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Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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düster. »Ja, es ist wahr, sie läßt mir keine Ruhe. Sie ist die gefährlichste Gegnerin, mit der ich es je zu tun hatte. Ein winziges Ding von Mädchen – nicht viel größer als Parmiters Affen mit den Eulengesichtern. Trotzdem hat sie Geräte von unglaublicher Kompliziertheit an meinen Detektoren vorbeigeschmuggelt, und letztere waren die besten, die es gab. Dann schlich sie sich in Nikki Zinders Gefängnis, vorbei an fast allen Wachen, überredete einen Bewacher dazu, mit ihr zu fliehen, vermochte ein Raumschiff zu stehlen, ohne von meinen Roboterstationen abgeschossen zu werden – sie sind auch noch immer da oben, weißt du –, weil sie ein auf einem System beruhendes Kennwort wußte, das einfach nur ich kennen konnte. Und wie? Weil sie sich mit Zinders gottverdammtem Computer verbündet hatte, deshalb! Er hat Selbst-Bewußtsein, verstehst du? Das ist die einzige Antwort. Und aus diesem Grunde habe ich nicht die geringste Ahnung, ob sie zu dem Computer vordringen könnte, wenn es ihr je gelingen sollte, da hinaufzukommen. Selbst Yulin könnte Probleme haben, an den Stationen vorbeizukommen, aber nicht sie. Und ihr Gehirn ist so eigenartig, so unergründlich, daß niemand weiß, was sie mit dieser Art von Macht anfangen würde. Sie ist bösartig und rachsüchtig, das weiß ich. Ich habe einmal eine ganze Reihe guter Syndikatsleute verloren, als sie ihren Ehemann umbrachten. Ich weiß, was sie mit mir anstellen möchte.«
    »Aber sie wird es nicht tun«, gab Burodir zurück. »Dort kommt niemand hinauf.«
    »Im Norden gibt es ein ganzes unversehrtes Raumschiff«, erwiderte er. »Ich muß es wissen – Ben und ich sind damit gelandet.«
    »Aber in einem Nicht-tech-Hex, bewohnt von derart fremdartigen Wesen, daß sie nicht einmal begreifen, was es ist, und es keiner anderen Rasse erlauben wollen, das Schiff zu holen«, erklärte sie. »Und außerdem ist es für einen aus dem Süden unmöglich, über Zone Nord hinauszukommen, das weißt du. Jedes Zone-Tor auf der Sechseck-Welt, Nord oder Süd, bringt dich einfach wieder zurück nach Makiem. Du kannst nicht über Zone Nord hinaus.«
    »Ich hätte auch einmal behauptet, es sei unmöglich, was Mavra Tschang getan hat«, erklärte er. »Ich hätte behauptet, der Schacht der Seelen, die Sechseck-Welt, Makiem und alles andere wären ebenfalls nicht möglich. Außerdem habe ich Geschichte studiert. Vor knapp über zweihundert Jahren hat jemand aus dem Norden es geschafft, hierher in den Süden zu kommen. Wenn das möglich ist, kann auch das Umgekehrte geschehen.«
    »Ich weiß, Der Erahner und Der Rel oder so ähnlich. Die ganze Geschichte ist so verworren und legendenhaft, daß kaum jemand daran glaubt, das weißt du. Damals soll es auch einen Markovier gegeben haben – nach einer Million Jahren oder mehr, nachdem seine ganze Rasse ausgestorben war –, und der Schacht wurde angeblich geöffnet, betreten und dann für alle Zeit verschlossen. Wenn du an solche Märchen glaubst, kann man dir alles erzählen.«
    »Nun, da, wo ich herkomme, gab es Mythen über seltsame, intelligente Wesen in der fernen Vergangenheit – Zentauren und Meerjungfrauen und Elfen und Kobolde und fliegende Pferde und Minotauren und dergleichen. Ich habe hier jedes einzelne dieser Wesen gesehen. Diesen Markovier – diesen Nathan Brazil, wie er in meinem Raumsektor genannt wurde – hat es wirklich gegeben. Es gibt an Orten wie diesem Forschungszentrum der Pflanzen in Czill Aufzeichnungen und Beschreibungen von ihm. Die Leute glauben kaum an Märchen. Und Serge Ortega glaubt an ihn, ja, er behauptet sogar, ihn gekannt zu haben.«
    »Ortega!« sagte sie verächtlich. »Ein Halunke! Wegen seinem Drang nach Unsterblichkeit ein Gefangener in Zone und Jahrhunderte älter, als irgendein Ulik es sein dürfte. Er ist ein seniler alter Mann.«
    »Uralt ist er«, gab Trelig zu, »aber senil nicht. Vergiß nicht, er ist derjenige, welcher Mavra Tschang auf Eis gelegt hat und beschützt, bis er seine eigene Lösung für das Debakel im Norden findet. Er ist der Mann, der die Sache mit dem Erahner und dem Rel aufgebracht hat. Er war dabei !«
    Sie versuchte das Thema zu wechseln.
    »Weißt du, in nicht einmal zwei Wochen kommt unsere Paarungszeit«, sagte sie. »Hast du dich dafür frei gemacht? Ich fange schon an, die Triebe zu spüren.«
    Trelig nickte abwesend.
    »Wir haben jetzt schon zwanzig Bälger. Der schlimmste Fluch des Krieges – diese extreme Fruchtbarkeit, die der Schacht ausgelöst hat, um die

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