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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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glich seine geringere Körpergröße durch breitere Schultern aus, ein für das ungeübte Auge durchaus markantes Unterscheidungsmerkmal.
    Rob reichte mir einen hölzernen Becher.
    „Hier, trink! Du hast bestimmt Durst.“
    Erst jetzt bemerkte ich, wie Recht er hatte, ergriff das Gefäß und trank. Das Wasser war kühl und süß, und mir verlangte sogleich nach mehr. Rob ging in die Knie und schöpfte aus einem alten Holzeimer nach. Eimer und Becher waren keine Unbekannten. Das letzte Mal hatte ich beide in unserem Boot gesehen.
    „Du hast es also auch geschafft. Und in deutlich besserer Verfassung als ich“, sagte ich endlich. Die Erleichterung darüber war mir vielleicht nicht anzuhören, aber in unserer Kommunikation spielten die für Außenstehende nur schwer wahrnehmbaren Untertöne eine wichtige Rolle. Und Rob bekam sehr wohl mit, welch tonnenschwere Last mir von der Brust fiel.
    Er grinste. „In deinem Alter habe ich mich auch noch ungeschickt benommen. Da machen wir ‘ne kleine Bootsfahrt, als hätten wir noch nie eine gemacht, und der erste Luftzug weht Brüderchen über Bord. Und wie sieht er aus, wenn ich ihn wieder finde? Er liegt halb eingegraben und bewusstlos im Schlamm, hat ein Loch im Kopf und spielt toter Mann.“ Der Ton in seiner Stimme veränderte sich dramatisch. „Ich bin vor Angst um dich fast gestorben. Als wir strandeten warst du plötzlich verschwunden. Ich bin verrückt geworden vor Sorge.“
    „Als das Boot auf Grund lief bin ich in hohem Bogen über Bord geflogen“, erinnerte ich mich vage und schauderte beim Gedanken an das Geschehene.
    „Das habe ich sehr wohl mitbekommen. Die Brandung riss dich sofort weg, du warst einfach nicht mehr zu sehen.“ Dann berichtete er, wie eine der nächsten Wellen das Boot umgeworfen hatte. „Ich schwamm um mein Leben, versuchte, mich aus der Strömung zu befreien. Irgendwann muss es mir gelungen sein, auf jeden Fall spülte mich ein enormer Brecher den Strand hinauf. Da lag ich nun, du warst fort, das Boot ebenso, und um mich herum herrschte das heftigste Unwetter meines Lebens. Ich hätte heulen können. Ich schrie wieder und wieder deinen Namen. Und dann hörte ich dich rufen. Nur einmal, aber es reichte. Ich lief in die Richtung, aus der dein Ruf kam, und fand dich. Nun ja, den Rest kannst du dir denken. Ich habe dich hochgenommen und uns diese Höhle hier gefunden. Sie bot immerhin Schutz gegen den Regen.“ Rob betrachtete mich prüfend. „Wie geht es dir? Du musst mit dem Kopf irgendwo gegengeschlagen sein. Zum Glück ist es nur eine Platzwunde. Weißt du übrigens, dass du einen Tag und zwei Nächte durchgeschlafen hast?“
    Diese Tatsache verwunderte mich in der Tat. Mit allen zehn Fingern betastete ich die verpackte Wunde, als könnte ich ihre Ausmaße unter dem Stoff spüren. „Hämmert noch immer ganz schön. Ich bin mit dem Kopf gegen den Bootsrand geknallt. War kein angenehmes Gefühl.“
    „Bestimmt nicht. Übrigens habe ich das Boot wieder gefunden. Es liegt ein ganzes Stück den Strand hinunter. Ziemlich lädiert, aber noch schwimmfähig. Teile des Masts, an dem noch immer die Fetzen des Segels hängen, sind auch angetrieben worden. Alles reparabel. Bei dieser ruhigen See können wir bald zurückkehren. Wir sitzen hier also nicht für alle Ewigkeiten fest.“
    Das waren gute Neuigkeiten.
    „Sind wir auf Radan?“ fragte ich.
    „Mit absoluter Sicherheit. Wir hatten wirklich verdammtes Glück. Besser, du schonst dich noch etwas.“
    Ich kehrte also wie geheißen in den angenehm kühlen Schatten der Höhle zurück, während sich Rob daran machte, unseren Kahn wieder schwimmfähig zu machen.
    Meine Gedanken wanderten im Kreis. Was mochte unser Vater nur denken? Er machte sich bestimmt schreckliche Sorgen um seine beiden Söhne. Mir lag daran, so schnell wie möglich die Heimreise anzutreten, aber wir saßen hier erst einmal fest. Ich hoffte inständig, bereits morgen in der Lage zu sein, Rob tatkräftig bei der Reparatur des Bootes zu helfen. Im Augenblick sah ich mich außerstande auch nur den Strand hinunter zu laufen, geschweige denn irgendwelche handwerklichen Tätigkeiten aufzunehmen.
       Mit einem Mal wurde die ganze Höhle bis in den letzten Winkel in goldenes Licht getaucht. Die Sonne war tiefer gesunken und schickte ihre letzten Strahlen durch den Höhleneingang.
    Was sich nun ereignete, sollte nicht nur mein Leben sondern das Leben aller Menschen Gondwanas für immer verändern. Manchmal frage ich mich heute noch,

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