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S.E.C.R.E.T.

S.E.C.R.E.T.

Titel: S.E.C.R.E.T. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Marie Adeline
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mich mit gierigem Blick, dann packte er besitzergreifend meine Taille. Damals, als mein Traumprinz, waren Gesten dieser Art Teil seiner Rolle gewesen. Aber jetzt kam mir sein Griff nur noch roh vor, unfreundlich.
    Angela schritt ein und schalt ihn: »Oh-oh. Sie gehört Ihnen nicht, Mister. Denken Sie dran.«
    Alle Augen ruhten auf mir, obwohl die anderen Mädchen sich wieder in einer Reihe versammelt hatten und nun in einer fröhlich-ausgelassenen Schrittfolge auf die Bühne zurückkehrten. Ich brach den Bann, indem ich mich umdrehte. Ich wandte Pierre den Rücken zu, wackelte possenhaft mit dem Hintern und wand meinen Körper wie eine Rauchsäule vor seinem Gesicht – sehr zur Begeisterung des Publikums. Schließlich bewegte sich der Scheinwerfer von uns weg auf die Bühne, was Pierre Gelegenheit gab, die Bänder meines Mieders zu packen, als ob er mich an der Leine hätte. Mit einem heftigen Ruck zog er mich zu sich heran, sodass sein Mund ganz dicht an meinem Ohr war.
    »Ich dachte, ich würde dich nie wiedersehen, Cassie.«
    Meine Augen weiteten sich. »Wie –?«
    »Dein Armband. Ich habe meinen Charm wiedererkannt.«
    »Du meinst, meinen Charm«, erwiderte ich.
    »Mit braunen Haaren gefällst du mir besser«, sagte er.
    Ich drehte mich schnell zu ihm um. Meine Brüste berührten seinen Oberkörper. Durch meine Absätze war ich fast genauso groß wie er. Ich fühlte mich mit einem Mal ebenso sexy wie tough.
    »Na ja, und du gefielst mir besser als der Märchenprinz«, sagte ich. Seine Maske war zwar weniger offensichtlich als meine, aber ich hatte sie dennoch erkannt. Meine verbarg nur ein paar ganz normale Ängste und Unsicherheiten, aber hinter seiner glatten Oberfläche ahnte ich etwas Bedrohliches; Frauen dienten ihm als Mittel zum Zweck, und wenn er mit ihnen fertig war, warf er sie fort. Für eine Traumnacht war er ein reizender Liebhaber. Darüber hinaus konnte ich mir ein Leben an seiner Seite nicht vorstellen.
    »Ich gehöre dir nicht«, flüsterte ich. »Wenn überhaupt, dann ist es genau anders herum.«
    Gerade in dem Moment, da das Scheinwerferlicht erneut auf uns fiel, griff Pierre mir mit der Hand ins Dekolleté und öffnete das Mieder ein Stück weit. Er ließ unzählige Goldmünzen hineinfallen, wobei ein paar höchst wirkungsvoll auf den Boden klirrten.
    Die Geste schockierte mich. Mir wurde eiskalt. Die Menge schien unsicher, ob sie Pierre Beifall spenden oder ihn ausbuhen sollte. Der Scheinwerfer richtete sich erneut auf die Bühne, wo die Ladies ihr High-Kick-Finale aufführten.
    »Lass sie los«, sagte eine Stimme aus dem Dunkeln. »Sonst gibt’s was aufs Maul.«
    Ich war vom Scheinwerfer so geblendet, dass ich nur die Silhouette des Sprechers erkannte. Ich brauchte keinen Mann, der mir zur Hilfe eilte und mich rettete!
    Ich zerrte mein Mieder aus Pierres Hand – und stieß rücklings gegen Will Foret, der mich mit einer warmen Hand an der Taille stützte.
    »Alles okay?«, fragte er.
    »Ja, mir geht es gut«, antwortete ich. Die Trommeln brachten das tänzerische Finale zum Ende.
    Will wandte sich nun Pierre zu, der immer noch mit arrogantem Gesichtsausdruck an der Wand lehnte. »Das hier ist kein Striplokal, Pierre.«
    »Ich wollte diese schöne Tänzerin lediglich mit der ihr angemessenen Währung bezahlen«, antwortete Pierre und hob beschwichtigend die Hände.
    »Du hast ihr Kleid gepackt. Das ist nicht erlaubt.«
    »Ich wusste gar nicht, dass es hier Regeln gibt, Will.«
    »Das war schon immer dein Problem, Pierre.«
    Jetzt brach tosender Applaus aus, und alle um uns rum erhoben sich – es gab Standing Ovations für die Mädchen auf der Bühne.
    Pierre strich sich erst über den einen Ärmel, dann über den anderen, glättete sein Jackett, dann bot er mir den Arm dar. »Es ist offensichtlich vorbei. Lass uns gehen, Cassie.«
    Will drehte sich mit offenem Mund zu mir. Ich konnte nicht beurteilen, ob er beeindruckt oder enttäuscht war. »Cassie?«
    Ich nahm die Maske ab.
    »Hi«, sagte ich und hielt mit den Händen mein Mieder fest. »Was soll ich sagen? Ich bin im letzten Augenblick eingesprungen.«
    Will stammelte: »Ich dachte … dachte … ich. Heiliger Strohsack. Du siehst atemberaubend aus.«
    Pierre riss langsam der Geduldsfaden. »Können wir jetzt endlich gehen?«
    »Ja«, antwortete ich. Will ließ die Schultern hängen, genau wie auf dem Ball, nachdem Pierre das Höchstgebot abgegeben hatte. Also fügte ich hinzu: » Du kannst gehen, Pierre. Jederzeit.« Zögernd rückte

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