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Sei mein Moerder

Sei mein Moerder

Titel: Sei mein Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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dir deine Haut vom Fleisch lösen wie Butter.«
    »Tu es. Sei mein Mörder«, wimmerte sie.
    »Du wirst vor Schmerzen den Verstand verlieren.«
    »Habe ich das nicht schon längst?«
    Er grinste breit. »Ja, das hast du.«
    Ihr Kinn sank zurück auf die Brust.
    Er ging einen Schritt zurück und betrachtete sie. »Früher nannte man diese Tötungsmethode Schinden. Geschichtlich sind Häuten und Pfählen zwei Hinrichtungsmethoden, die primär zusammen gehören. Sie wurden sozusagen gleichzeitig bekannt und kamen aus dem Alten Orient. Du siehst, ich habe mir etwas ausgesucht, das zu dir und deiner Geschichte passt.«
    Er zog ihren zerteilten Pullover zu den Seiten weg, durchschnitt den Büstenhalter und fuhr mit der Messerspitze langsam und vorsichtig über ihre Brüste.
    »Du wirst sehr langsam sterben. Erst kommt es zu einem Kreislaufzusammenbruch, danach zum Kollaps diverser Funktionskreisläufe wie Temperatur- und Wasserhaushalt. Die Schmerzen müssen unbeschreiblich sein. Weißt du, dass Könige in früheren Zeiten die Haut ihrer Opfer rot färbten und als Abschreckung über die Stadtmauer hängten? Manchmal stopfte man die Haut auch aus und setzte sie auf Esel. Vielleicht lasse ich mir einen Mantel aus deiner Haut gerben, als Warnung für alle, die mich verarschen wollen.«
    Mark blinzelte, als Janine nicht reagierte.
    »Das interessiert dich nicht. Du hast mit deinem Leben abgeschlossen und denkst, ich solle endlich aufhören zu quatschen. Stimmt, junge Frau. Ich frage mich, wen ich überzeugen will ...«
    »Du nervst!«
    Mit einer blitzschnellen Bewegung zog Mark die Messerspitze über Janines Brust. Ein Schnitt klaffte auf und es floss etwas Blut. Nicht sehr viel, der Schnitt war nur oberflächlich und bewies die unglaubliche Schärfe der Klinge.
     

45
     
    Will Prenker sprang in den Raum, die Pistole in beiden Händen und schussbereit, mit der Körperhaltung, die man aus unzähligen Kriminalfilmen kannte. Er sicherte den Raum und fixierte mit der Waffe den Mann. Er suchte blitzschnell den Raum ab. Eine große Küche, an die ein kleinerer Wohnraum grenzte. Gemütlich rustikal eingerichtet im Landhausstil. Auf dem Stuhl eine mit Gaffa-Tape fixierte Frau, die er nicht kannte, davor der Psychologe mit einem kleinen Messer, der soeben ansetzte, die halbnackte Frau mit einem Messer zu traktieren.
    Wills Waffe wies direkt auf den Mann.
    »Wo ist Janine?«, donnerte er.
    »Wer?«
    »Janine, verdammt, Mark. Sie wissen, wen ich meine. Die Frau mit den langen schwarzen Haaren. Und was tun Sie da? Sind Sie komplett wahnsinnig geworden?«
    »Ein Spiel, Will. Nur ein Spiel unter zwei Erwachsenen. Senken Sie die Waffe oder ich schneide ihr die Kehle durch. Wenn Ihre Kugel mich trifft, könnte ich die junge Dame im letzten Reflex töten. Und wenn Sie nur auf meine Beine schießen, werde ich es auch tun.«
    »Ein Spiel?«
    »Sie ist freiwillig hier. Was wir hier machen, ist unsere eigene Vereinbarung und geht Sie nichts an, Prenker!«
    »Wollen Sie mich verarschen?«
    »Sagen Sie es ihm. Sagen Sie ihm, dass Sie freiwillig hier sind!«, herrschte Rieger die Gefesselte an.
    Sie nickte langsam. »Ja«, flüsterte sie. Ihr Gesicht war voller Blut. »Ja, er sagt die Wahrheit.«
    »Wo ist die Frau, die Sie entführt haben, Mark?« Will bewegte sich nicht. Seine Arme waren noch immer ganz ruhig, obwohl die 7GJW schwer wog.
    Diese Stimme ... er kannte sie!
    »Machen Sie die Augen auf, Will.«
    Marks Blick huschte über die junge Frau, dann sah er die Perücke zu ihren Füßen und zwei haarige Raupen, die wie Augenbrauen aussahen.
    »Sie nennt sich Janine«, lachte Rieger. »Erkennen Sie sie wieder? Wissen Sie, wer sie wirklich ist? Sie ist Eva Armond! Erinnern Sie sich an das kranke Geschöpf, das sich so schrecklich an Vincent Padock rächte und in einer Klinik verschwand?«
    »Janine«, ächzte Will. »Liebe Güte, nein ...« Hinter seinen Augen vibrierte die Spannung und er betrachtete das Gesicht der Frau. Da waren die vollen Lippen, die er so gerne geküsst hatte, jetzt voller entstellendem Blut, die schmale Nase, nun flach und geschwollen, die grünen Augen, die ihn verwirrt hatten. Und die nackten Brüste, die er so leidenschaftlich liebkost hatte. Es gab keinen Zweifel. Die Frau auf dem Stuhl wirkte divergent auf ihn, doch sie war es ... Es handelte sich um Janine.
    »Was tun Sie mit ihr?«, stieß er hervor. »Wollen Sie sie töten?«
    »Das ist eine Sache zwischen ihr und mir, Will! Gehen Sie. Lassen Sie uns alleine. Sie

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