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Sehen Sie, so stirbt man also

Sehen Sie, so stirbt man also

Titel: Sehen Sie, so stirbt man also Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelius Hartz
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kletterte. Er flog nach Seattle zurück und wurde dort mehrmals gesehen, zuletzt am 3. April. Am selben Tag beauftragte Courtney Love den Privatdetektiv Tom Grant, ihren verschwundenen Mann zu finden. Gefunden wurde Cobain erst am 8. April, allerdings nicht von Grant. An diesem Tag entdeckte ein Elektriker Cobains Leiche in einem Raum über der Garage von dessen Haus. Cobain hatte sich eine mehrfache Überdosis Heroin gespritzt und dann mit einer Schrotflinte in den Kopf geschossen.
    Die gerichtsmedizinische Untersuchung ergab, dass Cobain bereits drei Tage tot war, als er gefunden wurde. Gleich nach dem Bekanntwerden seines Todes gab es Theorien, die besagten, dass der Rocksänger sich nicht umgebracht habe, sondern einem Mordanschlag zum Opfer gefallen sei. Die zuständige |142| Staatsanwaltschaft prüfte eine Reihe von Hinweisen, doch es gab keine Indizien, die überzeugend genug waren, als dass ein Untersuchungsverfahren eingeleitet worden wäre.
    Der „Club 27“
    „Only the good die young“: Wie auch immer Zahlenmystiker die Zahl 27 (= 3³) betrachten mögen – eine ganze Reihe berühmter Musiker ist mit 27 Jahren gestorben. Sie werden, wie Kurt Cobain, dem sagenumwobenen „Club 27“ zugerechnet:
Robert Johnson, Blues-Legende († 1938, Syphilis)
Brian Johnson, The Rolling Stones († 1969, ertrunken)
Alexandra, Chansonsängerin († 1969, Autounfall)
Jimi Hendrix († 1970, erstickt nach Alkohol und Tabletten)
Janis Joplin († 1970, Heroin und Alkohol)
Jim Morrison, The Doors († 1970, Herzversagen)
Tim Buckley, Songwriter († 1975, Heroin)
Amy Winehouse († 2011, Alkohol)
    Die letzten Worte
    Kurt Cobain hinterließ einen Abschiedsbrief, adressiert an Boddah, einen imaginären Freund aus seiner Kindheit. Darin schreibt Cobain über seine Enttäuschung dem Musikgeschäft und sich selbst gegenüber und drückt seine Angst aus, dass seine Tochter unter seinem Einfluss vom fröhlichen Kind zu genauso einem „miserable, self-destructive, death rocker“ werden könnte, wie ihr Vater einer ist.
    Die letzten Worte des Briefes lauten: „Ich habe die Leidenschaft nicht mehr, deshalb denkt daran: Es ist besser zu verbrennen, als sich langsam aufzulösen. Frieden Liebe Empathie“. Es folgt Cobains Unterschrift und danach noch eine Art PS, in weniger leserlicher Schrift, das direkt an seine Frau Courtney Love und seine Tochter Frances gerichtet ist: „Frances und Courtney, ich werde am Altar bei euch sein. Bitte mach weiter, Courtney, für Frances. Für ihr Leben, das so viel glücklicher sein wird ohne mich. Ich liebe euch, ich liebe euch!“
    „It’s better to burn out than to fade away“ ist ein Zitat aus dem Song „Hey Hey, My My (Into the Black)“ von Neil Young, der im Text auf den Tod von Elvis Presley anspielt. Cobain selbst verwendete in den Texten seiner Songs zahlreiche Anspielungen auf das Sterben und den Tod, auch auf seinen eigenen – am deutlichsten wohl im Titel des Songs „I Hate Myself and Want to |143| Die“ von 1993. Zur Theorie, Cobain sei ermordet worden, passt, dass sich dieser Abschiedsbrief eigentlich gar nicht wie der eines Selbstmörders liest. In keiner Zeile erwähnt Cobain, dass er sich umbringen will – es ist zwar ein Abschied, aber es könnte auch einer von Courtney Love sein (von der er sich dem Vernehmen nach trennen wollte) und von der Musikindustrie.
    War es Mord?
    Privatdetektiv Tom Grant muss als Urheber einer Verschwörungstheorie gelten, die davon ausgeht, dass Kurt Cobain nicht Selbstmord beging, sondern umgebracht wurde. Er selbst hat immer wieder diese These öffentlich verfochten. Seine Hauptgründe:
In Cobains Brief ist nicht von einem bevorstehenden Selbstmord die Rede, sondern nur von einem Abschied. Die letzten Zeilen nach der Unterschrift sehen zudem aus, als hätte sie jemand anderer als Cobain geschrieben; mehrere Graphologen bestätigten dies.
Man fand verschiedene Fingerabdrücke an der Waffe, die nicht identifiziert werden konnten; auf dem Abzug fand man keinen – und auch nicht auf dem Brief und dem Stift, mit dem er geschrieben wurde.
Der Heroingehalt im Blut Cobains betrug zum Todeszeitpunkt 1,52 mg/l. Eine solche Menge hätte es eigentlich unmöglich gemacht, auf diese Art und Weise Selbstmord zu verüben.
Die Ärzte, die Cobain in Rom behandelten, waren davon überzeugt, dass dies kein Selbstmordversuch war und widersprachen den Aussagen Courtney Loves über die Menge an Valiumpillen, die Cobain damals zu sich genommen habe. Das Gerücht,

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