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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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Bewegung in der einstürzenden Mauer wahrnahm und stattdessen einen Satz nach hinten machte. Mit letztem dumpfem Ächzen kollabierte die Jahrhunderte alte Arbeit. Das Zusammenstürzen der vielen Steine nahm nur wenige Augenblicke in Anspruch und verursachte dabei überraschend wenig Lärm. Unangenehmer war da schon die Staubwolke, die sich explosionsartig in der ganzen Höhle ausbreitete und uns hustend nach draußen zwang.
    Rob grinste mich triumphierend an. „Na, wie habe ich das gemacht?“
    „Wie ein echter Fachmann. Ich dachte die ganze Höhle stürzt über unseren Köpfen ein.“
    „Jetzt müssen wir nur noch warten, bis sich der Staub etwas gesetzt hat. Dann werden wir sehen.“
    Endlos lange Minuten verstrichen, bevor wir uns erneut in das Innere der Höhle wagten. Die Luft flimmerte von Tausenden herumfliegender Partikel. Das Mauerwerk war in der Mitte zusammengestürzt. Zu beiden Seiten standen die stark in Mitleidenschaft gezogenen Restwände. Zu unseren Füßen dagegen lagen die traurigen Trümmer. Sie stellten kein Hindernis mehr dar. Der Blick war frei auf ein gähnendes schwarzes Loch im Fels. Wir spähten hinein, konnten aber nichts erkennen. Das vor uns liegende Gewölbe schien auch nicht allzu tief zu sein, womöglich war unsere ganze Mühe umsonst gewesen und es befand sich rein gar nichts darin. Eine Kerze hätte jetzt Wunder bewirkt, doch wir hatten keine. Uns blieb keine Wahl. Wir mussten auf unseren Tastsinn vertrauen.
    „Ich gehe rein“, sagte ich kurz entschlossen und schlüpfte, bevor Rob noch etwas einwenden konnte, durch die Öffnung. Etwas zu übereilt, denn prompt stolperte ich über im Dunkel verborgene Mauerreste und schlug der Länge nach hin. Robs höhnisches Gelächter schmerzte mehr als das aufgeschlagene Knie.
    Mit beiden Händen untersuchte ich, worauf ich gefallen war. Es fühlte sich weich und krümelig an wie ein Haufen vermodernder Holzpflöcke und klapperte hohl unter meinen forschenden Fingern. Unheimlicher Verdacht beschlich mich, welcher sich schnell bestätigte.
    Ich lag auf den sterblichen Überresten eines Toten.
    Mit einem heißeren Schrei warf ich mich nach hinten und rutschte auf allen Vieren von meinem grausigen Fund weg in Richtung Rob, der noch immer am Eingang stand und mich verständnislos beobachtete.
    „Was ist denn mit dir los?“ fragte er, während ich auf ihn zurobbte.
    „Da drin liegt ein Skelett“, brachte ich angewidert hervor.
    Rob ließen diese Neuigkeiten kalt.
    „Ja und? Ein Skelett kann dir doch nichts tun. Jetzt nimm dich mal zusammen!“ Kopfschüttelnd marschierte er hinein, wich der Stolperfalle aus, die mich ins Straucheln gebracht hatte, und verschwand aus meinem Blickfeld. Es knackte nur leicht, als die alten Knochen des Toten unter seinen beschuhten Sohlen barsten.
    „Und?“ rief ich, wenig gewillt ihm zu folgen. „Kannst du was erkennen?“
    Gedämpftes Rascheln, als wühlte jemand in reichlich Papier. Ohne ein Wort Robs flogen die ersten Objekte, derer er habhaft wurde, wie aufgescheuchte Vögel aus der Öffnung heraus.
    „Sieh selbst“, rief er, die Enttäuschung in seiner Stimme nicht verbergen könnend. Ich zog den Kopf ein und wich einem der Geschosse aus, das verdächtig einem Buch ähnelte, nur um vom nächsten mitten im Gesicht getroffen zu werden. Bei der Kollision löste sich der lederne Einband und hunderte von vergilbten Blättern landeten lose in meinem Schoß. Ein weiterer Umschlag rauschte dicht am Ohr vorbei und knallte lautstark gegen die Höhlenwand.
    „Hey, Rob, was soll das?“ rief ich ungehalten. „Hör auf damit! Du machst ja alles kaputt!“
    „Nur alte Schriften. Alte Schriften und ein Skelett. Ich weiß nicht, was ich jetzt aufregender finden soll.“
    Die Unzufriedenheit meines Bruders konnte ich ganz und gar nicht teilen. Schriftliche Aufzeichnungen zogen mich stets in ihren Bann, vielleicht deswegen, weil es nur so wenige davon gab. Und während Rob stapelweise Schriften heranschleppte und sie deutlich behutsamer in meiner Nähe deponierte, blätterte ich ehrfürchtig durch die ersten Seiten. Die Lichtverhältnisse erwiesen sich jedoch als gänzlich ungeeignet um irgendetwas entziffern zu können, also verzog ich mich mit meinem Schatz nach draußen.
    Nun war es an mir, enttäuscht zu sein. Hunderte Seiten fleckiger, vergilbter und zum Teil vergammelter Schriften, geschrieben in einer Sprache, die ich nicht verstand. Faszinierend allein die Handschrift, mit vielen schwungvollen Bögen, die,

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