel ein, und es hatte den Anschein, als bohre sie einen Tunnel der Dunkelheit mit leuchtenden Wänden.
Und das war auch genau das, was das Raumschiff tat. Die aus der größten Ferne aufgenommenen Fotografien hatten gezeigt, daß der Nebel strukturiert war. Er war nicht amorph. Er hatte Form. Je näher ihm die Llanvabon kam, desto deutlicher wurden die Strukturen, und Tommy Dort hatte sich aus beruflichen Gründen für eine kurvenförmige Annäherung ausgesprochen. So war das Raumschiff auf einer weiten logarithmischen Bahn auf den Nebel zugeflogen, und Tommy war imstande gewesen, eine Reihe von Bildern aus leicht voneinander abweichenden Winkeln zu machen und Stereo-Paare herzustellen, die den Nebel

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