Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)
Unser gewöhnliches Bewusstsein zeigt uns nur eine spezielle Sicht der Realität. Wenn wir lernen, unsere Sinne vorübergehend auszuschließen und den Bewusstseinsfokus zu verändern, beginnen sich andere, völlig gültige Einsichten in ein inneres Universum zu zeigen. Am deutlichsten ist das natürlich beim Träumen der Fall. Träume können durchaus unsere kreativen Höhepunkte darstellen, denn in ihnen verarbeiten wir nicht nur die gestrigen Alltagsaktivitäten, sondern wählen auch die morgigen Geschehnisse aus den unbegrenzten wahrscheinlichen Aktionen, die uns gezeigt werden, während das Wachselbst ruht.
Es ist ziemlich knifflig, zwischen verschiedenen Bewusstseinszuständen hin und her zu wechseln, in kaum verstandene, subjektive Reiche vorzudringen, jene inneren Landschaften zu erforschen und dann mit einer klaren Vorstellung über ihre Natur wieder zurückzukehren. Solche Forschungen sind jedoch höchst wichtig, weil sie uns mit jener grundlegenden inneren Realität in Berührung bringen, aus der unser individuelles bewusstes Denken hervorgeht und die das Grundgestein unserer Zivilisation ist. Bis zu einem gewissen Grad mache ich das in jeder Seth-Sitzung – ich lege mein gewohntes Bewusstsein ab. Ein seltsames Loslassen, das ich noch immer nicht verstehe, ist zusammen mit einem einfachen, aber profunden Vertrauen notwendig. Es ist vielleicht die gleiche Art von Vertrauen, das wir haben, wenn wir ins Meer tauchen – der Glaube daran, dass wir nicht ertrinken. (Allerdings ist es hilfreich zu wissen, wie man schwimmt.)
Die Wasseranalogie fasziniert mich, aber man kann ihr nicht allzu weit folgen, ohne in Verzerrungen abzugleiten. Ein Taucher erforscht zum Beispiel das, was er auf dem Meeresgrund findet und bringt uns Erkenntnisse aus dieser weiten Unterwasserwelt mit. Ich versuche das Gleiche, berge jedoch Erkenntnisse aus den verborgenen Schichten unseres inneren Seins. Aber wenn er tief genug taucht, muss der Taucher irgendwann am Grund des Ozeans ankommen, und ich glaube nicht, dass es irgendeinen Grund oder eine Grenze für diese innere Realität gibt. Stattdessen vermute ich, dass dort sogar noch seltsamere Schluchten und Öffnungen in andere Welten hinein vorhanden sind, von deren Existenz wir kaum etwas wissen – Reservoirs von Kreativität, Bewusstsein und Erfahrungen, denen nicht nur unsere dreidimensionale Welt, sondern auch andere Realitäten entspringen.
Einleitung von Robert F. Butts
Es kommt mir unglaublich vor, dass meine Frau, Jane Roberts, vor nun schon mehr als dreizehn Monaten gestorben ist. Jetzt, wo ich die Einführung für ihr Buch Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins beginne, haben wir Spätoktober 1985. Wie ich vielen Menschen geschrieben habe, starb Jane um 2.08 Uhr am Mittwoch, den 5. September 1984, in einem Krankenhaus in Elmira, N.Y., nachdem sie dort 504 aufeinanderfolgende Tage verbracht hatte. Ich war bei ihr, als sie starb. Die unmittelbare Ursache ihres Todes war eine Kombination von Proteinmangel, Osteomyelitis und Weichgewebeinfektionen. Diese Situation hatte sich aus ihrer langjährigen Rheumatoidarthritis entwickelt. Ich werde über Janes Krankheiten – ihre „Symptome“ – ausführlicher in einem anderen Werk sprechen. Ja, ich plane, eine vollständige Biographie über sie zu schreiben und habe schon mit den Nachforschungen dafür begonnen.
Nach Janes Tod stürzte ich mich in die Arbeit. Ich musste mit meiner Trauer fertig werden, und ein Weg dazu war, sofort mit aufwendigen Aufzeichnungen und Essays für eine Reihe von „Trauertagebüchern“ zu beginnen. Ich erzählte niemandem von diesen Notizbüchern oder von den drei Zeichnungen, die ich von Jane in ihrem Bett gleich nach ihrem Tod angefertigt hatte. Ich war verpflichtet, viele Monate für die Fertigstellung eines Seth-Buches – Träume, „Evolution“ und Werterfüllung – einzusetzen, das wir lange davor, im September 1979, begonnen hatten, lange bevor sie ins Krankenhaus musste; und wie ich es geplant hatte, so nahm ich einen Tag nach ihrem Tod die Arbeit an diesem Projekt wieder auf. (Jane wurde am nächsten Tag kremiert, was wir einige Jahre zuvor so festgelegt hatten.) Zudem arbeitete ich noch an zwei anderen Büchern, mit denen wir beschäftigt waren, nachdem sie ins Krankenhaus gekommen war. Ich musste mich vielen rechtlichen Angelegenheiten widmen, zahlreiche Briefe beantworten und mich noch mit anderen Sachen auseinandersetzen.
Ich konnte es nicht glauben, als ich realisierte,
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