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Sehen Sie, so stirbt man also

Sehen Sie, so stirbt man also

Titel: Sehen Sie, so stirbt man also Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelius Hartz
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Tod das Gefühl gehabt, als würde dieser bald aus der Band aussteigen. Angeblich hatte er auch schon mit Aufnahmen für ein Soloalbum begonnen. Veröffentlicht wurde das Material nicht mehr.
    Kath war ein hervorragender Gitarrist. Jimi Hendrix hatte Jahre zuvor einmal über sein Gitarrenspiel gesagt: „This cat blows me away.“ Gut möglich, dass er sich mit der Richtung, die die Band Mitte der Siebziger einschlug, nicht mehr identifizieren konnte – eine Art Kuschelrock verdrängte immer mehr die härteren Gitarrentöne der Anfangszeit („I’m a Man“); ihr großer Hit zwei Jahre zuvor war ein Softrock-Titel gewesen, und dies war die Richtung, in die die Band sich entwickeln würde. Vielleicht war Kath das klar, weshalb er nun eigene Stücke produzieren wollte. Aber vielleicht traute er sich diesen Schritt letztlich doch nicht zu und die Angst siegte am Schluss. Wer weiß, ob er nicht doch die Kugel entdeckt hatte, die sich im Magazin der Pistole befand, und sich dann in dem Moment, als er die Pistole an die Schläfe setzte, entschied, seinem Leben ein Ende zu setzen.

|136| Marlene Dietrich
„Ich gehe jetzt.“
    Wahrheitsgehalt: 80 %
    Voller Name: Marie Magdalene Dietrich
    Tätigkeit: Schauspielerin und Sängerin
    Gestorben: 6. Mai 1992 in Paris
    Im Alter von: 90 Jahren
    Todesursache: Herz-/Nierenversagen (?)
    Letzte Worte im Original: „I am going now.“
    Quelle: Michael Thornton
    Alternativ: „Wir wollten alles, und wir haben es bekommen, nicht wahr?“
    Zitiert nach: David Stuart Ryan: The Blue Angel. The Life and Films of Marlene Dietrich, Charleston 2010, S. 119
     
    Sie war eine Ikone des deutschen und des amerikanischen Films, ein Vamp, ein Superstar, schon zu Lebzeiten eine Legende. Um dieses Image aufrechtzuerhalten, verbrachte Marlene Dietrich ihre letzten Lebensjahrzehnte in einer Wohnung in Paris vollkommen zurückgezogen von der Öffentlichkeit. Berlin hatte sie 1930 verlassen, und erst ihren sterblichen Überresten war eine Rückkehr in die Heimat vergönnt.
    Wie starb sie?
    Marie Magdalene Dietrich, die sich seit ihrem 11. Geburtstag Marlene nannte, hatte ihren Durchbruch mit dem Film „Der blaue Engel“ von Josef von Sternberg (1929/30), einer der ersten großen deutschen Tonfilmproduktionen. Wie es damals noch mitunter üblich war, wurde der Film gleichzeitig auch auf Englisch produziert; drei Monate nach der Erstaufführung in Berlin im April 1930 feierte der Film so auch in London Premiere. Er machte sie weltberühmt, nicht nur als Schauspielerin, sondern auch als Sängerin, mit dem Lied: „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ von Friedrich Hollaender.
    Marlene Dietrichs Darstellung der
Femme fatale
sorgte auch in Hollywood für Aufsehen, und noch im selben Jahr war sie in der Paramount-Produktion „Morocco“ zu sehen, wiederum unter von Sternbergs Regie. Für ihre Rolle (schon wieder spielte sie eine Nachtclubsängerin) bekam sie eine |137| Oscar-Nominierung als beste Schauspielerin. Sie blieb in Hollywood, was eine Entscheidung gegen die Rückkehr ins inzwischen von den Nazis regierte Deutschland bedeutete. Als sie 1936 ihre Zusammenarbeit mit von Sternberg beendet hatte, bot Propagandaminister Joseph Goebbels ihr an, sie könne drehen, was sie wolle, mit wem sie wolle und alle Gagen verlangen, die sie wolle, wenn sie nach Deutschland zurückkäme. Goebbels ließ dazu eine Art offenen Brief an die Dietrich verfassen und in mehreren Zeitungen abdrucken, in dem es u. a. hieß: „Applaus für Marlene Dietrich, die endlich den jüdischen Regisseur Josef von Sternberg entlassen hat, der sie immer eine Prostituierte oder sonstwie entehrte Frau spielen ließ, aber nie eine Rolle, die dieser großen Bürgerin und Vertreterin des Dritten Reiches zur Ehre gereichen würde.“ Sie gab Goebbels einen Korb – stattdessen beantragte sie die US-Staatsbürgerschaft. 1939 erhielt sie sie.
    Gleichwohl kehrte sie im Zweiten Weltkrieg nach Europa zurück: zur Truppenunterhaltung der US-Soldaten. Beides, dass sie Deutschland den Rücken kehrte und dass sie die GIs unterhielt, hat man ihr in ihrer Heimatstadt Berlin nie verziehen. Als sie 1960 (seit den fünfziger Jahren konzentrierte sie sich mehr auf ihre Gesangskarriere) noch einmal zu einem Gastspiel nach Deutschland kam, wurde sie mehrfach und keineswegs ausschließlich verbal auf der Bühne angegriffen. In Berlin gab es regelrechte Anti-Marlene-Demonstrationen, auf denen sie als „Vaterlandsverräterin“ diffamiert wurde. Noch

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