Sei mein Mörder: Thriller (Sommerferienpreis nur wenige Tage!) (German Edition)
Briefschreiber vernichten und schrie und weinte gleichzeitig.
Dann beruhigte er sich.
Er strich den Brief glatt und las ihn noch einmal von Anfang an, als wolle er sich vergewissern, dass die Buchstaben noch am selben Platz waren, dass er nicht einem Alptraum aufsaß.
Die Frau heißt Lydia Brandt. Sie werden ihr morgen Abend um ziemlich genau 22 Uhr begegnen. Dann verlässt sie das »Park Inn« am Alexanderplatz. Sie fährt mit einem roten Porsche Richtung Grunewald zum Wannsee.
Sie hat sehr kurze braune Haare, stoppelig geschnitten, ist ungefähr einsachtzig groß und sehr schlank. Sie trägt ein dunkelblaues Businesskostüm.
Frau Brandt kehrt jeden Abend in einem kleinen Lokal ein, in der Nähe der S-Bahn-Linie S7. Es heißt ‚Löffel’. Dort nimmt sie eine einfache Mahlzeit zu sich, Pommes und Schnitzel oder ähnliches. Da lauern Sie ihr auf. Es ist eine einsame Gegend. Der Parkplatz ist um diese Zeit meistens leer, da Frau Brandt für gewöhnlich einer der letzten Gäste ist.
Ich will, dass Sie Frau Brandt fesseln und mit ihr schlafen, was Ihnen nicht schwer fallen dürfte.
Ich will, dass Sie ihr danach die Brüste abschneiden.
Den Rest erledigt die Natur. Auch bei dieser Tat gestatte ich keine Sedativa oder andere Mittel.
Wie gehabt, filmen Sie alles. Samstag zur gewohnten Stunde finde ich den Datenchip in einem Umschlag in unserem Mülleimer. Ich wünsche Ihnen viel Spaß dabei. Sie werden feststellen, dass es beim zweiten Mal wesentlich einfacher von der Hand geht.
Mit besten Grüßen
Ihr unbekannter Freund
17
Der Briefschreiber zerstörte Marks Leben. Stück für Stück brach es in winzige Splitter, die sich zu allem Überfluss in ihn bohrten und ihm Schmerzen bereiteten, wie er sie noch nie verspürt hatte.
Wie groß war die Chance, dass es Gabi traf?
Eins zu drei!
Eins zu drei!, widerhallte die Relation in seinem Schädel. Er würde leiden, würde trauern, aber es würde enden. Mit Trauer kannte er sich aus. Er wusste, wie man sie bewältigte.
Und wie groß war die Möglichkeit, dass es seine Mutter oder Marlies traf?
Eins zu drei!
Scheiße!
Er litt unter einer Traumafolgestörung, so viel war gewiss. Seit einiger Zeit hatte er höllische Kopfschmerzen, fühlte sich ausgelaugt und leer. Er musste aufpassen, dass er nicht in eine Derealisation rutschte. Die Anzeichen dafür waren nicht zu übersehen.
Er bildete ein Gefühl der Unwirklichkeit gegenüber seiner Umwelt aus, versuchte, die eigenen Gefühle so sehr zu verdrängen, dass sie ihm fremd wurden und bald nicht mehr zu seiner eigenen Identität gehören würden. Das galt es zu vermeiden, denn war der Zustand komplett, würde er die Fähigkeit zur Selbstdiagnose verlieren.
Es galt, sich den Morden zu stellen, wie es Sanitäter machen, die an Unfallorte gerufen werden, oder Polizisten, die Mordopfer fanden. Es galt Namen für das Unaussprechliche zu finden, das Erlebnis bildhaft zu machen, es zu versachlichen.
Doch wie versachlichte er einen nicht gewünschten Beischlaf?
Wie sollte er die Frau okkupieren? Nun, er würde sich Viagra besorgen. Das Mittel würde ihn unterstützen. Schlimmer war die Bluttat.
Eins zu drei!
Eins, zwei, drei – die Morde sind vorbei, hahaha!
Nun war er erschöpft und überlegte, Schlafmittel zu nehmen.
Was, wenn er sich tötete?
Durch seinen Tod würde er Gabi, Marlies und seine Mutter retten.
Eins zu drei!
Einer für alle!
(Feigling!)
In dieser Nacht schlief er schlecht, erwachte zitternd, setzte sich an den Küchentisch und starrte vor sich hin.
Er befand sich in einem sogenannten Schockloch. Das erkannte er, ohne etwas dagegen tun zu können.
Er erinnerte sich an einen Fall, den er höchst interessiert verfolgt hatte. Vor einiger Zeit hatten sehr viele Menschen in Deutschland einen Anruf erhalten, in dem der Anrufer mitteilte, die Eltern hätten einen schlimmen Unfall gehabt. Der Anrufer wartete die Reaktion ab und den passenden Personen erklärte er, derzeit mache man einen medizinischen Versuch mit den Verunfallten, wozu man Hilfe benötige, um die Unfallopfer vor dem sicheren Tod zu retten. Es müsse sofort sein und dulde keinen Aufschub.
‚Wie lang ist ihr Penis?’
‚Bitte erregen Sie sich und messen Sie.’
‚Führen Sie sich ein Objekt in die Vagina.’
‚Bringen Sie sich zum Orgasmus.’
‚Spritzen Sie auf den
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