Sei schlau, stell dich dumm: Biographie
sie.
Daniela ist ein tolles Mädchen. Weil sie einzigartig ist. Weil sie Ja sagt, wenn sie Ja meint, und weil sie Nein sagt, wenn sie Nein meint. Das klingt banal, ist aber selten.
Deshalb verstehe ich sie auch gut. Klare Frage, klare Antwort. Nach der Eröffnung des Café Katzenberger saßen wir mal ganz lange auf dem Spielplatz gegenüber dem Lokal. Ich habe sie gefragt, ob ihr das guttut, was alles um sie herum geschieht, und ob sie das alles so will. Sie sagte, das sei wie ein Traum. »Ich mach ja gar nix. Ich bin ja einfach die Daniela Katzenberger.« In Wahrheit ist das ja gar nicht so einfach. Zu sich selbst zu stehen, meine ich, sich nicht zu verstellen. Wer das nicht glauben will, kann ja gleich morgen damit anfangen.
Ein einziges Mal dachte ich, dass ihr alles zu viel werden könnte, das Leben in der Öffentlichkeit. Das war vor ihrem Auftritt in Ischgl. Der Ski-Ort lädt sich jede Saison einen Promi ein, einmal war es Dieter Bohlen, diesmal Daniela Katzenberger. Damit die Welt auf Ischgl schaut, wenigstens für zwei Tage. Vorgesehen waren ein Skikurs und der Besuch einer Après-Ski-Bar. Die gehörte zu einem Luxushotel, aber auch dort feiern die Leute, bis der Arzt kommt.
Daniela rief mich kurz vorher an, sie wolle nicht bei dieser Party dabei sein. Das war ein bisschen spät für eine Absage, sie kannte die Verträge, alles war unterschrieben. Ich dachte da noch, als Promi müsse sie auch mal so einen Termin machen, so was aushalten können. Schließlich liebt die Masse ihre Katze. Ich habe also versucht, sie zu überreden, den Auftritt nicht abzublasen, und außerdem sagte ich ihr, dass ihr so etwas auch in Zukunft nicht erspart bleibe, wenigstens an einigen Tagen im Jahr. Sie war aber so stark dagegen, dass ich ihr einen radikalen Vorschlag machte. Wenn sie wolle, solle sie den einen Termin durchziehen. Und wenn ihr das alles zuwider sei, noch mal darüber nachdenken. Pause machen. Für längere Zeit von der Bildfläche verschwinden. Kein Termin mehr, wir würden nicht verraten, wo sie sei.
Das wollte sie aber auf keinen Fall. Und sie besuchte die Après-Ski-Party. Es war laut, es war eng, »Ausziehen!«-Rufe erwarteten sie. Daniela wollte abbrechen, doch dank Svens gutem Zureden zog sie den Termin durch. Gewonnen hat dabei keiner, weder die wunderschöne Tourismusregion noch Daniela. Es passte einfach nicht.
Daniela will und kann eine Frau des öffentlichen Lebens sein, aber sie ist kein Promi zum Anfassen. Sie ist glücklich über ihre Fans, bekommt aber Angst, wenn sich Hunderte an sie randrücken wollen. Und mir wird klar: Es gibt doch kein Gesetz, dass ein Promi auf ein Bad in der Menge stehen sollte und so eine Party rocken muss. Das ist das Talent meines Freundes Jürgen Drews, ihres nicht. Und Daniela kann die Herzen der Menschen erreichen, auch wenn sie nicht alle an ihre Brust drückt.
Ach ja, die Brust. Da haben wir lange gezögert, Daniela in dem Punkt zu unterstützen. Aber das wollte sie wirklich unbedingt, und als sie sagte, sie mache das auch auf eigene Faust, ohne uns, haben wir uns entschieden, sie bei der Auswahl ihres Docs zu beraten und sie zu begleiten. Wir waren ja gewarnt:
Als sie sich das erste Mal in ihrem Leben aufgemacht hat, um sich verschönern zu lassen, so ganz ohne Beratung, kam sie mit Augenbrauen auf der Stirn nach Hause. Gut, da war sie neunzehn, heute ist sie eine erwachsene Frau, die wohlüberlegt ihre Entscheidungen trifft. Sie ist glücklich über ihre neuen »Katzenberge« und tritt noch selbstsicherer vor die Kamera.
Anfangs wollten Kollegen oft wissen, wer ihre verdammt guten Sprüche schreibt. Ich konnte natürlich ehrlich antworten, dass alles von ihr selbst kommt. Was sie vom Stapel lässt, kann man sich gar nicht ausdenken!
Auch nicht die Dramaturgie der Geschichten, die wir bei Daniela Katzenberger – natürlich blond zeigen. Da war zum Beispiel das PETA -Shooting in Los Angeles.
Ich bin mal bei einer PETA -Aktion in New York dabei gewesen, als die Aktivisten den Showroom von Karl Lagerfeld in New York stürmten. Gut, die Leute hatten kein Recht, dort einfach hineinzuspazieren. Sie klebten überall Aufkleber auf, »No Fur« (keinen Pelz verarbeiten!), auch in Karls Kühlschrank hinein. Das hat mir imponiert, also die Konsequenz der Tierschützer, die sogar ihre Verhaftung riskiert haben. Und so habe ich mich über das Angebot gefreut, dass Daniela, wie viele US -Stars vor ihr, die Kampagne gegen Pelze mit ihrem Namen unterstützen sollte.
Wir
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